...und der Rest der Welt schaut zu :((((

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FunMan2001:

und es gab auch damals

 
21.02.02 10:59
Kamikaze - Einsätze. Sterben für das Vaterland.
Krieg ? Gewalt ? NEIN DANKE !

Gruss,
FunMan
maxperforma.:

@boardaufpasser

 
21.02.02 11:05
Einsichtigkeit ist gut, die fand ich allerdings nicht in Trallas erstem Posting
das Du gelobt hast

eher schon im zweiten.
Ratzel:

US-Politik wird kritisiert.....

 
21.02.02 11:14
Die US-Schriftstellerin, Susan Sonntag, hat die aktuelle Sicherheitspolitik der
USA kritisiert. In einem Interview mit dem deutschen Wochblatt "Zeit" wertet die
Autorin, Massnahmen der Bush-Regierung als Angriff auf fundamentale Bürgerrechte."Wir haben einen Justizminister, für den der tradionelle verfassungsrechtliche Schutz von Bürgern und Nichtbürgern der Vereinigten Staaten nicht zählt", sagte die Schriftstellerin. Die Bush-Administration stecke
voller Reaktinäre, die in nie da gewesener Weise in die Verfassung eingriffen,
berichtete die Autorin weiter.
ramazotti:

@mod

 
21.02.02 11:19
im grunde glaube auch ich nicht mehr an eine versöhnung. vielleicht bedarf es einer ganz anderen lösung, einer kompletten "reorganisation" der geamten region... schwierig, sehr schwierig.

ich stimme dir voll und ganz zu, das es diese dinge schon unter anderen vorzeichen gab, auch in der ferneren geschichte lange vor hitler. der mensch ist ein seltsames wesen, und intelligenz hat leider viel zu oft gar nichts mit vernunft zu tun...

von daher beneide ich die plitik-macher in keinster weise, denn lösungen finden, ist manchmal schier unmöglich. diese dann mit allen anderen interessen unter einen hut zu bringen, braucht oft ein wunder. uns, die wir dem ganzen zusehen müssen, bleibt nur, zu hoffen.

und aufzupassen, daß sich wenigstens bei uns die dinge nicht mehr so entwickeln, daß möglich wird, was du 1945 gesehen hast.

gruß

ramazotti
HerbK:

@ alle

 
21.02.02 11:20
interessant die Beiträge hier zu lesen und ich weiss gar nicht wo ich zuerst was zu sagen soll.
Erst mal vorweg: ich trau mir zum Nahostkonflickt nicht zu sagen was falsch oder richtig ist.
Was ich sagen kann ist, dass ich keineswegs hinter der "Politik" (auch ja Anführungszeichen funktionieren ja nicht) von Israel stehe.
Dies heisst aber auch keineswegs dass ich mit den Palistinänsern übereinstimme.
Ich kann jedenfalls nicht feststellen, dass alle Politiker die Seite der Istraelis unterstützen. Für alle die es vergessen haben: es ist glaube ich noch nicht einmal eine Woche her, dass sich unser Aussenminister eindeutig zu Arafat gestellt hat. Nur der müsste auch mal zeigen, dass er das was er sagt auch so meint und die Hamas zurückpfeifen.
Ich glaube allerdings nicht (mehr) dass er dazu in der Lage ist. Auch halte ich die Hamas nicht für eine politische Grupierung sondern schlichtweg für eine Terrorgruppe, welche sich an keinen, wie auch immer heissenden, Präsidenten der Palistinänser richten würde.
Ich kann mich auch nicht nur ansatzweise Daran erinnern, dass ein Palistinänsischer Anschlag in den letzten Jahren jemals einer Staatlichen Einrichtung der Israelis gegolten hätte.
Einen Grossteil dessen, was im Nahen Osten passiert sehe ich schon auch als "fehlgeleitete Glaubensbekenntnisse" beider Seiten und die Ausnutzung selbstgerechter Terroristischer Gruppen zu diesem Zweck.
Nur wie sollte man sich gegen diesen Terror wehren?

