Du hast mit deiner Einschätzung sicherlich recht, obwohl ich
nicht glaube, dass konkret schon aufgekauft wird.
Aber die Möglichkeit einer Übernahme wird bei diesen Kursen
immer wahrscheinlicher.
Habe mir schon seit längerem überlegt bei Stada einzusteigen,
nach diesem Kursrutsch gab es für mich keine Frage mehr,
bin zu 34 Euro rein.
Sollte es doch noch unter 30 Euro gehen werde ich so wie du
nochmals nachkaufen.
Hier ein interessantes Interview:
AnalystCorner:
NordLB
Marc Schwammbach, Analyst
01. August 2008
AnalystCorner fragte nach:
AC: Herr Schwammbach, mittlerweile über 30% hat die STADA-Aktie verloren, nachdem die Erwartungen für das Gesamtjahr zurückgeschraubt worden sind. Halten Sie das für gerechtfertigt?
Schwammbach: Wir sind zuversichtlich, dass die für das zweite Halbjahr prognostizierte Wachstumsdelle nicht nachhaltig sein wird. Insofern halten wir den Kursrutsch für übertrieben, zumal STADA weiter ein potenzieller Übernahmekandidat ist.
AC: Was ist der Grund für Ihre Zuversicht?
Schwammbach: Das STADA-Management hat in der Vergangenheit stets schnell mit entsprechenden Maßnahmen auf ein sich änderndes Marktumfeld reagiert.
AC: Wie sah denn die bittere Pille aus, die die Anleger schlucken mussten?
Schwammbach: Im Rahmen der überraschend vorgelegten Eckdaten für die ersten sechs Monate des laufenden Jahres hat das Management angekündigt, dass die zweite Jahreshälfte von einer gedämpften Wachstumsdynamik geprägt sein dürfte - insbesondere gegenüber dem operativ sehr guten Vergleichszeitraum 2007.
AC: Was bedeutet das konkret?
Schwammbach: Zwar rechnet STADA für 2008 weiter mit einem deutlichen Umsatzwachstum. Dabei sei es, so der Vorstand, jedoch unsicher, ob eine prozentual zweistellige Steigerungsrate wie in den letzten Jahren erreicht werden kann.
AC: Womit hatten Sie bisher gerechnet?
Schwammbach: Wir hatten einen Umsatzanstieg von 8,4% auf 1,702 Mrd. Euro erwartet und damit unterhalb der Konsensprognose gelegen, die einen Anstieg um 12,8% auf 1,772 Mrd. Euro vorsah.
AC: Wie hat sich STADA hinsichtlich der Gewinnentwicklung geäußert?
Schwammbach: Der Konzerngewinn soll im Vergleich zu den für das Geschäftsjahr 2007 ausgewiesenen 105,1 Mio. Euro deutlich zweistellig wachsen. Das um Sondereffekte bereinigte Konzernergebnis des Vorjahres von 146,8 Mio. Euro wird jedoch voraussichtlich nicht erreicht.
AC: Wie sahen hier Ihre die Prognosen aus?
Schwammbach: Wir sind bisher von einem Konzernergebnis von 155,7 Mio. Euro ausgegangen. Der Konsens lag sogar bei 169,4 Mio. Euro. STADA selbst hatte bisher keinen konkreten Ausblick bezüglich Umsatz und Gewinn gegeben, sondern lediglich von einem erwarteten nachhaltigen operativen Wachstum gesprochen.
AC: Wie wurden die nun sehr vorsichtigen Aussagen erklärt?
Schwammbach: Während dazu in der offiziellen Meldung keine Gründe angegeben wurden, nannte das Unternehmen auf unsere Nachfrage den Preisdruck, der vor allem auf dem Heimatmarkt herrscht, und die Erwartungen für das zweite Halbjahr dämpft.
AC: Haben die Hessen das bereits zu spüren bekommen?
Schwammbach: Ja, STADA hat die Preise für die Aliud-Linie deutlich senken müssen. Entsprechende Preiskürzungen für die Stadapharm-Linie sind unseres Erachtens ebenfalls zu erwarten. Zum anderen gibt es unerwarteten Rabattdruck von Seiten der Krankenkassen, die zusätzliche Nachlässe fordern, die über die in den laufenden Rabattverträgen ausgehandelten hinausgehen.
AC: Wie will das Management dem nun entgegen wirken?
Schwammbach: Es wird mit verschiedenen Maßnahmen auf die gedämpfte Wachstumsdynamik reagiert. So sollen der Vertrieb in Teilbereichen neu ausgerichtet und zusätzliche Kostensenkungsmaßnahmen umgesetzt werden. Das nach Akquisitionsobjekten gesucht wird, ist nicht neu.
AC: Welche Hoffnungen sind daran geknüpft?
Schwammbach: Vor dem Hintergrund dieser Maßnahmen ist STADA optimistisch, in den kommenden Jahren trotz des nach eigenen Aussagen herausfordernden Umfeldes ein signifikantes Wachstum bei Umsatz und Ertrag erzielen zu können
AC: Kommen wir noch kurz auf den Bericht für das erste Halbjahr zu sprechen, der ja eigentlich erst für Mitte August angekündigt war. Die vorläufigen Zahlen sahen gar nicht so schlecht aus, oder?
Schwammbach: Das stimmt, sie lagen weitestgehend im Rahmen unserer Erwartungen. Der Umsatz stieg um ca. 12% auf etwa 822,8 Mio. Euro, hier hatten wir 1,9 Mio. Euro mehr erwartet. Das Konzernergebnis stieg um ca. 11% auf ca. 64,7 Mio. Euro und das um Sondereffekte bereinigte Konzernergebnis um ca. 14% auf etwa 67,2 Mio. Euro.
AC: Sie haben nach dem nun vorsichtigeren Ausblick sicherlich auch Ihre Zahlen angepasst.
Schwammbach: Ja, wir haben unsere Schätzungen aufgrund des stärker als erwarteten Preis- und Rabattdrucks überarbeitet und unsere Prognosen für das Konzernergebnis um rund 13% bzw. 14% für das laufende und das nächste Jahr gesenkt.
AC: Was bedeutet das für die Aktie?
Schwammbach: Wir belassen unser Anlageurteil bei Kaufen. Das Kursziel reduzieren wir jedoch auf 43 Euro, nachdem es bisher bei 52 Euro gelegen hatte.
Das Gespräch führte Götz Klempert
An der Börse gibts nur Schmerzensgeld erst kommen die Schmerzen, dann das Geld! (André Kostolany)