Interessiert Euch wirklich nur noch dieser Mist oder könnt ihr auch mal ernstgemeinte Artikel lesen und Stellung nehmen
Bären kommen alle aus dem Wald ???? klecks1 27.06.01 15:42
Bärenmarkt in Aussicht
Von Claus Vogt
Das renommierte US-amerikanische "Economic Cycle Research Institute" (ECRI), eine der wenigen Institutionen, die die letzte Rezession in den USA korrekt vorher gesagt haben, warnt jetzt erstmals wieder vor einer Rezession in den Vereinigten Staaten. Die verwandten Frühindikatoren befänden sich seit März auf einem Niveau, das in der Vergangenheit immer von einer Rezession gefolgt wurde.
Trotz der Rezessionsängste hat unser Gesamtmodell im letzten Monat wenig Veränderungen erfahren. Deshalb bleiben wir weiter bei unserer Kaufempfehlung. Bei den Sentiment-Indikatoren gab es teilweise sehr deutliche Verbesserungen. Die monetären Rahmenbedingungen bleiben extrem positiv. Die durchschnittliche fundamentale Bewertung der Aktienmärkte hat sich weiterhin verschlechtert, da rückläufige Unternehmensgewinne nach wie vor an der Tagesordnung sind. Ein von manchen erhofftes Abkoppeln Europas findet offensichtlich nicht statt, bestenfalls eine zeitliche Verzögerung. Es zeichnet sich erstmals seit über 20 Jahren ein globaler Abschwung ab, der Japan und die USA gleichzeitig erfasst. Im Kontext unserer "Bubble Economy"-Analysen ist diese bedauerliche Entwicklung natürlich keine Überraschung. Besonders traurig daran ist aber, dass die negativen Folgen der teilweise geplatzten Spekulationsblase nicht nur "New Era"-Propheten und exzessive Spekulanten treffen, sondern breite, gewissermaßen unschuldige Bevölkerung sschichten.
Noch einmal der Arms-Index
Der Zehn-Tage-Durchschnitt des Arms-Indizes erreichte am 16. März 2001 erstmals seit Jahren ein Niveau von über 1,50. Im Zusammenspiel mit unserem Prognosemodell und anderen von uns verwandten Indikatoren kamen wir daraufhin zu dem Ergebnis, dass "kurzfristig, also die nächsten zwei bis drei Wochen, noch etwas tiefere Kurse wahrscheinlich (sind), die wir dann allerdings als Kaufkurse betrachten."
Die wichtigen US-amerikanischen und deutschen Indizes erreichten ihre Tiefkurse entweder am 4. April oder bereits am 22. März, allerdings mit einem Test dieser Niveaus am 4. April. Es schlossen sich deutliche Aufwärtsbewegungen an, teilweise um über 40 Prozent. Danach begann eine Korrektur, die noch immer nicht abgeschlossen ist.
Der Zehn-Tage-Durchschnitt des Arms-Indizes erreichte während der laufenden Korrekturphase an sieben aufeinander folgenden Börsentagen, nämlich vom 4. bis zum 12. Juni, jeweils Stände von über 1,30. Am 14. Juni wurde mit 1,42 fast noch einmal ein Extremwert von über 1,50 registriert. Das sind ungewöhnlich hohe Werte, die den Verkaufsdruck und die Kapitulation vieler Marktteilnehmer widerspiegeln. In der Vergangenheit wurden lediglich in panikartigen Abwärtsbewegungen höhere Werte erreicht, nicht jedoch in Korrekturphasen.
Da zwei Komponenten unseres Gesamtmodelles positiv sind, gehen wir von einer Fortsetzung der Anfang April begonnenen Aufwärtsbewegung aus. Folglich sehen wir im Kursverlauf der letzten Wochen eine kurzfristige Korrektur in einem mittelfristigen Aufwärtstrend. Die sehr hohen Werte des Arms-Indizes machen den gewissermaßen unter der Oberfläche des Marktes verborgenen extrem starken Verkaufsdruck erkennbar. Außerdem verlief die Korrektur mit geradezu lehrbuchmäßig fallenden Umsätzen. Vor diesem Hintergrund interpretieren wir die aktuelle Botschaft des Arms-Indizes als eindeutiges weiteres Kaufsignal.