Ich bin da (jetzt werden mir warscheinlich bergeweise Steine entgegenfliegen) absolut der Meinung, dass dieser Terrorissmus mit allen Mitteln (auch Gewalt) bekämpft werden muss. Und ich bin ebenso der Meinung das ein Staat, wenn er als solcher anerkannt werden möchte, diesen terrorissmus bekämpfen muss. Dazu bedarf es jedoch nicht nur zweier richtiger Worte sondern der Staat muss einen Terroristen auch verfolgen und nicht ihm unterschlupf gewähren.
Noch ein Satz zur bekämpfung des Terrorissmus mit auch mit Gewalt: Hat einer von Euch schon einmal erlebt, dass einem gewalttätigen Gegner mit Worten beizukommen war? Ich nicht. Ja es ist absolut nicht akzeptabel, dass dabei auch nicht beteiligte zu schaden kommen. Aber leider ist es immer noch so, dass nichts absolut sicher ist und so werden leider immer wieder auch Unschuldige getroffen werden.
Dass die Amerikaner sich nicht eindeutiger von Israel distanzieren lässt sich sicher leichter verstehen, wenn man die Glaubensstrucktur in Amerika zu Grunde legt. Viele der Einflussreichen (weil Kapitalkräftigen) US Bürger sind nun mal Juden und die unterstützen aus Glaubensgründen Israel, ob es nun richtig ist oder nicht.
In der Hoffnung viel Diskusionsstoff geliefert zu haben
HerbK

Ach ja, darüber, dass sich in Amiland alles nur um die Kohle dreht sollte sich hier am Board nun wirklich keiner mokieren (oder wozu seid Ihr hier.

mod:

ne ramazotti, 45 konnte ich noch nicht sehen,*g*

 
21.02.02 11:26
Nur mit Leuten gesprochen aus jener Zeit, da ich geschichtlich schon als
Kind sehr interessiert war.

Viele Grüsse
HerbK:

@ mod

 
21.02.02 11:39
was verstehst Du unter keine blöden und ungebildeten?

Frage ist doch wie die Bildung zustande kam. Was ist Bildung wert, wenn man sich dank einseitiger Berichterstattung und Steuerung nur sehr schwer eine Objektive Meinung bilden kann?
Und für Blöde (ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort) halte ich Menschen schon, die einfach das am besten SCHEINENDE glauben.
Deutschland ist damals einem Mann wie Hitler nachgelaufen weil er Ihnen nur das Angenehmste versprochen hat. Deutschland läuft heute denen hinterher die ihnen das angenehmste versprechen. Das war so und das wird auch so bleiben, wollen wir hoffen dass sich rechtzeitig ein zielsicherer Attentäter findet, wenn es wieder ein "Hitler" zu werden droht.
HerbK
Rheumax:

Eine Lösung für den Konflikt werden wir ganz

 
21.02.02 11:39
sicher nicht finden. Wer traut sich überhaupt zu, objektiv zu sein?
Tatsache ist, dass seit Amtsantritt von Bush die Sache eskaliert ist, weil Scharon freie Hand gelassen wird.
Mit Druck auf BEIDE Seiten hast sich der Konflikt in der Vergangenheit zumindest eindämmen lassen.
Aber wer erwartet von diesem Präsidenten Vernunft und Weitsicht?
mod:

jo HerbK

 
21.02.02 11:42
Fanatismus schaltet eben den Verstand aus.

Viele Grüsse
vega2000:

Demenz

 
21.02.02 11:44
Man kann in einer Diktatur leben und doch frei sein. Hingegen kann man im freiesten Lande der Welt leben und doch nicht frei sein,  
wenn man im Innersten faul, stumpf, servil, willenlos ist; obwohl jeder gewalttätige Zwang fehlt, ist man ein Sklave.


