Zwei Nackte, die mit einem Vodafone-Logo geschmückt ein Rugby-Spiel in Australien sabotierten, stürzen einen Manager des Mobilfunk-Konzerns in Erklärungsnöte: Er war informiert und versprach, Geldstrafen aus der Firmenkasse zu zahlen. Nun droht ihm eine Anzeige - und seinem Unternehmen der Zorn der Rugby-Gemeinde.
Sponsoring in seiner neuesten Variante: Es muss ja nicht immer der Sportverein sein, der einen Werbevertrag abschließt
Sydney - Commander Wilson gab sich grimmig. Von Recht, Gesetz und angemessener Strafe war die Rede, als der Chef der regionalen Polizei am Montag eine Pressekonferenz zur "Flitzer-Affäre" gab. Kein Lächeln, kein Wort der Milde. Wer "kriminelle Aktionen" anstifte, der solle die rechtlichen Konsequenzen tragen. Nachahmer müssten mit Entschiedenheit abgeschreckt werden.
Der Zorn des Polizisten galt nicht so sehr den zwei Flitzern, die am Samstag ein Rugby-Liga-Spiel in Sydney gestört hatten. Wütend war Wilson vor allem auf Grahame Maher, einen australischen Geschäftsführer des weltweit größten Mobilfunkkonzerns, Vodafone. Denn Maher, das hat er inzwischen eingeräumt, wusste schon Tage vorher in groben Zügen von der Provokation - und hat sie gutgeheißen.
Abtransport des Störenfriedes: Die "internationale Aufmerksamkeit" fällt etwas weniger freundlich aus als gehofft
Nun schütteln nicht nur die Rugby-Fans "Down under" die Köpfe ob der Naivität des Mobilfunkmanagers. Denn der Anruf, den Maher in der vergangenen Woche erhielt, klang mehr als dubios. Ein Unbekannter, der sich nur mit dem Namen Brett vorstellte, verriet, er plane einen "rechtwidrigen Werbegag" beim Liga-Spiel zwischen den All Blacks aus Neuseeland und den von Vodafone gesponserten Wallabies aus Australien. Vodafone würde "internationale Aufmerksamkeit" winken, das Fernsehen werde breit berichten.
Diesem unmoralischen Angebot konnte Maher nicht widerstehen. Vor allem wohl deshalb nicht, weil das Stadion in Sydney nach Telstra benannt ist, Vodafones australischem Hauptkonkurrenten. Mahers Antwort laut australischen Zeitungsberichten: "Was auch immer ihr vorhabt, wir sind gerne dabei." Dabei hat Manager nach eigenen Worten gar nicht en detail gewusst, was "Brett" plante. Trotzdem stellte der Vodafone-Chef einen Blankoscheck aus: Etwaige Geldstrafen werde er begleichen. Und dieses Versprechen werde er halten, bekräftigt Maher noch immer.
Geld und rechtliche Hilfe werden Brett und sein Komplize brauchen. Beide waren in der zweiten Hälfte auf das Spielfeld gestürmt, lenkten mit provokanten Posen Spieler und Publikum ab und spurteten kreuz- und quer über den Rasen. Auf Bauch und Rücken trug das Duo die charakteristische weiße Vodofone-Sprechblase vor rotem Hintergrund. In einer Spiel-Unterbrechung von der Polizei eingefangen und abgeführt, müssen sie sich die beiden nun wegen unbefugten Betretens eines Spielfelds verantworten - und wegen "unsittlicher Entblößung". Der Dreistere der beiden soll schon am 22. August vor Gericht stehen.
Vodafone hat dank des Sponsoring-Experiments nicht nur eine leichte Rüge vom Chef der Rugby-Liga kassiert - sondern auch viele potenzielle Mobiltelefonierer vergrätzt. Als die Flitzer aufs Feld rannten, bereitete sich Andrew Mehrtens, der Fly-Half der neuseeländischen Mannschaft, nämlich gerade auf einen spielentscheidenden Strafstoß vor. Als die Aufregung vorbei war, kickte Mehrtens daneben. Und deshalb sehen die Neuseeländer den Vorgang fast so humorlos wie Commander Wilson von der regionalen Polizei.
