Folgender Artikel über die geplante Übernahme/Fusion von Ricardo durch/und QXL stand heute in der Welt:
www.welt.de/daten/2000/08/15/0815w1185523.htx
Schlechte Zeiten für Start-ups
QXL will weniger für Ricardo zahlen - Dressmart in
Verhandlungen
Von Anne Lacker
London - Vor einem Jahr sah noch alles rosig aus. Es gab
zahlreiche europäische Internet-Start-ups, denen man zutraute,
es den amerikanischen Unternehmen gleichzutun. Doch seit dem
der britische Online-Shop Boo.com Mitte Mai Pleite machte, sind
Europas Dot-coms unter Druck. "Die Amerikaner haben einfach
die besseren Ideen, das beweisen Amazon, Yahoo oder AOL. Die
Europäer kupfern dagegen Geschäftsideen oft nur ab", sagt
George Garafas, Internet-Analyst bei Lehman Brothers. Weitere
(Beinahe-)Pleiten sind die logische Folge. Und: Junge
Unternehmen, die derzeit ohnehin schon Probleme haben,
genügend Liquidität zu generieren, wird es in der Zukunft noch
schwerer fallen, Investoren anzulocken.
Einen Konkurs vorerst vermieden, haben die schwedische
Online-Handelsfirma Dressmart.com und der britische
Beauty-Online-Händler Clickmango. Dressmart soll vom
schwedischen Kleiderverkäufer New Wave Group, Stockholm,
übernommen werden. Und Clickmango schöpft neue Hoffnung, da
sich die Kreditgeber entschlossen haben, noch einmal Geld
nachzuschießen.
"So mancher Start-up-Gründer wollte doch nur das schnelle Geld
machen. Und nun kommt die Stunde der Wahrheit", erzählt
Garafas. Viele Firmen werden daher noch Pleite machen. "Die
Investoren-Stimmung gegenüber Internet-Retailer ist so schlecht
wie nie zuvor", meint Robert Zegelaar von Atlas Ventures,
Clickmangos Haupt-Geldgeber. Die Angst vor Kreditverknappung
ist berechtigt. Auch die jüngste Studie von Pricewaterhouse
Coopers macht nicht Mut. Eine von vier britischen Internet-Firmen
werde in den kommenden sechs Monaten ihre Geld-Reserven
aufgebraucht haben. Nach Ansicht der Unternehmensberatung
sei das Gefährdungspotenzial in Deutschland allerdings geringer.
Neuen Zündstoff könnte die Situation erhalten, wenn die geplante
Fusion zwischen QXL.com und Ricardo.de nicht zustande
kommt. Ende vergangener Woche gab der britische
Online-Auktionator QXL bekannt, man müsse "bestimmte
Informationen" prüfen. Nun macht in der Londoner City die Runde,
dass QXL eine substanzielle Kürzung seines Angebotes für
Ricardo in Erwägung zieht. "Das sind alles Spekulationen. Wir
kommentieren das nicht", so gestern eine QXL-Sprecherin.
Noch weitere europäische Internet-Unternehmen hadern mit dem
Leben in der New Economy. Der britische Internet Service
Provider Freeserve gilt als Übernahmekandidat. Der
niederländische ISP World Online verhandelt mit der italienischen
Tiscali-Gruppe. Das Einkaufsportal Letsbuyit.com kämpft darum,
profitabel zu werden. Positives hatte am Montag dagegen
Lastminute.com zu berichten. Sie kauften die größte
französische E-Reisefirma Degriftour. Damit, so Lastminute,
könnte das Unternehmen Ende 2002 und damit ein Jahr früher als
bisher erwartet die Gewinnschwelle erreichen.
www.welt.de/daten/2000/08/15/0815w1185523.htx
Schlechte Zeiten für Start-ups
QXL will weniger für Ricardo zahlen - Dressmart in
Verhandlungen
Von Anne Lacker
London - Vor einem Jahr sah noch alles rosig aus. Es gab
zahlreiche europäische Internet-Start-ups, denen man zutraute,
es den amerikanischen Unternehmen gleichzutun. Doch seit dem
der britische Online-Shop Boo.com Mitte Mai Pleite machte, sind
Europas Dot-coms unter Druck. "Die Amerikaner haben einfach
die besseren Ideen, das beweisen Amazon, Yahoo oder AOL. Die
Europäer kupfern dagegen Geschäftsideen oft nur ab", sagt
George Garafas, Internet-Analyst bei Lehman Brothers. Weitere
(Beinahe-)Pleiten sind die logische Folge. Und: Junge
Unternehmen, die derzeit ohnehin schon Probleme haben,
genügend Liquidität zu generieren, wird es in der Zukunft noch
schwerer fallen, Investoren anzulocken.
Einen Konkurs vorerst vermieden, haben die schwedische
Online-Handelsfirma Dressmart.com und der britische
Beauty-Online-Händler Clickmango. Dressmart soll vom
schwedischen Kleiderverkäufer New Wave Group, Stockholm,
übernommen werden. Und Clickmango schöpft neue Hoffnung, da
sich die Kreditgeber entschlossen haben, noch einmal Geld
nachzuschießen.
"So mancher Start-up-Gründer wollte doch nur das schnelle Geld
machen. Und nun kommt die Stunde der Wahrheit", erzählt
Garafas. Viele Firmen werden daher noch Pleite machen. "Die
Investoren-Stimmung gegenüber Internet-Retailer ist so schlecht
wie nie zuvor", meint Robert Zegelaar von Atlas Ventures,
Clickmangos Haupt-Geldgeber. Die Angst vor Kreditverknappung
ist berechtigt. Auch die jüngste Studie von Pricewaterhouse
Coopers macht nicht Mut. Eine von vier britischen Internet-Firmen
werde in den kommenden sechs Monaten ihre Geld-Reserven
aufgebraucht haben. Nach Ansicht der Unternehmensberatung
sei das Gefährdungspotenzial in Deutschland allerdings geringer.
Neuen Zündstoff könnte die Situation erhalten, wenn die geplante
Fusion zwischen QXL.com und Ricardo.de nicht zustande
kommt. Ende vergangener Woche gab der britische
Online-Auktionator QXL bekannt, man müsse "bestimmte
Informationen" prüfen. Nun macht in der Londoner City die Runde,
dass QXL eine substanzielle Kürzung seines Angebotes für
Ricardo in Erwägung zieht. "Das sind alles Spekulationen. Wir
kommentieren das nicht", so gestern eine QXL-Sprecherin.
Noch weitere europäische Internet-Unternehmen hadern mit dem
Leben in der New Economy. Der britische Internet Service
Provider Freeserve gilt als Übernahmekandidat. Der
niederländische ISP World Online verhandelt mit der italienischen
Tiscali-Gruppe. Das Einkaufsportal Letsbuyit.com kämpft darum,
profitabel zu werden. Positives hatte am Montag dagegen
Lastminute.com zu berichten. Sie kauften die größte
französische E-Reisefirma Degriftour. Damit, so Lastminute,
könnte das Unternehmen Ende 2002 und damit ein Jahr früher als
bisher erwartet die Gewinnschwelle erreichen.