...und der Rest der Welt schaut zu :(((( 585531
ramazotti:

@mod

 
21.02.02 11:54
habe mich schon gewundert.... aber iss ja alles möglich... warum nich auch ein altrentner bei ariva? (für dieses alter wärest du aber erstaunlich fit im denken.... :-)

gruß

ramazotti
HerbK:

@Rheumax

 
21.02.02 12:02
Wie gesagt, ich unterstütze deas vorgehen vo Israel absolut nicht.
Nur erinner Dich mal ein paar Monate zurück
Es gab mehrfach (mindestens zwei mal weiss ich sicher) von Israel einseitig ausgerufene Waffenruhen. Jede wurde promt durch eine palästinänsischen Selbstmordanschlag beantwortet.
Wenn Arafat zu seinen Worten stehen wollte, müsste er diese Atentate verhindern, oder zumindest Anzeichen dazu geben dass er diese Attentate verhindern möchte indem er die Anführer der Hamas und Personen welche zu Gewalt gegen Israel aufrufen inhaftiert.
So lange das Staatsoberhaupt eines Staates nichts gegen Terroristen unternimmt ist es nicht verwunderlich wenn der Staat als ganzes als terroristisch angesehen wird. Wenn nun die Befölkerung, wie in Palästina, diese Staates hinter dem Staatsoberhaupt steht?  
Wir hatten vor ca 60 Jahren auch mal so einen Fall hier. Wir haben's auch erst kapiert nachdem wir richtig eins auf die Mütze bekommen haben.
HerbK
chreil:

@HerbK

 
21.02.02 12:13
...und manche haben es bis heut noch nicht kapiert!!!
Schlimm genug meint
chreil
fosca:

Was soll der Rest der Welt denn machen?

 
21.02.02 12:15
sich auf beide Seiten aufteilen und dann schlagen wir alle aufeiander ein? Wahrscheinlich waere das das Beste was der Erde passieren koennte. Beide Parteien nehmen sich dort unten garnichts.
Hier ist auch oefters das Wort Frieden gefallen. Wacht auf, wir leben im Kapitalismus -> Imperialismus. Da braucht man den Krieg. Warum?
1. Ruestungfirmen lenken Politik und Wirtschaft (schaut Ecuh doch mal an wer im Endeffekt hinter den    vielfaeltigen Produkten steht
2. Ihr klagt doch selber darueber, wenn eine Firma mal nicht so grosse Gewinne macht. Also    Wachstum ueber alles. Und wie erreicht man am besten enormes Wachtum? Ganz einfach, man zerstoert das was man schon hat und kann wieder wahnsinnig wachsen. Fireden ist was fuer Weicheier und PDS-Gaenger, nichts fuer die meisten von Euch.
Da entdeckt Marionette Bush doch tatsaechlich die Achse des Boesen in Nord-Korea, hahaha. Resultiert wohl aus der Angst vor dem kommunistischen Gespenst. Im Prinzip koennen sich doch viele ganz kraeftig ueber diesen widerlichen Terroranschlag freuen. So konnte Bush auch mal ebend den Ruestungsetat gewaltig anheben, damit man besser fuer den Frieden kaempfen kann.
HerbK:

Ich hab mal irgend wo gelesen, dass

 
21.02.02 12:18
Ein wirklich intelligenter Mensch aus den Fehlern anderer lernt.
Politiker waren da ganz sicher noch keine dabei!
HerbK
sachsen:

Sharon ist der leibhaftige Teufel in ....

 
21.02.02 12:37
Menschengestalt, an seinen Händen klebt so viel unschuldig vergossenes Blut, auch seiner eigenen Landsleute und niemand stoppt diesen greisen alten Verrückten, der nur die Sprache der Gewalt kennt und sonst nichts und mit seinen Methoden nicht ein mal Erfolg hat, wie man sehen kann! Da sterben dort unten die Menschen wie die Fliegen, auf jeden Anschlag wird unverhältnismäßig brutal und widerlich und den Nazis in nichts nachstehend geantwortet, immer vor-
allem auf die Zivilbevölkerung einschlagend und dennoch konnte Sharon den Terror nicht stoppen, im Gegenteil, er hat ihn ausgeweitet, dafür gehört dieser Verbrecher vor einem internationalen Tribunal und gehört genauso auf die Anklagebank wie Milosevic. Denn seine Politik führt zu dieser Eskalation, ein Volk das immer nur nach Vergeltung schreit, was ist das für ein Volk???? Eklig sag ich nur und der Hass gegen Juden weltweit wird immer stärker, bei einem solchen Verhalten. Stellt Euch mal vor, unser Rechtssystem wäre so auf Vergeltung aufgebaut wie die Politik Sharons, was da los wäre in unserem Land, ein Chaos ohne Ende!! Übrigens Vergeltung immer gegen den vermeintlichen Feind, wenn man selbst Menschenrechtsverletzungen begeht, wird nichts unternommen, obwohl Israel sich doch auch demmokratisch schimpft, oder? Wer übernimmt die Verantwortung, wenn israelische Soldaten unschuldige kleine Babys tötet? Zum Glück gibt es dann die Vergeltung seitens der Palästinenser, denn in dieser Region gibt es nur ein: Auge um Auge und Zahn um Zahn und wenn sich die Juden dieser Regel bedienen, dann dürfen dies auch die Palästinenser und wenn ein Soldat mein Kind töten würde, so würde ich auch alles unternehmen, um irgendeinen Juden zu töten, egal wie! Und die Welt schaut zu, bis wir den 3. Weltkrieg bekommen und nicht ein erstes Mal wurde ein Krieg wegen den Juden in der Welt entflammt, schaut auf die Geschichte!
HerbK:

