Strategen erwarten für 2002 steigende Kurse

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zombi17:

Strategen erwarten für 2002 steigende Kurse

 
12.12.01 07:40
FTD-Aktienumfrage: Strategen erwarten für 2002 steigende Kurse
Von Ina Bauer und Mark C. Schneider, Frankfurt

Die europäischen Aktienstrategen erwarten für nächstes Jahr zweistellige Kurszuwächse. Allerdings werden ihrer Einschätzung nach der Dax und der Stoxx 50 ihre Stände vom Jahresende 2000 nicht erreichen.

Dies ist das Ergebnis der jüngsten Aktienumfrage der FTD, an der sich Strategen von 17 Instituten beteiligt haben. Ein einheitlicher Branchentrend lässt sich aus den Kauf- und Verkaufsempfehlungen nicht ablesen. Ihre Favoritenliste für die nächsten drei Monate deutet auf eine sorgfältige Auswahl von viel versprechenden Einzelwerten innerhalb einer Branche - besonders bei Technologie und Telekom - hin.

Auf Sicht von zwölf Monaten erwarten die Experten bei den 30 größten deutschen Werten einen durchschnittlichen Kurszuwachs von 13,9 Prozent auf 5835 Punkte. Für den Stoxx 50 sagen sie für denselben Zeitraum eine Steigerung von 17,4 Prozent auf 4252 Zähler voraus. Die schlechte Kursentwicklung in diesem Jahr spricht für diese optimistische, aber moderate Einschätzung. Sowohl der Dax als auch der Stoxx 50 haben in diesem Jahr 20 Prozent verloren. Im Boomjahr 1999 hatte der Dax um 37,1 und der Stoxx 50 um 42,8 Prozent zugelegt.



Favoriten behaupten sich


Bei beiden Indizes sind die Strategen ihren Top-Kaufempfehlungen, die aus den Branchen Telekom und Technologie kommen, treu geblieben. Im Dax führt weiterhin die Deutsche Telekom, im Stoxx 50 ist es der finnische Telekomausrüster Nokia. Das Unternehmen hat am Dienstag angedeutet, dass es seine Gewinnziele im vierten Quartal dank verbesserter Kostenkontrolle und unerwartet guter Verkaufspreise übertreffen könnte. Von einem Aufschwung im Mobilfunkmarkt dürfte auch der Marktführer Vodafone profitieren. Der Konzern rangiert bei den Stoxx-Kaufempfehlungen auf Platz zwei.


Bei der Deutschen Telekom erwartet die Mehrheit der Befragten, dass das Unternehmen mittelfristig von seiner guten Marktposition und von seinem Zukauf in den USA durch Voicestream profitieren kann. Aber es gibt auch kritische Stimmen, denn in dieser Umfragerunde fiel das Votum für die Telekom nicht mehr einstimmig aus. Von den insgesamt neun Nennungen sind zwei Verkaufsempfehlungen. Die Strategen von Merrill Lynch begründen ihre negative Einschätzung mit der jüngsten Kursrally der Aktie und mit ihren Bedenken, ob der Konzern seine Schulden in den Griff bekommt.


Die Deutsche Lufthansa ist neben dem Versorger RWE einer der beiden Neuzugänge unter den Dax-Favoriten. Die Investoren hoffen, dass die angekündigten Restrukturierungsmaßnahmen erfolgreich sein werden. Gemessen am Umsatz und am Neuwert der Flugzeuge gilt das Unternehmen als niedrig bewertet. Außerdem dürfte es auf Grund seiner starken Marktposition als einer der Gewinner aus der Konsolidierung der Branche hervorgehen.



Siemens steigt rasant auf


Im Stoxx 50 hat der Industriekonzern Siemens einen kometenhaften Aufstieg von Platz 48 auf Platz drei geschafft. In Börsenzeiten wie diesen schätzen Investoren offensichtlich, wenn das Management rechtzeitig zu ehrgeizige Ziele korrigiert. Siemens-Chef Heinrich von Pierer hatte Anfang Dezember das Erreichen der Gewinnziele für die Bereiche Telekomnetzwerke und Telefone von 2003 auf 2004 verschoben.


Ebenfalls aufgestiegen unter die Top fünf im Stoxx 50 ist die französische Bank BNP-Paribas. Merrill Lynch halten das Institut für "vernünftig bewertet" und empfehlen die Aktie, für die eine Reihe von Analysten ihre Gewinnschätzung nach oben revidiert haben. Der französische Markt gilt zudem unter Experten als margenträchtig und stabil.


Von Titeln, die stark vom Verbrauchervertrauen abhängen, raten die Strategen ab. Besonders auffällig wird es bei den Dax-Verkaufsempfehlungen. Schlechte Kurschancen haben der FTD-Umfrage zufolge die Autohersteller Volkswagen und DaimlerChrysler sowie der Konsumwert Henkel. Der Ausblick für den Autoabsatz bleibt düster. Den jüngsten Anstieg bei den Verkaufszahlen haben die Hersteller nur durch große Rabatte erreichen können. Die aber drücken die Gewinnmargen.



© 2001 Financial Times Deutschland  
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