zunächst zur Übertragung: ich hatte meine Auflösung dann mal auf ein Minimun reduziert, dann lief es einigermaßen ohne Aussetzer, auch später mal wieder erhöht, lief es. Hatte bisher noch keine Probleme bei anderen Videokonferenzen oder Streaming.
Zur Beamtwortung meiner Fragen: teilweise transparent und offenbar auch ehrlich (nachprüfen kann man das ja nie) aber teilweise auch nachweislich falsch, wie ich gerade noch recherchiert habe.
- youcharge.me: wurde auf Eis gelegt, keine weitere Entwicklung momentan, aber Plattform läuft (10 Tsd €/Jahr für Betrieb), Kosten insgesamt 600 Tsd.
- Frage zum organischen Umsatzwachstum:
Hermann hatte an 2 Stellen erwähnt, dass man seit 2019 im Schnitt pro Jahr um 11% organisch gewachsen ist. Das finde ich dahingehend erstaunlich, da man von 2019 (127,4 Mio, 2020 143,4 Mio) auf 2021 (155,2 Mio) gerade mal um durchschnittlich 10,5% insgesamt gewachsen ist. Und jetzt gehe ich ins Detail (Angaben aus den Geschäftsberichten 2020 und 2021):
datac: seit 10.07.2021 4 Mio Umsatz, Incloud ca. 6,5 Mio (machte 2020 für 5 Monate 2,7 Mio), snabble seit 22.07.21 0,7 Mio und scanplus seit Ende Dezember 0,5 Mio. (gesamt 11,7 Mio)
Es fallen 2021 ca. 6,5 Mio Colocations-Umsatz raus (Aussage war ca. 5 Mio/Quartal, die größere IP Exchange seit Ende Sept. 21 weg, die kleinere IP Colocatio seit Ende Juli 21 weg)
Meine Berechnung: Ich ziehe sämtlichen Umsatz 2021 aus zugekauften Unternehmen ab und lande somit für 2021 bei organischen 143,5 Mio. Für 2020 ziehe ich einen Anteil von 6,5 Mio. für Colocation ab, der 2021 raus fällt und ich reduziere um den zugekauften Umsatz Incloud (2,7 Mio). Somit lande ich bei 134,2 für 2020. Das macht eine organische Umsatzsteigerung von ca. 7 % von 2020 auf 2021. Fast 9 % Umsatzanstieg wurden durch Zukäufe erreicht, mit zusätzlichem Personal und entsprechend ohne den Scalierungseffect. Das muss sich in Zukunft deitlich ändern um endlich die versprochenen Margensteigerungen zu errichen!
Personal ist genau so ein Ding. Ich habe in meiner Frage von einem Anstieg 2019 (ca. 900 Personen) auf nun über 1100 Personen gesprochen und dass man sowohl zur damaligen Zahl und auch zur neuen sagte, dass man nun gut aufgestellt sei. Bewusst 2019, nach dem Neustart, nach dem Verkauf Plusnet, nach reduziertem Umsatz auf 127 Mio, nach der Ankündigung des organischen Wachstums auf 200 Mio. bis 2022, und nicht wie Hermann in seiner Antwort beschrieb, dass man ja 2018 sogar 1200 Personen beschäftigte und nun besser da steht. Ich finde das einfach frech! Ja lieber Herr Hermann, 2018 hatte man aber auch sehr viel mehr Umsatz mit diesem Personal und ich habe bewusst von 2019 gesprochen NACH dem Neustart.
Zu diesem Punkt hat man bewusst nicht vernünftig zu meiner Frage Stellung bezogen, wie ich finde. Es gab einfach nicht das versprochene organische Wachstum, sondern man musste erheblich Umsatz zukaufen um die Ziele zu erreichen, auch hatte man die Kostenseite nicht im Griff, weil man nun die Kosten für weitere 200 Beschäftigte tragen muss, was nicht in der ursprünglichen Prognose 2019 angesprochen wurde.
Und daher rührt auch ein Gewissens Misstrauen zur neuen Prognose und meine neue Frage:
- Was macht das Unternehmen sicher, dass SaaS in so erheblichem Maß 50-80 Mio. zum Umsatz 2025 beitragen soll. Hier hatte ich um konkrete Beispiele gebeten.
Als Antwort kam (zu einer anderen Frage) dass die Prognose mit dem AR abgestimmt sei und dass die bisherigen Projekte und bisherige Umsatzentwicklungen sie zuversichtlich machen. Gut, hier gab es leider nichts konkretes und der geplante Zukauf, der zumindest 2022 etwas Zuwachs bringen sollte und auch für 2025 eine Rolle spielen soll, steht derzeit noch in den Sternen.
- Für die 3 Analysten wurden 2021 97 Tsd. Euro bezahlt, die gesamten IR-Ausgaben wurden mit 680 Tsd. beziffert. (Der Erfolg zeigt sich am Aktienkurs)