@sachsen

 
21.02.02 12:47
der zweite Teil deiner Ausführungen ist das dümmste was ich (hier) je gelesen habe.
Allein für Deinen vorletzten Satz sollte sich jeder halbwegs zivilisierte Mensch in grund und Boden schähmen.
Genau diese einstellung ist es, die dort unten den Krieg aufrecht erhält: es gibt immer einen, dessen Kind getötet wurde, egel auf welcher Seite.
HerbK  
mod:

@sachsen

 
21.02.02 12:51
Bist Du krank?

Arafat war z.B. auch Terrorist
benetton:

ich will ja nicht altmodisch sein...

 
21.02.02 13:01
...aber diese ganze entwicklung der wir jetzt gegenüberstehen ist bis ins einzelne in der bibel prophezeit...
HerbK:

hy benetton

 
21.02.02 13:10
die Kraft zur Erfüllung nimmt eine Prophezeiung ausschlieslich aus dem Glauben an sie.
Ich trau mich fast wetten im Koran steht irgend wo etwas ähnliches.
Und in beiden steht mit sicherheit ein paar kapitel später dass der andere daran Schuld hat und deshalb zu bekämpfen ist....bla bla usw
Hab ich Euch eigentlich schon gesagt, dass ich für das Verbot ALLER Sekten bin?
HerbK  
vega2000:

Ariel Sharon

 
21.02.02 13:24

Der Falke im Taubenfederkleid


Ariel Scharons politische Linie ist so klar wie hart. Auf Vergeltung folgt noch stärkere Vergeltung. Der jüngste Beschluss des israelischen Kabinetts, die Angriffe auf palästinensische Ziele zu verstärken, zeigt, dass seine Geradlinigkeit wieder einmal in Starrköpfigkeit übergegangen ist. Scharon hängt noch immer einem Weltbild an, das die Mehrheit der Israelis während der großen Nahost-Kriege hatte.

Scharon: Privat humorvoll und charmant

So kannte ihn das Publikum nicht. Bevor Ariel Scharon im Frühjahr 2001 elfter Premierminister Israels wurde, präsentierte sich der Witwer als liebevoller, alter Mann. Auf seiner 600 Hektar großen Farm im Negev ließ er sich mit Lämmchen auf dem Arm ablichten, umgeben von Kindern. Sollte dieses Schauspiel Indiz sein für eine Revolution seiner Gesinnung? Sollte sich der Hardliner vom Falken zur Taube gewandelt haben?

Wie immer Scharon auch rüberkommen will - den politischen Nachweis für den angestrebten Imagewechsel hat er noch nicht erbracht. Tatsächlich wird er seinem Ruf als "Falke der Falken" gerecht. Nach dem Abkommen von Oslo 1993 war der Terror in Israel stark zurückgegangen. Die Palästinenser hegten die Hoffnung auf einen Abzug der Israelis aus den besetzten palästinensischen Gebieten in drei Stufen. Doch vor allem die Regierungen unter Benjamin Netanjahu und Ehud Barak setzten nach der Ermordung Jizchak Rabins im November 1995 die Vereinbarungen von Oslo II nicht um. Scharon schließlich erklärte den völkerrechtlich bindenden Oslo-Vertrag Anfang 2001 für tot. Unter seiner Herrschaft eskalierte die Gewalt im Nahen Osten weiter: Im ersten Jahr seiner Regierung kamen bei Kämpfen zwischen Israelis und Palästinensern mehr als tausend Menschen ums Leben.

