Hallo,
ich habe hier eine sehr gute Analyse gefunden über die eher langfristige Strategie der amerikanischen Wirtschafts- und Außenpolitik, die Diskussion lief auf Telepolis und wollte sie keinem hier vorenthalten, das ganze entbehrt jedenfalls nicht einer gewissen Logik.
US-Dollar, Schulden, Euro, China
cui bono (27. November 2003 16:54)
Also, in der Volkswirtschaftlehre betrachtet man das wirtschaftliche Geschehen in einem Staat (einer "Volkswirtschaft") anhand von fünf sogenannten Polen (oder Aggregaten, d.h. Zusammenfassungen von in sich gleichartig am Wirtschaftsprozeß teilnehmenden Subjekten), erstes Semester:
- Unternehmen
- private Haushalte
- Staat
- "Vermögensänderungspol" (Banken, Versicherungen etc.)
- Außenhandel
Die USA steht in allen fünf Bereichen in der Kreide, und speziell den Schulden des Staates stehen im wesentlichen ein Haufen Rüstungsgüter, aber wenig -im ursprünglichen Sinne- wirtschaftlich nutzbares staatliches Vermögen gegenüber: Infrastruktur, öffentliche Bildung etc. nähern sich dem Standard eines sog. Dritte-Welt-Landes. In diesen Bereichen hat Deutschland (noch!) deutlich mehr vorzuweisen. Außerdem steht hier den rund 1.500 Mrd. € Gesamtverschuldung des Staates (Bund, Länder, Gemeinden, incl. sog. "Sondervermögen" wie z.B. die Schulden der -rechtlich- privatisierten Bahn) ein Geldvermögen der privaten Haushalte in rund doppelter Höhe gegenüber!!!
THEORETISCH (s. unten) könnte man in Deutschland also die gesamten öffentlichen Schulden mit einem Schlage komplett loswerden, indem man die Geldvermögen der privaten Haushalte von heute auf morgen auf die ca. Hälfte abwertet (sonstiges Vermögen -z.B. Immobilien- der privaten Haushalte, Produktivvermögen und alle laufenden Posten würden unangetastet bleiben).
Ich kann nicht sicher sagen, ob es diese Möglichkeit auch für den Euro-Raum insgesamt bestünde. Aber ich bin absolut sicher, daß der Euro in dieser Hinsicht erheblich besser dasteht, als der US-Dollar. Ich bitte um Korrektur, falls jemand Gegenbelege liefern kann. Jedenfalls legen sich viele Länder inzwischen Euros zur Absicherung ihrer heimischen Währungen zu.
Als ich erfuhr, daß die Zeitung Le Figaro einmal die Einführung des ECU (hieß noch nicht Euro, damals) als "für Deutschland ein Versailles ohne Krieg" bezeichnet hatte, habe ich versucht, mich schlau zu machen und kam auf dieses günstige Verhältnis in Deutschland (das Geldvermögen der privaten Haushalte war auch damals etwa doppelt so hoch, wie die Staatsverschuldung). Dann wollte ich natürlich wissen, wie das bei den anderen ECU-Ländern aussähe: Fehlanzeige! Von Eurostat in Luxemburg erfuhr ich, daß schlicht das statistische Know-how (und erst recht die tatsächliche Erfassung der Daten) derart unterschiedlich sei [@Frajo: Griechenland wurde mir als praktisch totaler Ausfall genannt], auch dort, wo methodisch und ordentlich erfaßt würde, würden wiederum einzelne Kenngrößen anders definiert als in Deutschland, was die Vergleichbarkeit hinsichtlich meiner Fragestellung letztlich unmöglich mache. In Frankreich z.B. würde das Eigentum an Immobilien, sofern sie vom Eigentümer selbst gewerblich -z.B. das eigene Ladengeschäft eines selbständigen Händlers- genutzt würden, zum Geldvermögen der privaten Haushalte gezählt; wohl weil, wäre der Händler nicht Eigentümer, er ja Miete für seinen Laden zahlen müßte - aber als Gewerbetreibender müßte er nach deutscher Definition eigentlich zu "Unternehmen" gezählt werden,und nur das Geldvermögen, was er als Privatmann sein eigen nennt, dürfte überhaupt beim "Geldvermögen der privaten Haushalte" berücksichtigt werden...
