Ich hatte mich im letzten Jahr ein paarmal sehr negativ über PSI geäußert und vor allem angesichts des stockkonservativen Vorstands für einen Verkauf von PSI plädiert. Damals war der Kurs noch zwischen 57 und 60€.
PSI besetzt im Prinzip hochinteressante Geschäftsfelder wie Strom- und Verkehrsleittechnik, hat aber bis dato z.B. in letzterem Feld keinerlei interessante und zukunftsorientierte Projekte abgeliefert.
Der Bereich Standardsoftware ist dagegen relativ klein und neu, aber auch hier hat man im angestrebten Mittelstand keinen rechten Erfolg (PSIPenta). Über die Gründe kann ich hier nur spekulieren; ich nehme an, dass es damit zu tun hat, dass man keine schlagkräftige Vertriebsorganisation zur Verfügung hat bzw. keinerlei Kooperationen mit projektorientierten Softwarehäusern. Und im Alleingang schafft man in diesem Bereich keine Margen.
Mit der jüngsten Übernahme will man auch noch den Bereich E-Commerce besetzen, aber der Umsatzanteil ist verschwindend im Verhältnis zur gesamten AG. Ausserdem erschien die Übernahme den meisten Analysten völlig unmotiviert, da Synergieeffekte nicht zu erwarten waren.
PSI schickt sich an, ein Gemischtwarenladen zu werden, der, - ähnlich Siemens seinerzeit, - von einem konservativen Führungsstil geprägt ist und, - wieder ganz ähnlich, - nur über eine sehr geringe Mitarbeiterfluktuation verfügt. Neue Aufgabenfelder wurden in der Vergangenheit nur übervorsichtig besetzt, das Risikoprofil der Firma entspricht mit Sicherheit nicht dem eines typischen Technologie-Unternehmens am NM!
Von daher ist die Entwicklung des Kurses bisher fundamental völlig gerechtfertigt (KGV ist immer noch astronomisch hoch für das gebotene Potential).
Die von der CeBIT ausgehende Phantasie (bzw. entsprechende Pressemitteilungen) werden aber mit Sicherheit alle möglichen Technologiefirmen wieder ins Gespräch bringen, auch PSI. Allein von daher gebe ich dem Kurs Erholungspotential, zumal die charttechnische Bodenbildung ganz offensichtlich vor dem Abschluss steht.
Gruss,
Schtonk