Scharfsinnig, aber "unbelastet von jeglicher Moral"
 
Scharon versucht als mächtigster Mann in Israel umzusetzen, wofür er schon immer antrat: so viel Land und so viel Rechte wie möglich für den jüdischen Staat zu sichern und so wenig wie möglich den Palästinensern zukommen zu lassen. Die Geradlinigkeit, mit der er vorgeht, spiegelt sich in der Biografie des "Kriegers", wie er sich selbst nennt, wieder. Sie weist keinerlei Brüche auf. Seine politische Einstellung und die Wahl seiner Mittel sind über die Zeiten nahezu unverändert. Im Alter von 25 Jahren war der 1928 in einem Moschaw bei Tel Aviv geborene Scharon Befehlshaber der "Einheit 101". Die Geheimtruppe, die im Sommer 1953 mit dem Ziel gegründet worden war, feindliche Stützpunkte jenseits der israelischen Grenze auszuschalten, hatte im Oktober 1953 einen Einsatz gegen das Dorf Kibja in Samaria im Westjordanland. Scharon und seine Leute eroberten das Dorf, brachten in den Häusern Sprengsätze an und töteten 60 Dorfbewohner.

An rücksichtsloser Durchsetzungskraft und an Brutalität mangelte es Scharon auch fortan nicht. Der ehemalige General und heutige Premierminister gilt als scharfsinnig, doch "unbelastet von jeglicher Moral", wie der israelische Schriftsteller Yoram Kaniuk formulierte. Wie gnadenlos ein scharfer Verstand ohne Moral sein kann, zeigt eine Begebenheit, von der Uri Avnery, früherer Kampfgefährte Scharons, berichtet. Scharon war nach dem Sechstagekrieg von 1967 zum Kommandeur der Südfront befördert worden. Als im Gaza-Streifen der Guerillakrieg gegen Israel tobte, sollte Scharon die Palästinenser "befrieden". Dies tat er nach Aussagen Avnerys "stilgemäß": Palästinenser, die mit einer Waffe gefasst wurden, sollten auf der Stelle erschossen werden. Stolz verkündete Scharon später: "Ich habe nie einen Gefangenen erschossen - ich habe einfach keine Gefangenen gemacht."

Anzeige wegen Kriegsverbrechen
 
Der ehemalige Untergrundkämpfer Menachem Begin, Ziehvater Scharons, und der ehemalige Generalstabschef Jizchak Rabin waren fähig, sich veränderten Anforderungen zu stellen. Als Regierungschefs waren sie in der Lage, mit Israels Nachbarn Kompromisse zu schließen. Scharon scheint diese Gabe nicht zu haben. Unverändert verfolgte der bullige, untersetzte Mann über Jahrzehnte dieselben politischen Ziele: keine Teilung Jerusalems, kein Abbau jüdischer Siedlungen im Westjordanland und im Gaza-Streifen, keine Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge in ihr Heimatland.

Als Begin über seinen Schatten sprang und 1978 in Camp David mit dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat Frieden schloss, war Scharon dagegen. Einen Autonomiestatus für das Westjordanland und den Gaza-Streifen wollte er nicht akzeptieren, so wenig wie die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Ägypten und den Rückzug vom Sinai. Als die Israelis die Golan-Höhen teilweise räumten, befahl Scharon offenbar aus Verärgerung über die israelische Politik die Sprengung der syrischen Stadt Kuneitra. Die Verantwortung Scharons an den Massakern von Sabra und Schatila 1982 während des Libanonfeldzuges wird möglicherweise in naher Zukunft von einem belgischen Gericht beurteilt werden. In Brüssel wurde gegen den israelischen Premier Anzeige wegen Kriegsverbrechen erstattet.