Im Rahmen meiner damaligen Recherchen habe ich auch ca. zwei Stunden mit einem Volkswirt bei der Deutschen Bundesbank telefoniert, der mir zu diesem Deckungsverhältnis der anderen ECU-Staaten auch nichts sagen konnte. Er hat sich wie die Zicke am Strick gewehrt, aber am Ende zuzugeben, daß mit der entsprechenden Abwertung der Geldvermögen der privaten Haushalte schon die Staatsverschuldung _theoretisch_ in einem Rutsch getilgt werden könnte - legte aber extremen Wert darauf, daß daran _praktisch_ nie und nimmermehr auch nur gedacht würde. Mußte er ja auch sagen, sonst würde ja jeder dreimal rechnen, ob er noch Staatsanleihen (z.B. Bundesschatzbriefe) kaufen soll.
Zurück zur USA: dort besteht nun überhaupt keine Möglichkeit innerhalb der US-Wirtschaftspole irgendwas auszugleichen, weil eben alle fünf unterm Strich verschuldet bzw. mit immensen Luftbuchungen schöngerechnet sind. [Beim Vermögensänderungspol schlummern Ausfallrisiken in Höhe von ca. 60 (europäischen!) Billionen US-Dollar, wie hier schon einmal berichtete! Lächerlich wirkt dagegen die publizierte Verschuldung des Staates in Höhe von "nur" knapp 7 Billionen ( http://www.publicdebt.treas.gov/opd/opdpenny.htm) oder das Außenhandelsdefizit in Höhe von -allerdings jüngst rasant steigenden- ein paar Hundert Milliarden jährlich.]
Die einzige Möglichkeit der USA, wenigstens die laufenden Geschäfte in Gang zu halten, besteht darin, daß aus anderen Ländern "Tag für Tag 1,5 Milliarden US-Dollar ins Land strömen", wie es im Artikel heißt. Die anderen Länder geben ihr gutes (jedenfalls in Mengen: besseres) Geld für US-Dollar aus, weil sie damit -relativ wenig- in USA produzierte Produkte einkaufen, hauptsächlich aber, weil nicht nur Öl, sondern viele andere Rohstoffe aus allen möglichen Ländern außerhalb der USA auf den internationalen Märkten auch in US-Dollar gehandelt werden. Somit ist durch den -und in Höhe des- laufenden Welthandel(s) mit REALEN Gütern (Rohstoffen) eine beständige Nachfrage nach US-Dollars aus aller Welt gesichert (was, wie oben gesagt, eben die laufenden Ausgaben der USA sichert) --- solange die Länder, aus denen die Rohstoffe stammen, nicht dazu übergehen, für eine andere Währung zu verkaufen!
[Wie Saddam Hussein, der seit November 2000 das bißchen legal verkaufte irakische Öl aus dem UN-"food for oil"-Programm für Euro verkaufte und später auch noch die Guthaben des Irak aus diesen Verkäufen, die sich bei der UNO angehäuft hatten (weil USA und manchmal auch die Briten die Einkaufswünsche des Iraks wegen angeblicher "dual-use"-Gefahr immer wieder ablehnten) von US-Dollar in Euro eintauschen ließ. Oder wie Putin, , der diesen Oktober -öffentlich- nicht ausschloß, russisches Öl an Europa für Euro zu verkaufen.]
Anders als mit dem umlaufenden Geld sieht es aber mit Geld-ANLAGEN aus. Wenn man sich fragt, warum -bisher- so vielen andere Staaten den US-Dollar zur sog. Absicherung ihrer eigenen Währungen horten ("Devisenreserven"), dann sicherlich auch, weil man eben -bisher- alles Mögliche in aller Welt für US-Dollars kaufen kann. Aber auch weil die USA das viele Geld, das ihr im Laufe der letzten Jahrzehnte von aller Welt geliehen wurde (Devisenreserven anderer Länder), in ein ungeheures Rüstungspotential gesteckt hat. [Statt in die heimische Infrastruktur oder Bildung; letztere konnte man nach Bedarf -bisher- billig im Ausland einkaufen, Stichwort: Computer-Inder, die praktischerweise auch schon englisch können.]
Dieses Rüstungspotential nutzt die USA, um zunächst einmal die Abrechnung des internationalen Handels mit realen Gütern in US-Dollar aufrecht zu erhalten, also die laufenden Geschäfte in Gang zu halten (Öl für Euro aus Irak ---> regime change). Das bestärkt das "Vertrauen", daß auch zukünftig wichtige Rohstoffe nur für US-Dollars zu haben sein werden.
