10:28 24.02.11
Stuttgart (aktiencheck.de AG) - Die geplante Verschmelzung des Sportwagenherstellers Porsche Automobil Holding SE (Profil) mit dem Autobauer Volkswagen AG (Profil) scheint offenbar gefährdet.
Wie aus einer am Mittwochabend nach Börsenschluss veröffentlichten Mitteilung von Porsche hervorgeht, hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart gestern mitgeteilt, dass die Ermittlungsverfahren gegen zwei ehemalige Vorstandsmitglieder der Porsche SE, u.a. wegen des Verdachts der Marktmanipulation, länger dauern als geplant. Mit dem Abschluss der Ermittlungsverfahren sei voraussichtlich frühestens zu Beginn des Jahres 2012 zu rechnen, hieß es.
Der Ausgang der Ermittlungsverfahren hat Bedeutung für die zum Zwecke der Verschmelzung der Porsche SE auf die Volkswagen AG vorzunehmende Bewertung der gegen die Porsche SE wegen angeblicher Marktmanipulation geltend gemachten Schadensersatzansprüche. Die in der Grundlagenvereinbarung vorgesehenen rechtlichen und steuerlichen Prüfungen der Verschmelzung der Porsche SE auf die Volkswagen AG werden sich dadurch voraussichtlich verzögern. Damit verringert sich aus Sicht des Vorstands auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Verschmelzung noch im Zeitplan der Grundlagenvereinbarung gelingen wird, d.h. die erforderlichen Hauptversammlungsbeschlüsse zur Verschmelzung noch in 2011 gefasst werden, von bisher 70 Prozent auf 50 Prozent.
Dies habe entsprechende Auswirkungen auf die Bewertung der Put- und Call-Optionen der Porsche SE bzw. der Volkswagen AG in Bezug auf die (über einen Treuhänder) gehaltene mittelbare 50,1 Prozent-Beteiligung der Porsche SE an der Porsche AG im Konzernabschluss der Porsche SE.
Kommt es zu wesentlichen Verzögerungen des Verschmelzungsprozesses gegenüber dem Zeitplan der Grundlagenvereinbarung, sinkt nach Einschätzung des Vorstands der Porsche SE auch die Wahrscheinlichkeit eines Gelingens der Verschmelzung insgesamt, teilte der Sportwagenbauer weiter mit. Der Vorstand der Porsche SE geht derzeit dennoch davon aus, dass ein erfolgreicher Abschluss der oben genannten Prüfungen so rechtzeitig möglich ist, dass die Verschmelzung, ggf. auch noch nach 2011, gelingen kann.
Die Aktie von Porsche verliert aktuell 9,58 Prozent auf 55,70 Euro, während die Anteilsscheine von Volkswagen derzeit 2,93 Prozent auf 112,50 Euro abgeben.
(24.02.2011/ac/n/nw)
Quelle: Aktiencheck