Erbitterter Gegner von Kompromissen
 
Ende der achtziger Jahre tat sich Scharon weiterhin als erbitterter Gegner von Kompromissen mit den Palästinensern hervor. Rabin warf er vor, er liefere jüdische Siedler in den "israelischen Kernlanden Judäa und Samaria" an die "verbrecherische PLO" aus. Welche Politik er für richtig hielt, zeigte er, als er sich 1987 eine Wohnung im muslimischen Teil der Jerusalemer Altstadt einrichtete. Die Gefühle anderer ließen ihn kalt: Als der Mossad 1988 in Tunis den Militärchef der PLO, Khalil al-Wasir (Abu Dschihad), tötete, applaudierte Scharon öffentlich. Gleichzeitig drang er darauf, das Verteidigungsministerium zu übernehmen, um die Intifada I, den Aufstand palästinensischer Jugendlicher, der sich 1986 entfacht hatte, niederzuschlagen.

Selbst die Gangart mancher Parteifreunde aus dem konservativen Likudblock war Scharon nicht hart genug. Als er Ende 1998 im Kabinett Netanjahu das Außenministerium übernahm, erklärte er, er halte den im amerikanischen Wye Plantation zwischen Netanjahu und Arafat vereinbarten Truppenrückzug der Israelis aus 13 Prozent des besetzten palästinensischen Gebietes für ein "nationales Desaster". In Wye selbst hatte er sich geweigert, Arafat bei der Begrüßung die Hand zu schütteln.

Angst vor dem Fremden
 
Es wäre die Hand eines Arabers gewesen. Einem Araber die Hand zu reichen, davor hatte sich bereits Scharons Mutter gefürchtet. Als seine Eltern nach dem Ersten Weltkrieg aus Osteuropa kommend nach Palästina einwanderten, ankerten sie vor Jaffa, bis sie in kleinen Booten von arabischen Seeleuten an Land gebracht wurden. Scharons Mutter erinnerte sich Jahre später, wie einer der Araber ihr ins Boot half: "Ich hatte schreckliche Angst. Er streckte uns zwei große Hände entgegen; und ich, die noch niemals einen Araber gesehen hatte, wusste nicht, was er wollte. Er sah für mich wie ein Fettklumpen aus." Für die Studentin aus Osteuropa war die Begegnung mit der arabischen Welt ein Kulturschock.

Scharon ging es während seiner militärischen und politischen Karriere darum, ein Israel möglichst ohne Araber zu bauen. Vor dem Libanon-Feldzug 1982 hatte Scharon folgenden Plan: Die Palästinenser sollten aus dem Libanon nach Jordanien vertrieben werden, um das dortige Regime zu stürzen. Sobald sie ihren eigenen Staat errichtet hätten, so der Zionist Scharon gegenüber einem Journalisten, wäre es möglich geworden, ein araberfreies Israel vom Mittelmeer bis an den Jordan zu errichten.

Israel, Oase im Feindesland
 
Scharon liebt Landkarten - mit ihnen lebt er seine strategischen Phantasien aus. So wie ein Landschaftsplaner in Gedanken Hecken und Tümpel verschiebt, so verschiebt der Stratege Scharon Grenzen und Völker. Für die Zeit nach dem Tod Ajatollah Chomeinis soll er sogar die Okkupation des Iran durch israelische Truppen in Erwägung gezogen haben. Den Amerikanern bot er 1981 an, zu diesem Zweck riesige Waffenlager in Israel anzulegen.

Das Weltbild Scharons ist das der Gründerzeit des Staates Israel geblieben, als die Araber noch am Tag der Staatsgründung den Krieg ausriefen mit dem Ziel, die Juden ins Meer zu treiben. In Scharons Augen ist Israel immer noch von Feinden umzingelt, genau wie seine Oase im Negev von lebensfeindlichem Land umgeben ist. Dort, im Kreise seiner Vertrauten, allerdings gilt Scharon als ein durchaus humorvoller und charmanter Mensch.