Wenn nun aber die angehäuften Schulden der USA (=Devisenreserven auf Seiten der Gläubiger) ein solches Ausmaß angenommen haben, daß die auf der Welt vorhandenen Rohstoffe zu den -bisher- üblichen Preisen gar nicht mehr so viel wert sind, dann kommen eben Bedenken auf, daß die gehorteten US-Dollars gar nicht soviel wert sein könnten, um noch eine "Absicherung" der heimischen Währung der Gläubigerländer darzustellen, wie man dort -bisher- annahm. Die USA könnte deshalb auf den Gedanken gekommen sein, ihr Rüstungspotential so zu nutzen, daß sie die Kontrolle über alle Rohstoffe selbst an sich reißt, um dann die Preise so ansteigen lassen zu können, daß die Rechnung wieder aufgeht. Diese US-Absichten werden aber die Gläubigerländer durchaus durchschaut haben und kapieren, was das für sie bedeuten wird: nämlich eine drastische Abwertung ihrer US-Dollar-Devisenreserven, weshalb sie dieser Absicht der USA extrem ablehnend gegenüberstehen - und -bisher- zumindest erreicht haben, daß die USA dies Unterfangen nicht auch noch mit dem Segen der UNO beginnen konnte.
Nun zeigt sich aber im Falle des Irak, daß es nicht wirklich eine einträgliche Investition der USA gewesen ist, all das geliehene Geld in Rüstung zu stecken: der "return on investment" fehlt, weil dauernd Pipelines explodieren, von "Kontrolle an sich reißen" eben nicht die Rede sein kann.
China: Es ist eine nur oberflächliche Betrachtung, wenn man meint, die USA würden einen weichen Dollar gerne haben, weil er ihre Exporte billiger macht. Viel wichtiger als Exporterfolge muß es der USA sein, daß der Dollar seine Rolle als Weltleitwährung nicht verliert = die vielen Devisenreserven in US-Dollar angelegt bleiben, = die Gläubiger ihre Kredite nicht zurückverlangen, denn sie sind durch reale,wirtschaftlich nutzbare Güter nicht gedeckt!!! Chinas Drohung,
US-Dollar in Massen abzustoßen, bedeutet also, daß China in größerem Stile der USA gewährte Kredite kündigen will!!!!! Und das ist eine massive Bedrohung der Leitwährungsrolle des US-Dollars.
Und auch der Euro ist eine solche Bedrohung.
[Weshalb die böse Behauptung der Zeitung Le Figaro vor allem eins ist: von wenig Durchblick zeugend.]
Es gab aber für die USA, die schon zweimal innerhalb der letztenhundert Jahre in demselben Dilemma steckte, noch eine andere Möglichkeit, ihr Schuldenproblem loszuwerden, die ich schon verschiedentlich (zuletzt unter
)">http://www.heise.de/tp/foren/...ead=1&msg_id=4617949&forum_id=49849>) beschrieben habe --- und von der ich überzeugt bin, daß dies die tatsächlich -jetzt zum dritten Mal!- von der USA angestrebte "Lösung ihres Schuldenproblems" werden soll...
Aber es stehen auch sehr viele -BISHERs- (s. oben) diesen Plänen im Wege.
Die Beschreibung der Lage ist ja ok........
cui bono (24. November 2003 15:46)
Auch dieser Artikel beschreibt ja sicher nicht zu Unrecht, daß die Bush-Administration ihre lautstark verkündeten Ziele offensichtlich weder erreicht hat, noch erreichen kann, wenn sie so weiter macht wie bisher. Aber wie man hört, wird und soll ja auch weiterhin mit verstärktem Einsatz von Gewalt auf die Widerspenstigkeiten der "Befreiten" reagiert werden.
Frage: Warum nimmt man denn diese US-Propaganda von der "Befreiung des Irak" oder der "Demokratisierung der ganzen Region" etc. überhaupt für bare Münze??? Hat nicht Rumsfeld selbst über den sogenannten "Krieg gegen den Terrorismus" schon vor dem Irak-Krieg öffentlich verkündet, man werde verdeckt operieren, verdeckte Ziele verfolgen, graue und auch schwarze Propaganda machen?
