ist auch nicht das, was sich die Leute erhofft haben. Offenbar gibt es massive Probleme und Anzeichen von Umdenken.
Ein neuer Weg zeichnet sich hierzulande in Düsseldorf ab, wo Siemens das modernste Kraftwerk der Welt baut, mit einem Wirkungsgrad von in toto 85 % (die modernsten Kohlekraftwerke schaffen eben mal 35-40 %). Das Ganze super umweltfreundlich.
Nachzulesen hier:
www.welt.de/regionales/duesseldorf/...erk-der-Zukunft-aus.html
Was die Stahlkonjunktur anbelangt, leidet sie unter dem gedämpften Wachstum der Weltwirtschaft. Aber wenn es gilt, der Deflation zu entrinnen, wird sich die Wirtschaft wieder erholen und das Stahlgeschäft anziehen.
Was SGL anbelangt, bewegen wir uns jetzt auf einem angemessenen Bewertungsniveau. Und zwar ausschließlich mit dem Kerngeschäft -also ohne Carbon und die damit verbundene Kursphantasie und auch ohne jegliche Übernahmephantasie.
Kurioserweise dürfte die Bewertung sogar steigen, wenn SGL das Carbongeschäft wieder fallen lassen würde; in diesem Fall käme es zu erheblichen Einspareffekten, nämlich der Kosten, die zuletzt die Bilanzen verhagelt haben. Nicht dass ich mir wünschte, dass SGL sein Carbongeschäft wieder schmeißt (so wie Daimler), aber seine Abdrift hat SGL zum großen Teil jenem Geschäftsfeld zu verdanken, der einst das große Geld bringen soll.
Schaut man sich Daimler an (das sein Joint Venture mehr oder weniger geschmissen hat),
kann man daran zweifeln. Ich persönlich zweifle indes umgekehrt daran, dass Daimler eine kluge Entscheidung getroffen hat. Ich halte sie für falsch und habe dabei die vielen Fehlentscheidungen im Hinterkopf, die Daimler schon getroffen hat.
Stattdessen erinnere ich mich der mächtigsten Frau in der Industrie Deutschlands, Susanne Klatten. Ihr traue ich ehrlich gesagt mehr Instinkt zu als der Daimler-Führung, weil sie nicht ausschließlich in Shareholder-Value-Kategorien denkt. Wenn diese Frau auf Carbon setzt, dann wird Carbon ein Erfolg. Wetten?
Der Kurs von SGL ist nun charttechnisch ziemlich im Eimer. Ein weiteres Absinken bis 23,- Euro ist einzuplanen. Aber: das wird nicht von Dauer sein, denn:
1. befinden wir uns jetzt auf einem angemessenen Bewertungsviveau, das sich alleine
aus dem alten Stammgeschäft rechtfertigt.
2. werden die schlechten Zahlen aus 2013 und 2014 zu einem Basiseffekt führen, der
den Kurs schon bald wieder befeuern wird.
3. werden die Restrukturierungen allmählich Wirkung zeigen und der "Klatten-Effekt"
zum Vorschein kommen.
Fazit:
Die Lage hat einen Kulminationspunkt erreicht, indem Frau Klatten die faulen Karten schonungslos aufgedeckt hat. Das tut zunächst weh, aber der Lohn dafür wird nicht ausbleiben. Das Risiko nach unten ist nun gering (vermutlich nur noch 1-2 Euro), bei anschließender Chance von gut 30 %.