Powerland hat wieder keinen Jahresabschluss für 2012 geliefert, den ein Wirtschaftsprüfer bereit war, zu testieren. Wenn alles in Ordnung gewesen wäre, hätte doch Ernst&Young der Sache ein Testat geben können.
Vielleicht liege ich falsch. Aber ohne einen testierten Jahresabschluss (mal ganz zu schweigen von den Quartalsberichten für 2013) erfüllt Powerland nicht die Voraussetzungen für ein Listing im Primestandard. Da dürfte Powerland daher in Bälde raus fliegen. Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die deutsche Börse Powerland diese Konstruktion mit der Abstimmung auf der HV durchgehen lässt. Jedem sollte dabei klar sein, dass der Vorstand von Powerland über ca. 58 % der Aktien verfügt. Da weiß man doch vorher, was raus kommen wird.
Wenn die deutsche Börse konsequent ist, müsste Powerland das Schicksal von Kinghero teilen und vom deutschen Kurszettel entfernt werden.
Deshalb ist es mir schleierhaft, wie meine Vorschreiber hier heute euphorisch auf die heutige Meldung reagieren. Ernst&Young hat nur das geprüft, was Powerland vorgelegt hat. BDO wollte aber tiefer prüfen. Ich kann der heutigen Meldung nicht entnehmen, dass eine tiefere Prüfung geschehen ist. Die Kontostände beispielsweise sind immer noch nicht, wie von BDO gefordert, durch die Bankzentrale bestätigt worden. Warum wollte denn BDO diese Bestätigung. Doch nicht aus Jux und Dollerei. Sie haben Anlass gehabt, die Kontoauszüge aus der Zweigstelle anzuzweifeln. Und das tut man nicht ohne Grund, da man als Wirtschaftsprüfer sicher sein kann, danach ein Mandat verloren zu haben.
Wer hier vertraut, ist selber schuld.
Wenn die Zahlen stimmen würden wäre sicherlich ein wesentlich höherer Kurs angebracht. Aber hier droht aus meiner Sicht eher ein Delisting, da die deutsche Börse sich nicht mehr lange auf der Nase rumtanzen lassen kann.