Warum fragt man sich also nicht lieber mal, was dahinter stecken könnte, wenn die negativen Entwicklungen in der Region sowie die ganze Angstmacherei "im Westen" womöglich ganz genau den Wünschen und Plänen der US-Administration (bzw. derer, die sie am Haken hat)entsprächen???
Die gigantische Verschuldung der USA in allen Wirtschaftsbereichen (Staat, private Haushalte, Unternehmen, Banken u. Versicherungen und auch ihr rasant wachsendes Außenhandelsdefizit) läßt sich doch schon längst nicht mal mehr mit sämtlichen Rohstoffen der Erde decken?!
Das einzige, was der USA in dieser Lage noch übrigbleibt -so lehrt es mitleidlos die Geschichte-, ist, daß ausreichend bevölkerungsreiche und solvente Weltgegenden ihren gesamten (materiellen) Wohlstand gegenseitig in Schutt und Asche legen, damit die überlebenden Menschen dort dann alles wieder neu brauchen - und selbstverständlich kann und wird die US-Wirtschaft alles dazu Nötige liefern, von den Waffen zur Zerstörung bis zu den Mitteln für den Wiederaufbau, auch gegen Kredit - zu Preisen, wie sie nur der einzig lieferfähige (weil selbst nicht zerstörte) Staat dann verlangen kann; Sicherheiten vorausgesetzt und Zinsen, die über denen liegen, die die USA für ihre (noch) eigenen Schulden zu zahlen hat...
Rein wirtschaftlich gesehen war dies das Resultat der beiden Weltkriege des letzten Jahrhunderts: daß die USA zuvor jeweils das mit Abstand am höchsten verschuldete Land der Welt war und hinterher umgekehrt alle Welt bei der USA verschuldet war! Alle guten und schlechten Gründe für diese Kriege, all das unermeßliche Leid der Menschen in diesen deficit-bombing-Kriegen verschwinden hinter dieser profanen, menschenverachtenden Wirtschaftsideologie, die ein ständiges "Mehr" verlangt, um gegen jede Logik überdauern zu können.
Ist es wirklich sooo schwer zu durchschauen, daß alle Politik der USA seit den 90er Jahren darauf angelegt war -und ist!-, die ölreichen Länder ("der Islam") und die wohlstandsgewohnten Mitteleuropäer ("der Westen") gegen einander aufzuhetzen? Die wechselseitigen Feindbilder wurden und werden immer weiter aufgebaut: "die Moslems" werden gedemütigt und geschunden, um ihren Zorn auf "den Westen" zu schüren, Attentate werden begangen (von wem, weiß man doch gar nicht wirklich), die einer dubiosen "Al Kaida" angerechnet werden, um "im Westen" die Furcht vor jenen angeblich irrationalen Welteroberern im Namen Allahs zu schüren... man legt die Lunte an (oder läßt sie von willigen Helfern anlegen: Israel), wo man nur kann, im Irak, in Afghanistan, in Palästina, im ganzen Maghreb, bis eines Tages (so wünschen es sich die US-Finanzstrategen) der ganze Kladderadatsch tatsächlich explodiert - und dann wird es auch an der Zeit sein, den Forderungen der heimischen "Veterans for Peace"- und "Bring them home now"-Bewegungen endlich nachzugeben, d.h. also die GIs blitzartig abzuziehen, um dann in aller Ruhe und unter Anschmeißen der heimischen (Rüstungs-)Industrie abzuwarten, welche Seite "gewinnt", bevor man selbst -militärisch- wieder einsteigt, um die gewährten Kredite abzusichern und die weitere "Friedensordnung"(=Schuldenverschiebung) diktieren zu können.
Wozu haben wir in Europa das alles eigentlich schon zweimal erlebt - wenn nicht, um es wenigstens ein drittes Mal
a) zu durchschauen und also
b) zu verhindern?
Und ist es nicht so, daß genau dieses Ziel hinter der Politik der "coalition of unwilling" stecken müßte - und wohl auch tatsächlich steckt? Während die "coalition of willing" darauf hofft, auf Seiten der US-Finanzhaie mit zu profitieren??!?
Anmerkung
Zweckpessimist (24. November 2003 21:16)
Hallo Cui bono, schon länger nichts mehr von Dir gelesen, lag mal wieder voll auf meiner Linie. Mit jedem weiteren Tag, den sich (Kontinental)Europa aus dem Schlamassel im Irak heraushält, werden die Amerikaner verzweifelter und ihre Methoden rücksichtsloser und offensichtlicher. Ich denke, es wird nicht mehr lange dauern, bis in Deutschland oder Frankreich ein größerer "Anschlag" stattfindet.
