teamwork: Sanierung fast abgeschlossen

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Pichel:

teamwork: Sanierung fast abgeschlossen

 
12.06.02 08:33
 
2. teamwork: Sanierung fast abgeschlossen
Die teamwork information management AG (WKN 724.161, Ticker TWK1) war im November 2000 eines der ersten Unternehmen des Neuen Marktes, das Insolvenz anmelden musste. Nun ist sie die erste am deutschen Wachstumsmarkt notierte Firma, die durch ein Insolvenzplanverfahren einen erfolgreichen Weg aus der Pleite findet. Ab Juni sollen wieder Schwarze Zahlen geschrieben werden.

Die Firma ist im wachsenden Markt als System-Integrator für internetbasierte Software-Lösungen tätig. Sie verwendet dabei selbst entwickelte Software-Bausteine sowie Software-Bausteine dritter Anbieter. Die Software wird bei Kunden im Rahmen von Software-Projekten in die bestehende EDV-Architektur integriert. Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, Geschäftsprozesse, welche bisher auf Rechnern im eigenen Netzwerk liefen, auf Internet Homepages abzubilden. Hierfür hat das Unternehmen ein eigenes Content-Management-Programm (Domisphere) sowie eine Vielzahl von Programmen zur Erleichterung von Arbeitsabläufen (Neudeutsch: Workflow) entwickelt. Konkret bringt Domisphere, dass auch jemand mit geringen Computer-Kenntnissen Inhalte aus Word oder Excel mit ein paar Handgriffen ins Web stellen kann. Unter der Workflow-Software können Sie sich viele kleine Programme (Tools) vorstellen, mit denen zum Beispiel Urlaubstage in einer Firma organisiert werden. Diese Programme werden auf Basis


Neue Geschäftsstrategie: Vertrieb forcieren

Das Unternehmen erzielt die höchsten Umsätze aus dem Verkauf von Software-Lizenzen. Nun liegt es auf der Hand, dass eine höhere Marge zu verdienen ist, wenn die eigene Domisphere-Software verkauft wird als Fremdsoftware wie z.B. von IBM Lotus Notes. Eine neue Überlegung bei teamwork ist, den Vertrieb auszuweiten und auch Software von weniger bekannten Firmen zu vertreiben. Der Vorteil: Oft gibt es bereits kleine praktische Programme, die von den derzeit rund 1.000 teamwork-Kunden nachgefragt werden, die teamwork aber (noch) nicht anbieten kann. Kleine, weniger bekannte Software-Partner könnten für den teamwork-Vertrieb Bruttomargen von 30-70 % einbringen. Dieses Modell funktioniert allerdings nur, wenn es gelingt, teamwork wieder als "Marke" zu etablieren. Das Ende der Insolvenz könnte jedenfalls für einen deutlichen Auftragsboom sorgen, der in diesen Planzahlen nicht berücksichtigt ist. Man stelle sich nur vor, wie schwer es für teamwork als insolvente Firma ist, mit Kunden neue Vert


Geschäftsjahr 2002: Ab Juni Gewinne

Im ersten Quartal 2002 erwirtschaftete teamwork 2,1 Mio. Euro Umsatz und hat damit das eigene Umsatz-Ziel von 2 Mio. Euro erreicht. Die Ertragslage des Unternehmens war noch durch das anhängige Insolvenzverfahren belastet. Weiters wurden verstärkt niedrig-margige Beratungsdienstleistungen nachgefragt und weniger das profitable Projektgeschäft. So wurde ein Verlust von 0,77 Mio. Euro ausgewiesen.

Das Unternehmen hat am 29. Mai anlässlich der Präsentation der Quartalszahlen mitgeteilt, dass ab dem Monat Juni wieder Schwarze Zahlen geschrieben werden sollen. Die Jahresplanung liegt bei 10 Mio. Euro Umsatz und 0,5 Mio. Euro Gewinn. Aufgrund der hohen Verlustvorträge werden auf absehbare Zeit keine Ertragssteuern zu bezahlen sein.


