Urlaubsreisen: Härtere Zeiten für Schnäppchenjäger

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Urlaubsreisen: Härtere Zeiten für Schnäppchenjäger

 
11.02.02 14:20
Die deutsche Reisebranche erholt sich offenbar von den Auswirkungen des 11. September und berichtet von anziehenden Buchungen. Für Last-Minute-Interessenten könnte dies allerdings eine schlechte Nachricht sein.

Es werde in diesem Jahr weniger Last-Minute-Angebote geben, weil die Veranstalter Kapazitäten aus dem Markt genommen hätten, sagte Christian Boergen, Sprecher beim Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Verband (DRV). Nach den Attentaten vom 11. September in den USA und den militärischen Auseinandersetzungen in Afghanistan hatte die Touristik-Branche über schleppende und rückläufige Buchungen geklagt, Fluggesellschaften hatten wegen sinkender Passagierzahlen Maschinen stillgelegt. Wer im kommenden Sommer auf ein Last-Minute-Schnäppchen warte, könne enttäuscht werden, sagte Boergen. Es seien einfach weniger freie Plätze da.

Bulgarien und Rumänien beliebt

Auch in einigen preiswerten Reiseländern sei kaum noch ein Hotelbett zu bekommen. "Bulgarien ist fast ausgebucht, und auch Rumänien läuft sehr gut", sagte Boergen. Nach Einschätzung des DRV liegen die günstigeren Länder in diesem Jahr im Trend. Die schlechte Konjunktur, die hohe Arbeitslosigkeit und die Angst vor dem Verlust des Jobs lassen die Deutschen sparsamer werden. So seien auch Kroatien und die Türkei in diesem Jahr als Urlaubsziele besonders beliebt. Spanien werde dagegen wohl Rückgänge hinnehmen müssen. Trotzdem sei das Land weiter mit Abstand das beliebteste Auslands-Reiseziel der Bundesbürger. Zum Vergleich: Von den Urlaubsreisen der Deutschen, die mehr als fünf Tage dauerten, gingen im Jahr 2000 deutlich mehr als zwölf Prozent nach Spanien. Noch begehrter ist der Urlaub im eigenen Land, wo sich ein Drittel aller deutschen Urlauber Jahr für Jahr erholt. Die preiswerten Länder wie Bulgarien und Rumänien kämen dagegen insgesamt nur auf einen Anteil von unter drei Prozent, so Boergen.

Insgesamt ist Urlaubmachen im vergangenen Jahr nach Einschätzung des DRV etwas teurer geworden. Ursachen seien höhere Kerosinpreise, der starke US-Dollar und Sicherheitszuschläge bei Flugreisen und Kreuzfahrten gewesen. Auch in diesem Jahr könnten die Preise für Ferienreisen weiter leicht anziehen, so Boergen.

Aufholjagd

Insgesamt ist die Reiselust der Deutschen nach Ansicht des DRV ungetrübt, was die neuesten Daten belegten. In diesem Jahr werde die Branche ihre Vorjahresergebnisse erreichen können oder sogar leicht besser abschneiden, schätzt der Verband. "Die Touristikbuchungen sind seit dreieinhalb Wochen erfreulich angesprungen", sagte Boergen. Damit hätte sich das Geschäft lediglich etwas nach hinten verlagert, denn zum Jahreswechsel habe das Bild noch wesentlich schlechter ausgesehen. Konkrete Zahlen lägen allerdings noch nicht vor. Erfahrungsgemäß gehen die Touristik-Unternehmen davon aus, dass acht von zehn Sommerreisen bis Ende Januar verkauft sind. Der Sommerurlaub ist für die Branche entscheidend: Er macht zwei Drittel Geschäfts der Firmen aus. Konkrete Zahlen zum vergangenen Jahr veröffentlicht der DRV auf der Internationalen Tourismus Börse (ITB), die vom 15. Bis zum 17. März in Berlin stattfindet.

ftd.de
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