Bericht eines HV-Reporters; Auszug aus: www.gsc-research.de
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Bei Topcall war man vom ersten bis zum letzten Moment bemüht, das
Unternehmen den eigenen Anlegern so gut wie möglich darzustellen.
Die gesamte Unternehmensführung stand für alle kleinen und
größeren Sorgen der HV-Besucher parat ,und auch für die Vertreter
der schreibenden und analysierenden Zunft, wie beispielsweise GSC
Research, bot man an, für alle anfallenden Fragen auch nach der
Veranstaltung zur Verfügung zu stehen. Trotz der schwachen
Performance der Aktie im vergangenen Jahr waren sich die
Teilnehmer einig, dass es sich hier um eine rundum gelungene
Veranstaltung handelte.
Das Gegenteil davon bei Yline. In weiser Voraussicht hatte GSC
seine Teilnahme an der Veranstaltung bereits via E-Mail bei der für
Investor Relations zuständigen Mitarbeiterin angekündigt. Stutzig
machte allerdings bereits, dass man uns hier die Teilnahme nicht
bestätigte, wie es eigentlich üblich wäre. Die Hauptversammlung fand
dann um 9 Uhr morgen in einem Wiener Innenstadthotel statt, wo
unser Mitarbeiter von der Einlassdame mit dem Hinweis überrascht
wurde, dass man keine Gäste zulassen wolle.
Unser Reporter verwies auf unsere nicht verneinte Anmeldung, worauf
ihm mitgeteilt wurde, diese Dame arbeite nicht mehr für Yline - was für
uns den Anschein erweckte, dass mit dem Ausscheiden dieser
Mitarbeiterin auch die IR-Abteilung geschlossen hat.
Freundlicherweise fragte die Einlassdame beim Vorstand nach, ob
man den einen Analysten zwecks Berichterstattung zulassen könne.
Sekunden später dann die Abfuhr: nein, man wolle nur angemeldete
Aktionäre in den Saal lassen.
Unglaublich, ausgerechnet ein Börsenneuling, der bisher an der
EASDAQ nicht gerade einen Sonnenplatz belegte, sicherlich auch
mangels öffentlicher Bekanntheit, verbietet Presse und Research das
Haus! So blieb dem ausgesperrten Berichterstatter nur ein
vormittäglicher Besuch in einem Wiener Kaffeehaus, denn auf das
Angebot beim Einlass auf einen Kaffee anstelle des Zutritts zu HV
verzichtete man dankend.
Im Übrigen ist das Geschäftsfeld von Yline zufälligerweise auch noch
e-commerce in allen möglichen Spielarten; bekannt wurde man in
Österreich durch den Verkauf von "Gratis-Computern" bei Abschluss
eines langfristigen Internetprovidervertrages zu dementsprechend
hohen Zugangsgebühren. Dabei legt man aber die Verschwiegenheit
eines Pyramidenspiel-Betreibers an den Tag. Dank des Termins um
9 Uhr morgen, der allen auswärtigen Anteilsinhabern die Teilnahme
massiv erschwerte, musste man sich glücklicherweise auch nur mit
einer Handvoll Aktionären auseinandersetzen.
Yline mag ein Extrembeispiel sein, aber immer wieder kommt es vor,
dass österreichische AG´s den Vertretern von GSC Research den
Zugang verweigern bzw. erst nach langen Verhandlungen eine
Gästekarte bereitstellen. So muss man sich nicht wundern, dass die
internationalen Anleger auf eine Investition an der Börse Wien
dankend verzichten.