Schlechte Stimmung
Wenn wir die aktuellen Stände der Aktienindizes nicht kennen würden und stattdessen lediglich die (veröffentlichte) Stimmung der Marktteilnehmer, dann müssten wir zu dem Schluss kommen, dass die Indizes deutlich unter ihren März-April-Tiefs stehen.
Wie in den vergangenen Analysen bereits dargestellt, gehen wir von der Arbeitshypothese eines beginnenden säkularen, also sehr langfristigen Bärenmarktes in den USA aus. Trotz der gewaltigen Kursverluste in einigen besonders populären Aktienindizes ist das "Buy and Hold"-Credo noch immer überall zu hören. Wir haben bereits einige Argumente zur Stützung unserer These vorgetragen und haben in diesem Zusammenhang das Buch "Stock Cycles" von Michael A. Alexander empfohlen, das sicherlich mehr als nur eine Einführung in dieses (noch) unpopuläre Thema ist. Heute legen wir Ihnen das Lesen einer nur sechs Seiten langen Abhandlung nahe mit dem Titel "On the Nature of Long Term Returns from Holding Stocks" von David Moore. Sie ist im Internet kostenlos abrufbar. Der Autor macht mit Hilfe einiger einfacher Annahmen über Kurs-Gewinn-Verhältnisse, Dividendenrenditen und Gewinnwachstum der Unternehmen anhand von Rechenbeispielen deutlich, wie wahrscheinlich aufgrund der aktuell extrem hohen fundamentalen Bewertung der Märk te eine lange Phase unterdurchschnittlicher Börsenjahre ist.
Mittelabflüsse erwartet
Ein weiteres, in diesem Zusammenhang unserer Meinung nach sehr wichtiges Thema sind die Mittelzu- beziehungsweise -abflüsse der Investmentfonds. Teilweise wird die Meinung vertreten, das bisher festzustellende Ausbleiben von Mittelabflüssen - mit Ausnahme von April - zeige eindeutig die langfristige und gelassene Einstellung der Mehrheit der Privatanleger, die die "Buy and Hold"-These verstanden hätten und sie praktizierten.
Diese Sicht der Dinge lässt sich allerdings kaum mit historischen Vorgaben in Einklang bringen. Der letzte säkulare Bärenmarkt begann Ende der 60er Jahre und endete 1982. Die Phase der Mittelabflüsse begann jedoch erst mit einigen Jahren Verzögerung, also Anfang der 70er und hielt bis Anfang der 80er Jahre an. Im Anschluss an die Weltuntergangsstimmung, die die veröffentlichte Meinung nach dem Crash von 1987 ergriffen hatte, kam es dann noch einmal zu einer etwa 1 1/2jährigen Phase enormer Mittelabflüsse. Erst Anfang der 90er und in geradezu gigantischen Größenordnungen dann zum Ende jener Dekade wurden hohe Mittelzuflüsse scheinbar zur Normalität. Wir gehen davon aus, dass im Laufe der nächsten Jahre auch die Mittelabflüsse wieder zum "Business as usual" zurückkehren werden. Die Erfahrungen japanischer Investmentfonds verliefen nach ähnlichem Muster.
Zu einer ähnlichen Einschätzung zwingt uns eine Statistik, die den Aktienanteil als Prozentsatz der Finanzvermögenswerte US-amerikanischer Haushalte misst. Ende der 60er Jahre lag dieser Prozentsatz bei etwa 35 Prozent, 1974 bis 1991 um die 20 Prozent. Das Tief wurde im Jahr 1982 erreicht, also unmittelbar vor dem Beginn der größten Hausse aller Zeiten. Zur Zeit beträgt diese Kennziffer 44 Prozent, der Spitzenwert wurde Anfang 2000 mit 48 Prozent erreicht. 1982 gab es in den USA etwa 350 Aktienfonds - aktuell sind es rund 4400!