...und der Rest der Welt schaut zu :(((( 585703
ramazotti:

@sachsen

 
21.02.02 13:24
erst meinte ich, was'n jetzt mit mod los, daß er dich fragt, ob du krank seist...

aber die frage scheint berechtigt! auch kann ich herbk nur zustimmen, denn es ist wirklich absurd, was du im zweiten teil deines postings schreibst.

und dies hat auch nichts mehr damit zu tun, daß man hier frei seine meinung äußern kann: so, wie du schreibst und offenbar auch denkst, beginnt das, was wie 1945 in deutschland oder 2002 in nahost endet!!

und das noch bei DIESEM nick: sachsen... ich bin sachse, und hoffe, keiner hier interpoliert deine meinung auf allgemein-sachsen!

gruß

ramazotti
Boersiator:

Juden waren noch nie meine Freunde,

 
21.02.02 13:25
eigentlich müsste ich doch glatt dem amerikanischen Finanzsektor boykottieren.

Sharon mit seinen Aussagen sollten die schnellstens aus dem Land jagen. Damit würde er noch verdammt gut fahren.

B.
vega2000:

Jassier Arafat

 
21.02.02 13:26

Der Getriebene seiner Vision


Der einst weltweit geachtete Palästinenserführer ist auf dem besten Weg als gescheiterter Revolutionär in die Geschichte einzugehen. Die beste Chance hat Jassir Arafat vertan. Als sein Traum von der Gründung des Staates Palästina zum Greifen nah war, zögerte er.

Schwer zu durchschauen: Jassir Arafat

Es fehlte nur ein Handschlag, damals, im Sommer 2000 in Camp David. Jassir Arafat war nur diese eine Geste von der Erfüllung seines Jahrzehnte alten Traumes entfernt: der Gründung des Staates Palästina. Doch er schlug nicht ein, als ihm der damalige israelische Regierungschef Ehud Barak so weit entgegenkam wie noch keiner zuvor. Für den Politiker Arafat war es damals sicher verlockend, die ausgestreckte israelische Hand zu greifen - für den Revolutionär und Taktiker in ihm undenkbar. "Wollen Sie zu meiner Beerdigung kommen?", begründete er gegenüber dem damaligen US-Präsidenten und Verhandlungsführer Bill Clinton seine Ablehnung. Er musste deutlich mehr mit nach Hause bringen, als Barak geben wollte - oder eben gar nichts. Radikale Palästinensergruppen hatten ihm kaum verhüllte Drohungen mit auf den Weg in die USA gegeben.
Seit damals sind keine ernsthaften Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern mehr geführt worden. Bald nach Camp David begann die Intifada II. Inzwischen gilt schon jeder Tag ohne Terror auf der einen oder anderen Seite als friedliche Phase - und davon gibt es nur sehr, sehr wenige. Ginge es nicht um Leben und Tod, könnte man die Kontrahenten mit einem zänkischen alten Ehepaar vergleichen, bei dem keiner dem anderen nachgeben will.

Ariel Scharon, israelischer Ministerpräsident, altgedienter Militär und mit Arafat in jahrzehntelanger Feindschaft verbunden, wäre den Präsidenten der palästinensischen Autonomiebehörde lieber heute als morgen los. Wenn nicht die Gefahr bestünde, dass Arafat als toter Märtyrer noch weitaus gewaltiger wirken könnte als zu Lebzeiten.

Dabei ist der alte Mann bereits ein Denkmal -trotz aller Fehlentscheidungen, Niederlagen und inzwischen auch körperlichen Gebrechen. Seine Hände und Lippen können das Zittern schon lang nicht mehr verbergen - er leidet seit Jahren an der Parkinsonschen Krankheit. Jassir Arafats Gesicht ist aufgedunsen, und hartnäckig halten sich die Gerüchte, er könne sich inzwischen nur noch schlecht konzentrieren, schlafe noch weniger als früher. Schon 1998 meinte der PLO-Chef, er lebe vielleicht nur noch kurze Zeit. Doch bis heute liegt das Schicksal des palästinensischen Volkes größtenteils in seiner Hand.

