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AUSBLICK: Deutsche Börse wohl mit Umsatz- und Gewinnsprung im 3. Quartal
Die Deutsche Börse wird für das dritte Quartal wegen der Integration des übernommenen Luxemburger Abwicklungshauses Clearstream und den steigenden Einnahmen im Derivatengeschäft wohl einen Gewinn- und Umsatzsprung ausweisen. Von dpa-AFX befragte Analysten erwarten, dass die Deutsche Börse an diesem Freitag (8. November) für das dritte Quartal ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 80,6 Millionen und 100,1 Millionen Euro verkünden wird, nach 64,8 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Beim Umsatz erwarten die Experten einen Anstieg von 185,5 Millionen auf einen Wert zwischen 349 Millionen und 405 Millionen Euro, beim Vorsteuergewinn einen Anstieg von 75,3 Millionen Euro auf einen Wert zwischen 87,0 und 95,1 Millionen Euro.
CLEARSTREAM ERSTMALS VOLLSTÄNDIG KONSOLIDIERT
Für die im dritten Quartal erstmal vollständig konsolidierte Clearstream erwarten die Analysten einen Umsatz zwischen 138 Millionen und 170,7 Millionen Euro. "Es wirkt sich natürlich positiv aus, dass Clearstream bei seinem hohen Umsatz eine höhere Gewinnmarge hat als andere Bereiche", sagte ein Analyst in Frankfurt.
Positiv auf das Geschäft wird sich auch die weltgrößte Derivatenbörse Eurex ausgewirkt haben. Hier erwarten die Analysten einen Umsatz zwischen 81 und 92,6 Millionen Euro, nach 68,5 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Die Experten merkten an, dass die turbulenten Märkte hier der Börse stark geholfen hätten. "Generell ist festzustellen, dass sich die Strategie eines stark diversifizierten Geschäfts für die Deutsche Börse auszahlt", sagte Johannes Thormann von der WestLB.
XETRA-UMSATZ KÖNNTE STAGNIEREN
Beim Kassamarkt Xetra, welcher im vergangenen Jahr von der Eurex als größter Umsatzbringer der Deutschen Börse abgelöst wurde, wird allerdings im dritten Quartal möglicherweise der Umsatz stagniert haben. Nach 58,2 Millionen ein Jahr zuvor wird nun ein Wert zwischen 54 und 65 Millionen Euro erwartet.
Auf Informationen hoffen die Analysten am Freitag auch über einen möglichen Aufstieg der Deutsche-Börse-Aktie in den DAX . Die Experten von Merrill Lynch merken an, dass der Verkauf des 9,3-prozentigen Anteils der Deutschen Bank an der Deutschen Börse den Free Float und das Handelsvolumen der Aktie erhöhe - und damit auch die Chancen der Deutschen Börse auf die Mitgliedschaft im wichtigsten deutschen Aktienindex DAX./st/fn/zb
06.11.2002 - 15:07
Quelle: dpa-AFX