Insolvenzplan bestätigt

Ganz aktuell hat heute das Amtsgericht Paderborn den vom Insolvenzverwalter, Dr. Frank Kebekus, in der letzten Woche eingereichten Insolvenzplan zur Sanierung der Gesellschaft zugelassen. Als Erörterungs- und Abstimmungstermin der Gläubigerversammlung wurde der 1. Juli 2002 bestimmt. In der Gläubigerversammlung werden die Gläubiger über den Insolvenzplan entscheiden. Das Amtsgericht wird bei positivem Entscheid der Gläubiger vermutlich noch im Erörterungs- und Abstimmungstermin den Insolvenzplan bestätigen. Durch die Annahme und die Erfüllung des Insolvenzplans wird teamwork komplett entschuldet und aus der Insolvenz geführt. Ende Juli oder im August könnte dann die zweite Kapitalerhöhung stattfinden. Hierbei können für 2 Aktien auf dem Depot weitere 3 Aktien zu einem Preis von 1 Euro je Aktie bezogen werden.


Fazit:

teamwork befindet sich derzeit in einer sehr interessanten Situation – am Ende eines fast zweijährigen Sanierungsweges. Wir schätzen, dass die Firma schwer die hohen Verluste des ersten Halbjahres in der zweiten Jahreshälfte "aufholen" kann. Deshalb ist unserer Ansicht nach alles über einem ausgeglichenen Ergebnis bereits eine gute Leistung. In den Jahren vor dem Börsengang 1999 wurden kontinuierlich Gewinne erzielt. Alleinvorstand Heinz Ikenmeyer wird nach diesem ganzen Schlamassel mit Sicherheit jeden Euro zwei Mal umdrehen, bevor er ihn ausgibt. So sollte 2003 wieder signifikante Gewinne abwerfen.

Aktuell gibt es ca. 1,75 Mio. ausstehende Aktien und nach der zweiten Kapitalerhöhung 4,4 Mio. Anteilscheine. Bei einem aktuellen Aktienkurs von rund 1,3 Euro liegt der Börsenwert dann bei 5,7 Mio. Euro. Beim Börsengang im Juli 1999 war die Firma mit 9,2 Mio. Euro Umsatz und 0,4 Mio. Euro Gewinn in 1998 satte 83,6 Mio. Euro (Ausgabepreis 19 Euro pro Aktie) wert. Was damals zu viel war, ist nun zu wenig bzw. es werden noch Risikofaktoren diskontiert. So ist die Insolvenz so gut wie beendet, aber eben noch nicht ganz passé. Ebenso muss teamwork das Geschäft mit der eigenen Software erst wieder ankurbeln. Für viele Anleger ist das Marktsegment "Neuer Markt" im Moment ebenfalls ein Minuspunkt. Dies sehen wir allerdings ganz anders. Wir glauben, dass die nunmehr hohen Gesetzesauflagen eindeutig zum Vorteil der Anleger sind und dass jene am Neuen Markt verbleibenden Gesellschaften, wie teamwork, dadurch mehr in den Blickpunkt der Analysten und Anleger treten werden. Auch für mögliche "Corpo

Unter dem Strich bestätigt sich somit unser Kursziel von 2 Euro. Dieses entspricht einem Börsenwert für das Unternehmen von rund 8,8 Mio. Euro nach Abschluss der zweiten Kapitalerhöhung.

Quelle: Der Spekulant

Gruß Pichel
Pichel:

Einer glaubt an Teamwork

 
18.06.02 14:17



   
Teamwork könnte es tatsächlich gelingen, nach dem Insolvenzverfahren einen Neustart hinzulegen. Am ersten Juli müssen die Gläubiger entscheiden. Schon jetzt hat der Finanzinvestor Aktieninvestor.com seinen Anteil am Software-Anbieter von gut acht Prozent auf gut 22 Prozent erhöht. Und das soll noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Der Vertrauensbeweis des Österreichischen Risikokapitalfinanzierers ehrt Teamwork, eine Erfolgsgarantie ist er nicht. Die Aktie muss nun zunächst die Gläubiger-Hürde überwinden, bevor sie sich wieder nach oben orientieren kann.

© 2002 sharper.de  



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