trotzdem notwendig, damit das Gesundheitssystem nicht durch zu viele Schwererkrankte auf einmal zusammenbricht.
Die Italiener haben sozusagen (unfreiwillig) den natürlichen Verlauf der Seuche zugelassen. In Norditalien haben Tausende Chinesen aus Wuhan ihren zweiten Wohnsitz. Sie brachten die Seuche bei ihren Neujahrreisen nach Italien (teils auf dem Hin-, teils auf dem Rückflug).
Italiens Gesundheitssystem hat sich jedoch anfangs nur auf diejenigen Fälle konzentriert, die tatsächliche Krankheitssymptome aufwiesen. Die Seuche wurde sogar fanfangs von Politikern heruntergespielt, weil sie Angst hatten, sonst den Tourismus in Italien zu gefährden. So konnten die vielen hochinfiziösen Erkrankten, die wenig bis keine Symptome zeigten, bereits einen Großteil der Bevölkerung durchseuchen.
Nach meinen Berechnungen (Link in # 7346), die auf den Ausführungen des auf Epidemie-Ausbreitung spezialisierten Mathematikers aus Koblenz/Lindau basieren (der die Dunkelziffer in Italien mit 10 Mio. ansetzt) - sind jetzt schon rund 17 % aller Italiener infiziert. Noch zwei weiteren Verdoppelungen, die ca. vier bis sechs Wochen dauern könnten, wäre Italien bei jenen 68 %, ab der sich die Seuche auf natürliche Weise totläuft - und sogar ganz ohne Impfstoff und/oder milliardenschwere Rettungsprogramme.
Trotzdem ist es für Deutschland, Spanien, Frankreich, USA usw. NICHT empfehlenswert, dem italienischen Beispiel zu folgen. In Italien gibt es so viele Tote, weil die schweren Krankheitsfälle alle auf einmal auftreten. Es gibt nicht genügend Beatmungsgeräte und Intensivmedizin-Plätze, um so viele erkrankte (meist Alte) auf einmal zu retten.
Durch die staatlich verordneten Lockdowns wird die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Seuche gebremst, so dass die Überforderung des Gesundheitssystems nicht auftritt. Die Lockdowns können allerdings wohl kaum verhindern, dass am Ende nicht auch in Deutschland 2/3 aller Menschen infiziert ist (mit 99,9 % glimpflichem Verlauf, wegen 0,1 % tatsächliche Letalität).
Es wird allerdings nicht die befürchteten Hundertausenden oder gar Millionen Toten in D. geben. Eben weil die Letalität (wegen der hohen Dunkelziffer der Infizierten) viel kleiner ist als bislang angenommen. Aktuell gehen Mediziner von 2,3 % Letalität aus. Schon bei einer Dunkelziffer von Faktor 20 läge die Letalität jedoch nur bei 0,115 % - und damit nicht höher als bei einer normalen Grippe. Zwar könnte Corona in D. zu 50.000 Toten führen. In ähnlicher Größenordnung lagen aber auch die Opferzahlen bei der schweren Grippe-Epidemie 2017/18.
Der Lockdown und die wirtschaftichen Opfer, die aus diesem resultieren, dienen somit vor allem dem Schutz der Alten, die eine intakte medizinische Versorgung benötigen - und die aus Gründen der Humanität (Mensch geht vor Wirtschaft) auch einen Anspruch darauf haben.