wie 1987, nur eben 20 Jahre später...

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Slater:

wie 1987, nur eben 20 Jahre später...

22
14.03.07 08:50
aber das haben die meisten hier gar nicht mehr in Erinnerung, weil sie zu jung sind

aus www.ftd.de

Pfusch am Bau
von Heike Buchter (New York)
Jahrelang hat der US-Hypothekenanbieter New Century Financial die Amerikaner leichtfertig mit Krediten versorgt. Seine drohende Pleite hat die Märkte in Aufruhr versetzt. Die Krise könnte Vorbote eines größeren Einbruchs am US-Immobilienmarkt sein.
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Es sind die fetten Jahre. 2003 und 2004. Der Immobilienmarkt in den USA boomt. Der Hypothekenanbieter New Century Financial, spezialisiert auf Hauskäufer mit niedrigem Einkommen, steigt zur Nummer zwei der Branche auf. "Partys und Trinkgelage waren in dieser Zeit üblich bei Betriebsausflügen", schwärmt ein ehemaliger Angestellter.

Die Firma verwöhnt ihre Mitarbeiter mit einer Feier in einem Bahnhof in Barcelona, schickt seine Mitarbeiter auf eine Bahamas-Kreuzfahrt. David Pace, ein ehemaliger New-Century-Kontaktmann, der mit Darlehen im Südosten von Michigan dealte, erinnert sich: "Das Thema der Kreuzfahrt lautete: Wir sind die verdammt beste Hypothekenfirma. Punkt."


Krise kein Einzelfall

Die Party ist vorbei. New Century Financial steht kurz vor der Pleite. Investoren fliehen in Scharen, die Aktie ist abgestürzt - seit Jahresanfang um über 90 Prozent. Am Montag wurde das Papier, gerade noch 1,66 $ wert, vom Handel ausgesetzt - und am Dienstag ganz vom Kurszettel gestrichen. Noch am 1. März hatten Bear-Stearns-Analysten die New-Century-Aktie hochgestuft, keine zehn Tage bevor sie abstürzte. Jetzt untersuchen die US-Staatsanwaltschaft und die Börsenaufsicht SEC die Bewertung der Kredite in den Büchern.

Die Krise des US-Immobilienfinanzierers ist kein Einzelfall. Über 30 kleinere und regionale Kreditinstitute haben seit Dezember massive Verluste hinnehmen oder den Betrieb einstellen müssen. Mit New Century hat die Welle die oberen Ränge der Branche erreicht. Nicht nur an der Wall Street, auch in Washington steigt die Nervosität. "Das ist erst der Anfang einer Welle", warnt US-Notenbankerin Susan Bies. Die Angst, dass die Krise nur Vorbote eines Einbruchs am Immobilienmarkt ist, wächst.


Erinnerung an die Euphorie der New Economy

Kaum ein Bereich der amerikanischen Wirtschaft hatte sich in den vergangenen sechs Jahren so explosiv entwickelt wie die Branche rund um das Eigenheim. Angetrieben von der großzügigen Geldpolitik vom damaligen Notenbankchef Alan Greenspan, erlebten die USA einen nie gekannten Bauboom. Noch nie durften sich so viele US-Bürger Hausbesitzer nennen. In nur wenigen Jahren stiegen dank der Nachfrage die Preise zweistellig, in Boomregionen bisweilen gar dreistellig. Hypotheken wurden zum Bestseller. Laut Economy.com, einer Research-Tochter der Ratingagentur Moody's, beläuft sich die Summe der ausstehenden Baudarlehen auf 8200 Mrd. $ - und übertrifft damit sogar den Markt für US-Staatspapiere.

Wie in der Dotcom-Ära Ende der 90er-Jahre haben die Wall-Street-Vertreter die Euphorie kräftig geschürt. Dabei ging es ihnen um weit mehr, als an den Darlehen für Häuslebauer zwischen Alabama und North Dakota zu verdienen. Ihre Finanzingenieure fanden neue Wege, um die drögen Hypotheken in dynamische Wertpapiere mit appetitlichen Renditen zu verwandeln
Happy End:

passt:

 
14.03.07 08:57
Slater:

nur war der Crash damals im September

 
14.03.07 08:57
aber der liegt ja noch vor uns
James85:

die lage sehe ich auch sehr kritisch,,,,,

 
14.03.07 09:08
vorallem da wir noch gar keinen rückgang der immobilienpreise sehen, sonderen nur ein verlangsamten anstieg und schon jetzt gehn die ersten (auch grösseren) fische hopps....
ganz abgesehn davon dass die jetztige "Noch-Korrektur" an den Aktienmärkten zwar mitausgelöst wird durch die Immobilienkrise aber diese auch nährt, denn ein kleineres Aktienvermögen schmälert auch die Kreditwürdigkeit.....

also aufpassen....
Katjuscha:

Also wenn man den Thread schon mit "1987" eröffnet

4
14.03.07 09:13
sollte man auch im entsprechenden Eröffnungsposting etwas über 1987 posten. Sonst erschließt sich nicht der Zusammenhang zur jetzigen Situation.
Slater:

ok Katjuscha

2
14.03.07 09:20
kleine Nachhilfe für die Frischlinge:

Mitte der 80er Jahre => schwere Immobilienkrise in den USA

Sparkasse gingen reihenweise Pleite, da sie auf zu vielen faulen Krediten saßen. Paul Volcker (der Vorgänger von Alan Greenspan) hatte den Markt mit seiner Hochzinspolitik den Geldhahn abgedreht.

Der Gipfel waren dann die Junkbonds sog. "Schrottanleihen" die platzten

Liest Du keine Bücher Katjuscha?
Katjuscha:

Doch, lese Bücher, aber Börsenliteratur gehört

 
14.03.07 09:27
nicht gerade zu den Themen, die ich für sonderlich wichtig halte. Werde ich auch nie für wichtig halten.

Hab jetzt 11 Jahre Börsenerfahrung. Zugegeben, da ist 1987 nicht drin. War als DDR-Bürger auch irgendwie schwer, in Aktien anzulegen. :)

Ist denn 1987 ansonsten wirklich vergleichbar? Frage richtet sich natürlich an Alle.
Slater:

hi hi

 
14.03.07 09:32
dann hattest Du doch 11 Jahre Zeit, die Bücher zu lesen. Na ja nichts ist 1 zu 1 vergleichbar, heute kommen noch die Hedge Fonds, die sogenannten Carry Trades (Geld wird billig in Japan gepumpt und in USA angelegt und jetzt eben liquidiert).

Damals hatten wir so 10 bis 11 % Leitzinsen, die Notenbank lernte dazu, aber ich erinnere an Altmeister Greenspan, der vorletzte Woche die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA mit 33 % angab.
slimmy:

das werden wohl 33%

 
14.03.07 09:38
wer greenspan kennt, weiß, wie er seine Nachrichten verpackt

Ich erwarte, daß es nur einen mäßigen Rücklauf der Industrie-Aktivitäten gibt; dazu laufen zuviele Kriege und Gesellschafts-Wandel
..aber die Geldmenge wird schlapp wie ein Luftballon ..und das kostet 30-50%.
Pech wer auf Schulden oder PAPIEREN sitzt!!
Slater:

es wird schlimmer

 
14.03.07 13:16

Die Krise des US-Immobilienmarkts sendet Schockwellen aus, die die Börsen weltweit in Turbulenzen stürzen. Händler fürchten, dass die Probleme der amerikanischen Hypothekenbanken auf den gesamten Bankensektor überspringen könnten. Experten sehen die Schuld für die Misere bei Kreditgebern - aber auch bei den Kreditnehmern, die das „Kleingedruckte“ ignorierten.


 Mehr zum Thema: Krise des US-Immobilienmarktes
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Kettenreaktion auf dem US-Immobilienmarkt  (13.03. 13:27)

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Der Immobilienblase geht die Luft aus (12.03. 15:15)

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US-Immobilienkrise kocht hoch (07.03. 14:15)

wie 1987, nur eben 20 Jahre später... 3154822

Zum Special ...


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wie 1987, nur eben 20 Jahre später... 3154822
wie 1987, nur eben 20 Jahre später... 3154822"Zu vermieten"-Schilder vor Eigenheimen in Birmingham im US-Bundesstaat Michigan. Foto: ap

HB PHOENIX. Platzt der amerikanische Traum, kommt Renae Gorney ins Spiel. Das Telefon der Schuldnerberaterin klingelt unentwegt, Schon jetzt melden sich Monat für Monat mehr als 300 überschuldete US-Bürger bei Gorney an, die für Freedom Foreclosure Prevention Services in Arizona arbeitet - und sie glaubt nicht daran, dass die Nachfrage so schnell abebbt. „Es wird in diesem Jahr noch ein Blutbad geben“, prognostiziert sie düster.