Kleine Anmerkung dazu: Ich sehe die Beziehung zwischen den USA und Großbritannien ein wenig komplizierter. Großbritannien ist der eigentliche Ursprung der Clique der Hochfinanz, die seit etwa der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in immer größerem Maße die britische Politik des Imperialismus bestimmte.
Als in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts aufgrund der Verlagerung der Investitionen von Industrieproduktion nach Kapitalspekulation Großbritannien seinen Platz als Vorreiter und Anführer der Industriellen Revolution gründlich vergeigt hatte und das junge Deutschland ein ernster Konkurrent wurde, gelang es Großbritannien, durch gezieltes Aufhetzen der diversen europäischen Kräfte und Sabotage des deutschen Engagements in der Türkei (die damals auch den Irak umfasste) die Alte Welt in einen Krieg von nie dagewesenen Ausmaßen zu treiben.
Während Frankreichs Jugend auf den Schlachtfeldern Lothringens verblutete, schickte England seine Soldaten in den Mittleren Osten, um sich dort die Ölvorräte zu sichern, die man als entscheidend für die Machtverhältnisse im neuen Jahrhundert erkannt hatte. Zusagen, die Franzosen an diesem Geschäft zu beteiligen, wurden später gebrochen, und so war Großbritannien der unbestrittene Profiteur der Katastrophe.
Bis dahin waren die USA globalpolitisch eher unbedeutend und hauptsächlich von der Industrie beherrscht. Der Aufstieg der Finanzeliten zur Macht fand dann zwischen den Weltkriegen statt, unter den wachsamen Augen der Londoner City, die nach dem Grundsatz verfuhr: If you can't beat them, join them. Der zweite Weltkrieg war dann schon mehr oder weniger ein anglo-amerikanisches Gemeinschaftsunternehmen. Nachdem man mit geschickten Manipulationen der deutschen Wirtschaft Hitler an die Macht gebracht hatte(Finanzembargo führt zu Kollaps der Wirtschaft, Chaos und Massenarmut; wenige Tage nachdem Hitler von v. Papen zum RK gemacht wurde, flossen wieder Gelder und Hitler konnte sich als Retter Deutschlands profilieren), ließ der Krieg nicht lange auf sich warten; allerdings hatten die Engländer sich ein wenig in der Wirkung ihrer Manipulationen verschätzt, der Krieg schlug mehr als geplant auch auf ihre Insel über und so war dann nach dem Krieg das Kräfteverhältnis endgültig zugunsten der USA verschoben und aus dem "Juniorpartner" war der "Große Bruder" geworden.
Nach dem Krieg wurde dann unter enger britischer Anleitung die CIA gegründet, da die Amerikaner auf dem Feld der internationalen Geheimdiplomatie noch nicht die Erfahrung und Raffinesse der Engländer aufweisen konnten. Tja, und der Rest ist ja allseits bekannt. Das Spiel wiederholte sich, das Kapital floss in Spekulationen, die Investitionen zur Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit der Industrie blieben aus und heute ist die Wirtschaft der USA so wie die von GB nur noch durch ständige Infusionen aus der ganzen Welt am Leben zu erhalten.
So schauen wir denn voller Sorge nach Washington, ob unser beliebter Außenminister uns doch noch gegen den Willen seines Kanzlers an die Amerikaner verkauft. Struck hat ja schon was von deutschen Soldaten im Irak gefaselt, es reicht ihm nicht mehr aus, in Afghanistan die Mohnfelder zu bewachen. Und die dumme Merkel würde am liebsten sofort selbst im Panzer nach Bagdad fahren, damit die Amerikaner uns wieder liebhaben - muß so ein Ossi-Komplex sein, für mich ziemlich unverständlich.
Wenn die Koalition der Unwilligen noch das nächste Jahr durchhält,dann gibt es einen Rumms in Amerika, der sich gewaschen hat. Die Frage ist nur, wozu sind die Amerikaner noch alles fähig, wenn sie ihr in vielen Jahren der Intrigen und des Über-Leichen-Gehen zusammengeraubtes Lebenswerk in ernster Gefahr sehen?