Bären kommen alle aus dem Wald ???? klecks1 27.06.01 15:42
Bärenmarkt in Aussicht
Von Claus Vogt
Das renommierte US-amerikanische "Economic Cycle Research Institute" (ECRI), eine der wenigen Institutionen, die die letzte Rezession in den USA korrekt vorher gesagt haben, warnt jetzt erstmals wieder vor einer Rezession in den Vereinigten Staaten. Die verwandten Frühindikatoren befänden sich seit März auf einem Niveau, das in der Vergangenheit immer von einer Rezession gefolgt wurde.
Trotz der Rezessionsängste hat unser Gesamtmodell im letzten Monat wenig Veränderungen erfahren. Deshalb bleiben wir weiter bei unserer Kaufempfehlung. Bei den Sentiment-Indikatoren gab es teilweise sehr deutliche Verbesserungen. Die monetären Rahmenbedingungen bleiben extrem positiv. Die durchschnittliche fundamentale Bewertung der Aktienmärkte hat sich weiterhin verschlechtert, da rückläufige Unternehmensgewinne nach wie vor an der Tagesordnung sind. Ein von manchen erhofftes Abkoppeln Europas findet offensichtlich nicht statt, bestenfalls eine zeitliche Verzögerung. Es zeichnet sich erstmals seit über 20 Jahren ein globaler Abschwung ab, der Japan und die USA gleichzeitig erfasst. Im Kontext unserer "Bubble Economy"-Analysen ist diese bedauerliche Entwicklung natürlich keine Überraschung. Besonders traurig daran ist aber, dass die negativen Folgen der teilweise geplatzten Spekulationsblase nicht nur "New Era"-Propheten und exzessive Spekulanten treffen, sondern breite, gewissermaßen unschuldige Bevölkerung sschichten.
Noch einmal der Arms-Index
Der Zehn-Tage-Durchschnitt des Arms-Indizes erreichte am 16. März 2001 erstmals seit Jahren ein Niveau von über 1,50. Im Zusammenspiel mit unserem Prognosemodell und anderen von uns verwandten Indikatoren kamen wir daraufhin zu dem Ergebnis, dass "kurzfristig, also die nächsten zwei bis drei Wochen, noch etwas tiefere Kurse wahrscheinlich (sind), die wir dann allerdings als Kaufkurse betrachten."
Die wichtigen US-amerikanischen und deutschen Indizes erreichten ihre Tiefkurse entweder am 4. April oder bereits am 22. März, allerdings mit einem Test dieser Niveaus am 4. April. Es schlossen sich deutliche Aufwärtsbewegungen an, teilweise um über 40 Prozent. Danach begann eine Korrektur, die noch immer nicht abgeschlossen ist.
Der Zehn-Tage-Durchschnitt des Arms-Indizes erreichte während der laufenden Korrekturphase an sieben aufeinander folgenden Börsentagen, nämlich vom 4. bis zum 12. Juni, jeweils Stände von über 1,30. Am 14. Juni wurde mit 1,42 fast noch einmal ein Extremwert von über 1,50 registriert. Das sind ungewöhnlich hohe Werte, die den Verkaufsdruck und die Kapitulation vieler Marktteilnehmer widerspiegeln. In der Vergangenheit wurden lediglich in panikartigen Abwärtsbewegungen höhere Werte erreicht, nicht jedoch in Korrekturphasen.
Da zwei Komponenten unseres Gesamtmodelles positiv sind, gehen wir von einer Fortsetzung der Anfang April begonnenen Aufwärtsbewegung aus. Folglich sehen wir im Kursverlauf der letzten Wochen eine kurzfristige Korrektur in einem mittelfristigen Aufwärtstrend. Die sehr hohen Werte des Arms-Indizes machen den gewissermaßen unter der Oberfläche des Marktes verborgenen extrem starken Verkaufsdruck erkennbar. Außerdem verlief die Korrektur mit geradezu lehrbuchmäßig fallenden Umsätzen. Vor diesem Hintergrund interpretieren wir die aktuelle Botschaft des Arms-Indizes als eindeutiges weiteres Kaufsignal.
