Es war zu keinem Zeitpunkt unser Ziel, die Mehrheit von Artnet zu übernehmen. Ansonsten hätten wir längst eine §43 Meldung abgeben müssen und den Artnet- Aktionären ein Übernahmeangebot unterbreitet. Eine Übernahme von Artnet würde unsere aktuelle Struktur schlichtweg überfordern und mir wären auch die Opportunitätskosten zu hoch. Wir haben bisher lediglich angedacht, das Unternehmen zusammen mit einer anderen Gesellschaft zu übernehmen, die dann Artnet managen würde. Dies ist aber weiterhin lediglich unser Plan C und damit derzeit nicht aktuell wie ich schon vielfach öffentlich erklärt habe.
Unsere Ziele für 2022 waren es, größter Aktionär von Artnet zu werden und einen Platz im AR einzunehmen. Das erste Ziel haben wir erreicht - das zweite nicht. Mit dem Wissen der letzten.6 Monate kann ich aber sagen, dass uns der AR-Sitz gar nicht genutzt oder sogar geschadet hätte, denn die Probleme bei Artnet liegen ja an anderer Stelle und die lassen sich nicht so einfach mit einem Sitz im AR lösen. Auf der anderen Seite können wir viel besser und direkter gegen die Neuendorf-Clique agieren, ohne mit einem Sitz im AR automatisch auch die Interessen aller anderen Aktionäre wahrnehmen zu müssen.
Meiner heutigen Ansicht nach war es ein sehr großer Fehler der Neuendorf-Gang, uns nicht einen Sitz im AR anzubieten, denn dann hätten wir uns, zumindest in der Öffentlichkeit, viel mehr gegenÜber denen zurückhalten müssen. Ich würde heute auch nur noch dann in den AR von Artnet gehen unter der Voraussetzung, dass dort ein anderes Management die Fäden ziehen kann. Für die Managementfehler und eventuelle illegale Aktionen möchte ich nicht mit verantwortlich sein.
Die Sonderprüfung haben wir veranlasst, aber sie ist vom Management abgelehnt worden. Auf die gerichtliche Durchsetzung haben wir erst einmal verzichtet, weil wir zum einen die Investorengespräche nicht belasten wollten und zum anderen ein Urteil wahrscheinlich so ausgesehen hätte, dass wir diese zur nächsten ordentlichen HV hätten beantragen müssen. Und genau das werden wir in diesem Jahr angehen. Nur wird auch diese Sonderprüfung zu keiner kurzfristigen Lösung bei Artnet führen. Sie ist ja ausschließlich gegen die Familie Neuendorf gerichtet. Bis dort eine Kompensation für eventuelle illegale Abschlüsse zu Lasten von Artnet kommt, vergehen sicherlich zwei bis drei Jahre.
Vor diesem Hintergrund gilt es, bei Artnet geduldig zu sein, abzuwarten und gleichzeitig Gespräche zu führen. Ich persönlich glaube, dass es noch vor dem Sommer eine Lösung geben kann, aber es ist auch genau so möglich, dass diese erst 2024 erzielt wird. Das liegt nicht alleine in unserer Hand!
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