holt uns die vergangenheit wieder ein.....
Marihuana als Heilmittel - Ein Tabu fällt
Cannabis ist verboten. Doch Cannabis heilt. Die Belege für den medizinischen Nutzen sind erstaunlich und werden nicht mehr ignoriert.
Zusammenfassung: Für schwer kranke Menschen ist Cannabis ein Segen. Die Pflanze lindere Schmerzen und fördere ihren Appetit – das berichten Patienten aus aller Welt. Auch immer mehr Ärzte und Wissenschaftler erkennen das medizinische Potential der Pflanze. Doch es gibt auch Risiken, Marihuana ist kein harmloser Stoff. Mit viel Leidenschaft wird daher um die Legalisierung von Cannabis gestritten.
Natürlich ist an Cannabis nichts Neues. Hanf begleitet die Menschen seit sehr langer Zeit. In 5.000 Jahre alten Grabhügeln in Sibirien fanden Archäologen Cannabissamen. Die Chinesen nutzten die Pflanze schon vor Jahrtausenden als Grundlage für Arzneimittel. Der erste amerikanische Präsident, George Washington, baute am Mount Vernon Hanf an. In der ganzen langen Geschichte der Menschheit waren Cannabisprodukte zumeist legal, sie waren ein Bestandteil vieler medizinischer Tinkturen und Extrakte – auch in Deutschland.
Dann kam das 20. Jahrhundert. 1930 lief der Film „Reefer Madness“ („Kiffer-Wahnsinn“) in den Kinos, ein von der Kirche finanzierter Streifen über Marihuana als Mörder der Jugend. Das Killergras. Die Einstiegsdroge. Das war der Beginn der Kriminalisierung von Cannabis. Bald war die Nutzung der Pflanze weltweit verpönt, auch Forscher beschäftigten sich kaum noch mit ihr. 1961 trat das sogenannte Einheitsabkommen der Vereinten Nationen in Kraft, in dem sich die unterzeichnenden Länder verpflichteten, illegale Drogen zu bekämpfen, auch Cannabis. Deutschland schloss sich an – nicht zuletzt auf Drängen seiner großen Pharmakonzerne Bayer und Merck. 1971 wurde der Stoff in das deutsche Betäubungsmittelgesetz aufgenommen. Seither waren die meisten Menschen, die wissenschaftliche Kenntnisse über Cannabis gewinnen wollten, per Definition Kriminelle.
Doch nun naht die Befreiung. Seit einigen Jahren wird die Cannabisforschung in Amerika und Europa wieder vorangetrieben. Immer mehr Menschen behandeln – legal oder illegal – ihre Krankheiten mit Hanfwirkstoffen. In 23 Bundesstaaten der USA ist der Einsatz von Cannabis zu bestimmten medizinischen Zwecken wieder erlaubt. In Uruguay wurde es freigegeben, in Portugal wird beim Besitz kleiner Mengen von einer Strafverfolgung abgesehen. Israel, Kanada, die Niederlande und zahlreiche andere Länder haben in den vergangenen Jahren ihre Gesetze gelockert. Im Bundestag legten die Grünen im Frühjahr einen Gesetzentwurf zur Legalisierung kleinerer Mengen vor, und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe plant, den Einsatz von Cannabis als Schmerzmittel zu erleichtern..........da kommt dann noch mehr auf uns zu. Weil es besser ist.
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