Schlechte Stimmung
Wenn wir die aktuellen Stände der Aktienindizes nicht kennen würden und stattdessen lediglich die (veröffentlichte) Stimmung der Marktteilnehmer, dann müssten wir zu dem Schluss kommen, dass die Indizes deutlich unter ihren März-April-Tiefs stehen.
Wie in den vergangenen Analysen bereits dargestellt, gehen wir von der Arbeitshypothese eines beginnenden säkularen, also sehr langfristigen Bärenmarktes in den USA aus. Trotz der gewaltigen Kursverluste in einigen besonders populären Aktienindizes ist das "Buy and Hold"-Credo noch immer überall zu hören. Wir haben bereits einige Argumente zur Stützung unserer These vorgetragen und haben in diesem Zusammenhang das Buch "Stock Cycles" von Michael A. Alexander empfohlen, das sicherlich mehr als nur eine Einführung in dieses (noch) unpopuläre Thema ist. Heute legen wir Ihnen das Lesen einer nur sechs Seiten langen Abhandlung nahe mit dem Titel "On the Nature of Long Term Returns from Holding Stocks" von David Moore. Sie ist im Internet kostenlos abrufbar. Der Autor macht mit Hilfe einiger einfacher Annahmen über Kurs-Gewinn-Verhältnisse, Dividendenrenditen und Gewinnwachstum der Unternehmen anhand von Rechenbeispielen deutlich, wie wahrscheinlich aufgrund der aktuell extrem hohen fundamentalen Bewertung der Märk te eine lange Phase unterdurchschnittlicher Börsenjahre ist.
Mittelabflüsse erwartet
Ein weiteres, in diesem Zusammenhang unserer Meinung nach sehr wichtiges Thema sind die Mittelzu- beziehungsweise -abflüsse der Investmentfonds. Teilweise wird die Meinung vertreten, das bisher festzustellende Ausbleiben von Mittelabflüssen - mit Ausnahme von April - zeige eindeutig die langfristige und gelassene Einstellung der Mehrheit der Privatanleger, die die "Buy and Hold"-These verstanden hätten und sie praktizierten.
Diese Sicht der Dinge lässt sich allerdings kaum mit historischen Vorgaben in Einklang bringen. Der letzte säkulare Bärenmarkt begann Ende der 60er Jahre und endete 1982. Die Phase der Mittelabflüsse begann jedoch erst mit einigen Jahren Verzögerung, also Anfang der 70er und hielt bis Anfang der 80er Jahre an. Im Anschluss an die Weltuntergangsstimmung, die die veröffentlichte Meinung nach dem Crash von 1987 ergriffen hatte, kam es dann noch einmal zu einer etwa 1 1/2jährigen Phase enormer Mittelabflüsse. Erst Anfang der 90er und in geradezu gigantischen Größenordnungen dann zum Ende jener Dekade wurden hohe Mittelzuflüsse scheinbar zur Normalität. Wir gehen davon aus, dass im Laufe der nächsten Jahre auch die Mittelabflüsse wieder zum "Business as usual" zurückkehren werden. Die Erfahrungen japanischer Investmentfonds verliefen nach ähnlichem Muster.
Zu einer ähnlichen Einschätzung zwingt uns eine Statistik, die den Aktienanteil als Prozentsatz der Finanzvermögenswerte US-amerikanischer Haushalte misst. Ende der 60er Jahre lag dieser Prozentsatz bei etwa 35 Prozent, 1974 bis 1991 um die 20 Prozent. Das Tief wurde im Jahr 1982 erreicht, also unmittelbar vor dem Beginn der größten Hausse aller Zeiten. Zur Zeit beträgt diese Kennziffer 44 Prozent, der Spitzenwert wurde Anfang 2000 mit 48 Prozent erreicht. 1982 gab es in den USA etwa 350 Aktienfonds - aktuell sind es rund 4400!