13 :54 Uhr Arcandor: Es hat sich ausgezockt Leon Müller Vor Wochenfrist schoss die Notierung der Arcandor-Aktie in die Höhe, verteuerte sich binnen weniger Tage um 245 Prozent. Inzwischen ist die Euphorie verflogen, die Notierung deutlich zurückgekommen. Die guten Nachrichten vom Vortag - bei Primondo sollen die Interessenten Schlange stehen - werden vom Markt kaum wahrgenommen. Was tun, wenn man den Absprung verpasst hat? Wie eine abgebrannte Feuerwerksrakete ist die Aktie des insolventen Handelskonzerns Arcandor vom Himmel gestürzt, schneller noch, als sie zuvor in eben diesen aufgestiegen ist. Die Rallye - sie führte den Titel von 0 ,181 Euro am 26. August über 0 ,22 Euro am 10. September bis hinauf auf 0 ,76 Euro am 17. September - endete Freitag vergangener Woche ebenso abrupt, wie sie nur fünf Tage zuvor begonnen hatte. Bei außergewöhnlich hohen Umsätzen zogen sich tradingorientierte Anleger am besagten Freitag und auch am Montag zurück und hinterließen einen Scherbenhaufen. Inzwischen notiert der eben erst aus dem MDAX entfernte Titel wieder bei 0 ,33 Euro - mehr als 50 Prozent unterhalb des Rallyehochs. DER AKTIONÄR hat Anlegern, die den Absprung vor Einreichen des Insolvenzantrags verpasst hatten, im Zuge der kürzlich zu beobachtenden Aufwärtsbewegung zum Ausstieg geraten. Aber was tun, wenn man den richtigen Zeitpunkt verpasst hat und immer noch investiert ist? Gute Nachrichten kaum wahrgenommen Am Montag berichtete die Financial Times Deutschland , es gebe vier Interessenten für Primondo, darunter die Finanzinvestoren Cerberus, Golden Gate und Sun. Der unter Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg für Primondo zuständige Jörg Nerlich sagte: "Ich hoffe, dass wir im Oktober oder November zu einem Vertragsabschluss kommen." Diese gute Nachricht wurde vom Markt angesichts eines Tagesverlustes in Höhe von knapp neun Prozent kaum wahrgenommen. Und auch am Dienstag scheint sich niemand ernsthaft für die neueste Entwicklung, die an und für sich positiv zu werten ist, zu interessieren. Zwar notiert die Aktie gut sechs Prozent fester. Das aber ist nichts im Vergleich zu den Ausschlägen der vorigen Woche. Resümee: Die Luft ist raus, die Blase geplatzt. Konsequent den Ausstieg suchen Für noch investierte, an fundamentalen Daten interessierte Anleger bedeutet dies, dass sie konsequent den Ausstieg suchen sollten. Der Hype um die Arcandor-Aktie dürfte ein Ende gefunden haben. Kurse unterhalb von 0 ,31 Euro dienen dabei als Warnzeichen. Dort verläuft eine charttechnische Unterstützung. Wird diese unterschritten, droht ein beschleunigter Kursverfall. Wer sich nicht sofort von seinen Anteilen trennen will, hofft auf eine Gegenbewegung bis in den Bereich von 0 ,40 Euro.
Quelle: ariva
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Kalle