Unsicherheit wegen fragwürdiger Bilanzierungsprakt

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Peet:

Unsicherheit wegen fragwürdiger Bilanzierungsprakt

 
08.02.02 13:15
US-Aktienmärkte: Unsicherheit wegen fragwürdiger Bilanzierungspraktiken nimmt zu


Die Kursschwäche an den amerikanischen Aktienmärkten setzte sich auch im Verlauf dieser Woche fort. Besonders schwer wogen noch immer die Befürchtungen, es könnten weitere Fälle fragwürdiger Bilanzierungspraktiken wie bei dem gescheiterten Energiekonzern Enron aufgedeckt werden. Immerhin dürften zahlreiche andere Unternehmen zu aggressiven Bilanzierungsmethoden gegriffen haben, um die Ertragslage vorteilhafter darzustellen, als es gerechtfertigt gewesen wäre. Zu diesem Ergebnis kommt Michael Pohn, Analyst der Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank (DZ-Bank) heute. Nachdem sich die Insolvenz von Enron bereits für die Branche der Wirtschaftsprüfer zu einer Peinlichkeit entwickelt hat und in den Vereinigten Staaten längst zu einem Politikum geworden ist, droht der Fall auch die Börsen in den nächsten Wochen in Atem zu halten.

Weil ähnlich skandalöse Unternehmenszusammenbrüche nicht vollends ausgeschlossen werden können, liegen die Nerven an der Wall Street blank. Die Folgen sind eine deutlich gestiegene Volatilität und starke Kurseinbrüche bei Aktien von Unternehmen, die den Verdacht irreführender Bilanzierung auf sich lenken oder durch komplexe Konzernstrukturen Anlass für Zweifel an notwendiger Transparenz erregen. Pohn: "Wir rechnen jedoch nicht mit längerfristig währenden Belastungen, weil eine Verschärfung der gesetzlichen Vorschriften weiteren Beeinträchtigungen rasch und konsequent vorbauen dürften. Allerdings ist davon auszugehen, dass zahlreiche Unternehmen in Zukunft niedrigere Gewinne ausweisen werden, sollten konservativere Wertansätze gewählt werden." Das wäre für den Aktienmarkt, für den ohnehin die Ertragsqualität und nicht die ausgewiesenen Gewinngrößen von maßgeblicher Bedeutung sind, aber nicht zum Nachteil. Immerhin deutet sich bereits an, dass viele Unternehmen ihre Abschlüsse in Zukunft aus freien Stücken transparenter gestalten wollen, um an Glaubwürdigkeit hinzuzugewinnen.

Die noch andauernde Berichtssaison geriet an der Börse auch in dieser Woche in den Hintergrund, obwohl sie durchaus positive Nachrichten brachte. Nachdem der größte Teil der S&P-500-Unternehmen inzwischen berichtet hat, sei mit ausreichend hoher Prognosequalität davon auszugehen, dass die Gewinne im letzten Quartal 2002 um 22% niedriger lagen. Dies entspricht den Erwartungen. Auch die Entwicklung bei den Gewinnwarnungen für das laufende Quartal gibt Anlass für Hoffnung: Die Zahl der Meldungen, die vor Enttäuschungen warnen, ist geringer als in den Vorquartalen, die Zahl positiver Vorankündigungen nimmt dagegen weiter zu.

Dennoch dürfte sich die Kursschwäche an der Wall Street zunächst fortsetzen, wenn auch in der kommenden Woche mit einer kurzlebigen Gegenbewegung als Reaktion auf die jüngsten Kursrückschläge gerechnet werden kann. Die Banker gehen weiterhin davon aus, dass die Marke von 1.060 Punkten im S&P500 getestet wird. Engagements sollten darum zunächst auf solide Standardtitel mit hoher Ertragsqualität und wenig komplexen Unternehmensstrukturen begrenzt bleiben. (as)  
 
[ Freitag, 08.02.2002, 12:45  

ruhrpottzocker:

Fragwürdige Bilanzierungspraktiken

 
08.02.02 13:32
sind aber doch auch nichts Neues.

Zur Zeit ist das Thema mal wieder in aller Munde.

Das ist so wie bei BSE, MKS und so. Die Themen kommen und gehen wieder.
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