Arafat zu durchschauen war immer schwer. Der 72-Jährige liebt es, sich mit einem Hauch von Geheimnis zu umgeben - nur sehr wenig gab er von sich preis. Ein Mysterium ist schon der Geburtsort: Er selbst sagt, das sei Jerusalem, möglicherweise war es Gaza. Vieles spricht allerdings dafür, dass er in Kairo als Sohn eines reichen Textilhändlers unter dem Namen Mohammed Abd al-Rauf Arafat al-Kudwa geboren wurde.

Schon als Teenager engagierte sich Arafat im Kampf gegen die damalige britische Mandatsmacht in Palästina und militante zionistische Gruppen. Während des ersten israelisch-arabischen Krieges 1948 schmuggelte er Waffen für die arabischen Truppen. Anfang der fünfziger Jahre schrieb er sich in Kairo für das Studienfach Elektrotechnik ein. Dabei verfolgte er seine politischen Ziele weiter: Schnell avancierte er zum Präsidenten der Palästinensischen Studentenvereinigung.

1957 ging er für acht Jahre nach Kuwait, wo er eine erfolgreiche Baufirma betrieb. In einem "Playboy"-Interview sagte er einmal, dabei sei er fast zum Millionär geworden. Sein Kampf für einen Staat Palästina lief parallel dazu weiter, Arafat gründete 1959 die militante Organisation "Fatah". Zehn Jahre später wurde diese in die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation) aufgenommen und Arafat zu deren Präsident gewählt. Trotz viel Streit, Rivalität und heftiger Flügelkämpfe blieb er es bis heute.

In den vergangenen 40 Jahren wandelte sich der Mann, der stets mit Keffiya (Palästinensertuch) und in der gleichen Phantasieuniform auftritt, vom Terroristen zum Präsidenten - allerdings bis heute eines Volkes ohne Staat. Zwar gibt es in den Autonomiegebieten Gaza und Westjordanland inzwischen ein Parlament, einen (kürzlich von den Israelis zerbombten) Flughafen und eine eigene Polizei. Doch wenn der Regierungschef mit dem Hubschrauber von seinem Haus in Gaza ins Westjordanland fliegen will, dann muss er jedes Mal Israel um Erlaubnis bitten - für Arafat eine unerträgliche Schmach. Derzeit erübrigt sich das allerdings: Die israelische Armee hat die beiden Helikopter kürzlich zerschossen.

Der Missionar in Sachen Palästina hat so viele Staats- und Regierungschefs getroffen wie kaum ein anderer. Unvergessen bleibt sein legendärer Auftritt vor der Uno-Generalversammlung in New York 1974 als er die Palästinadebatte mit umgeschnallter Pistole eröffnete. 1994 erhielt er gemeinsam mit Jizchak Rabin und Simon Peres den Friedensnobelpreis, nachdem Arafat und Rabin mit einem historischen Handschlag das bis heute nicht umgesetzte Friedensabkommen von Oslo besiegelt hatten.

Er verfolgte manchmal eine dramatisch falsche Taktik: etwa 1971, als er vergeblich versuchte Jordaniens König Hussein zu stürzen und die PLO daraufhin für Jahre politisch schwer angeschlagen war oder 1990, als er sich im Golfkrieg mit dem irakischen Diktator Saddam Hussein solidarisierte und deswegen die reichen arabischen Ölstaaten ihre Spenden an die PLO weitgehend einstellten, was die Organisation in arge Finanznöte stürzte. Doch er erwies sich als politisches Stehaufmännchen: Arafat ist bis heute nahezu das einzige lebende Symbol der nationalen Identität der Palästinenser. Wenn auch inzwischen Kritik laut wird, das Volk verehrt ihn. Sein Konterfei hängt in jedem Haus.

Obwohl die nachfolgenden Generationen längst in den Startlöchern stehen: Arafat ist noch immer derjenige, der die Massen zum Kämpfen auf die Straße bringt. Arafat ist ein Getriebener seiner Vision.

...und der Rest der Welt schaut zu :(((( 585715
vega2000:

Um es kurz zu machen:

 
21.02.02 13:29
Sharon & Arafat gehören beide vor Gericht gestellt, -Mörder bleiben Mörder!!!
...und der Rest der Welt schaut zu :(((( 585721
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