Die Verschuldung muss unbedingt gesenkt werden, damit nicht alle Gewinne vom Schuldendienst aufgesaugt werden.
Welche Möglichkeiten hat Steinhoff?
Die effektivste wäre ein Schuldenschnitt: Die Gläubiger verzichten auf einen Teil ihrer Forderungen. Diese Variante ist wohl sehr unwahrscheinlich, denn Hedgefonds sind nicht dafür bekannt, freiwillig auf ihre Forderungen zu verzichten.
Eine andere Möglichkeit wäre die Umschuldung in neue Kredite mit günstigeren Soll-Zinsen. Man könnte sich z.B. auf 5% einigen. Die Frage ist, ob Steinhoff damit geholfen ist, denn die gesamte Schuldenlast wird dadurch nicht um einen Cent reduziert. Die Überschuldung bleibt bestehen, nur wird der Schuldendienst etwas erleichtert. Für mich wäre das nur eine Scheinlösung.
Die aus meiner Sicht einzige sinnvolle Lösung wäre ein Debt-to-Equitiy-Swap. Ein signifikanter Teil der Schulden wird in neu auszugebende Aktien getauscht. Steinhoff könnte sich auf elegante Art und Weise entschulden.
Das Problem ist, dass zum aktuell immer noch sehr niedrigen Kurs eine gigantische Menge an neuen Aktien ausgegeben werden müssten. Die Folge wäre eine extreme Verwässerung der vorhandenen Aktien. Der Kurs würde ins Bodenlose fallen. Die Aktionäre würden quasi enteignet werden.
Man müsste folglich erst den Kurs in eine Höhe bekommen, bei der genug Geld zusammen kommt, ohne dass es zu einer zu großen Verwässerung kommt. Sagen wir mal 1 Euro.
Hier liegt das Dilemma. Der Kurs steigt nur, wenn genug Großinvestoren einsteigen. Diese werden sich aber sagen: "Warum soll ich in eine Firma investieren, bei der irgendwann ein DES kommt und meine Aktien dabei verwässert werden?" Es wird also schwer werden, den Kurs nach oben zu bekommen.