"SAP glänzt in der Krise
Am deutschen Markt dreht sich zum Wochenauftakt zunächst alles um den wertvollsten Konzern im Dax: SAP. Europas größter Softwarehersteller verdiente im zweiten Quartal unter dem Strich deutlich mehr. „Mehr als je zuvor ist durch die Pandemie deutlich geworden, dass Digitalisierung keine Option mehr, sondern zwingend notwendig ist, um schwierige Zeiten zu meistern“, sagte Vorstandschef Christian Klein.
SAP will zudem die Anfang vergangenes Jahr für acht Milliarden US-Dollar übernommene US-Cloudfirma Qualtrics in New York an die Börse bringen. Vorbörslich gewannen die SAP-Aktie auf Tradegate 2,8 Prozent zum Xetra-Schluss und bewegen sich damit wieder in Richtung ihres vor wenigen Tagen erreichten Rekordhochs bei 143,20 Euro.
Zwar könne die Stimmung für Börsengänge im Technologiesektor in den USA gegenwärtig besser sein, merkte ein Händler an. Das dürfte sich allerdings voraussichtlich wieder zum Guten ändern. Eine höhere Bewertung der Beteiligung mittels eines Börsengangs dürfte sich jedenfalls nicht negativ auf den SAP-Kurs auswirken. Zudem hob Europas größter Softwarehersteller bei der Bekanntgabe der detaillierten Zahlen die Prognose für den Cashflow an.
Zu Details wie dem Zeitplan des Börsengangs hält sich SAP bislang bedeckt. Vorstandschef Christian Klein betonte, SAP wolle weiterhin die Mehrheit an Qualtrics halten: „Wir sind auf lange Sicht dabei.“ Kleins Vorgänger Bill McDermott hatte den acht Milliarden Dollar schweren Zukauf unter Dach und Fach gebracht und dafür angesichts des Preises auch Kritik eingeheimst. „Der teilweise Börsengang kreiere ein Win-Win-Setup“, sagte Klein. Qualtrics könne außerhalb von SAP Kunden gewinnen, während Europas wertvollstes Technologieunternehmen weiterhin die US-Tochter konsolidiere.
Smith sagte, Qualtrics sei inzwischen ein „deutlich größeres Unternehmen“ als vor dem Kauf durch SAP, als es bereits kurz vor dem Börsengang stand und damals eine Bewertung von mindestens sechs Milliarden Dollar anpeilte. Mucic wollte keinen Einblick in die angestrebte Bewertung geben, sagte aber, in der Regel brächten Technologiefirmen eine Beteiligung zwischen 10 und 15 Prozent an die Börse.
SAP bestätigte den Ausblick für 2020 wie auch für 2023. Im April hatte Europas wertvollstes Technologieunternehmen wegen der Corona-Krise seine Erwartungen nach unten geschraubt. „Mit unseren Investitionen in strategische Wachstumsfelder sind wir zuversichtlich, dass wir nicht nur die Krise bewältigen, sondern auch gestärkt aus ihr hervorgehen werden“, sagte Mucic. Anfang Juli hatte SAP bereits Einblick in das zweite Quartal gegeben, das angesichts florierender Cloud-Geschäfte überraschend gut verlief. Bisher noch nicht bekannt war der Gewinn je Aktie, der um sieben Prozent auf 1,17 Euro stieg."
Quelle: www.onvista.de/news/...eft-aktie-schiesst-nach-oben-380586913