Sponsoring in seiner neuesten Variante: Es muss ja nicht immer der Sportverein sein, der einen Werbevertrag abschließt
Sydney - Commander Wilson gab sich grimmig. Von Recht, Gesetz und angemessener Strafe war die Rede, als der Chef der regionalen Polizei am Montag eine Pressekonferenz zur "Flitzer-Affäre" gab. Kein Lächeln, kein Wort der Milde. Wer "kriminelle Aktionen" anstifte, der solle die rechtlichen Konsequenzen tragen. Nachahmer müssten mit Entschiedenheit abgeschreckt werden.
Der Zorn des Polizisten galt nicht so sehr den zwei Flitzern, die am Samstag ein Rugby-Liga-Spiel in Sydney gestört hatten. Wütend war Wilson vor allem auf Grahame Maher, einen australischen Geschäftsführer des weltweit größten Mobilfunkkonzerns, Vodafone. Denn Maher, das hat er inzwischen eingeräumt, wusste schon Tage vorher in groben Zügen von der Provokation - und hat sie gutgeheißen.
Abtransport des Störenfriedes: Die "internationale Aufmerksamkeit" fällt etwas weniger freundlich aus als gehofft
Nun schütteln nicht nur die Rugby-Fans "Down under" die Köpfe ob der Naivität des Mobilfunkmanagers. Denn der Anruf, den Maher in der vergangenen Woche erhielt, klang mehr als dubios. Ein Unbekannter, der sich nur mit dem Namen Brett vorstellte, verriet, er plane einen "rechtwidrigen Werbegag" beim Liga-Spiel zwischen den All Blacks aus Neuseeland und den von Vodafone gesponserten Wallabies aus Australien. Vodafone würde "internationale Aufmerksamkeit" winken, das Fernsehen werde breit berichten.
Diesem unmoralischen Angebot konnte Maher nicht widerstehen. Vor allem wohl deshalb nicht, weil das Stadion in Sydney nach Telstra benannt ist, Vodafones australischem Hauptkonkurrenten. Mahers Antwort laut australischen Zeitungsberichten: "Was auch immer ihr vorhabt, wir sind gerne dabei." Dabei hat Manager nach eigenen Worten gar nicht en detail gewusst, was "Brett" plante. Trotzdem stellte der Vodafone-Chef einen Blankoscheck aus: Etwaige Geldstrafen werde er begleichen. Und dieses Versprechen werde er halten, bekräftigt Maher noch immer.
Geld und rechtliche Hilfe werden Brett und sein Komplize brauchen. Beide waren in der zweiten Hälfte auf das Spielfeld gestürmt, lenkten mit provokanten Posen Spieler und Publikum ab und spurteten kreuz- und quer über den Rasen. Auf Bauch und Rücken trug das Duo die charakteristische weiße Vodofone-Sprechblase vor rotem Hintergrund. In einer Spiel-Unterbrechung von der Polizei eingefangen und abgeführt, müssen sie sich die beiden nun wegen unbefugten Betretens eines Spielfelds verantworten - und wegen "unsittlicher Entblößung". Der Dreistere der beiden soll schon am 22. August vor Gericht stehen.
Vodafone hat dank des Sponsoring-Experiments nicht nur eine leichte Rüge vom Chef der Rugby-Liga kassiert - sondern auch viele potenzielle Mobiltelefonierer vergrätzt. Als die Flitzer aufs Feld rannten, bereitete sich Andrew Mehrtens, der Fly-Half der neuseeländischen Mannschaft, nämlich gerade auf einen spielentscheidenden Strafstoß vor. Als die Aufregung vorbei war, kickte Mehrtens daneben. Und deshalb sehen die Neuseeländer den Vorgang fast so humorlos wie Commander Wilson von der regionalen Polizei.