Wenn die Preise für Wohnimmobilien fallen, haben viele Häuserkäufer kaum noch Möglichkeiten, Anschlussfinanzierungen zu finden und damit auslaufende Hypotheken zu bedienen. Der eine oder andere kommt dann schnell in Zahlungsverzug. Dazu kommt, dass viele Kredite einen variablen Zinssatz aufweisen. Das heißt: Die meisten müssen sich zu allem Überfluss auch noch auf höhere Zinsen einstellen.

Im dritten Quartal 2006 betrug die Ausfallrate aller Hypothekendarlehen 4,67 Prozent - nach 4,39 Prozent in den drei Monaten zuvor. Noch drastischer sieht es bei Zwangsversteigerungen aus: Hier kamen dem Immobilien-Dienst RealtyTrac zufolge 2006 42 Prozent mehr Häuser unter den Hammer als im Vorjahr. 2007 dürften es wohl noch einmal 20 bis 25 Prozent mehr sein, prognostiziert RealtyTrac.

Manche fürchten, dass dies die gesamte US-Wirtschaft in Mitleidenschaft zieht. In den vergangenen Jahren stütze sich das Wachstum in erster Linie auf den Konsum - zum guten Teil finanziert durch den boomenden Immobilienmarkt. An der Börse trifft die Krise zunächst vorrangig die Papiere aus dem Finanzsektor. „Alles, was mit Finanzierung zu tun hat, geht runter“, sagte ein Händler an der Frankfurter Börse am Mittwoch. „Bei einer Krise im Immobilienmarkt hängen die Banken logischerweise mit drin“, fügte ein anderer hinzu.

Sitting Bull:

Kauft Puts

 
14.03.07 13:31
Warum?

- Zinsen steigen
- Immobranche in den Staaten kracht ein
- Yen Carries werden rückabgewickelt
- China kriegt eine FETTE Inflation

4 x Minus = Crash
asdf:

wie blöd is der ami eigentlich?

4
14.03.07 13:38
beleiht sein haus bis unterkante oberlippe um sich ja noch 2 fette burger mehr leisten zu können?

das is ja schon zum lachen...*ggg*
Woodstore:

In Deutschland wird es ähnlich kommen

4
14.03.07 13:50
aufgrund von niedrigen Löhnen wird Konsum mehr und mehr
auf Kredite getätigt. Diese von den Banken meist als
Schnäppchenkredit (mit Sternchen dahinter) angepriesen,
denkt sich jeder neueingestellte Langzeitarbeitslose,
dass er das wuppen kann. Kann er aber nicht.
Die jüngste Beschäftigungswelle in Deutschland wird arg
ihre Opfer fordern, denn in meinen Augen ist dieser
massive Aufschwung nicht wirklich zu begründen.

Auch kommen jetzt die ersten Opfer der deutschen
Arbeitsmarktpolitik.
Bürger Ende 40 Anfang 50, vor zehn Jahren Haus gebaut, jetzt
beide (Mann und Frau) arbeitslos, Kredite laufen, können
nicht mehr bedient werden. Aussicht auf Arbeit in dem Alter?
Nicht wirklich!
Damals (vor 10 Jahren) hat damit niemand gerechnet, da sah's
noch toll aus.

Schaut man sich auf dem hiesigen Immobilienmarkt um,
fallen einem sofort die ungeheuere Menge an
Zwangsversteigerungen auf. Es gab hierzu in der letzten
Woche auch eine nette Diskussion!
Mittlerweile gibt es schon Firmen die mit der Vermittlung
und Veröffentlichung von Zwangsversteigerungen richtig
böse Geld verdienen.

Das große Problem was jetzt aber entsteht, ist Imho,
dass die Banken die Häuser nicht mehr loswerden, weil
immer weniger private im baufähigen Alter (25-35 Jahre)
bereit sind sich durch eine Wohnung oder ein Haus
örtlich zu binden, da arbeitstättenbegründete Umzüge
heut so selbstverständlich wie'n Urlaub auf Malle ist!

Warum sollte es hier anders laufen als in den USA!!

Woodstore
-----------------------------------
Großes fällt in sich selbst zusammen: Diese Beschränkung des Wachstums hat der göttliche Wille dem Erfolg aufgelegt.
Pichel:

@woddy

 
14.03.07 14:00
das kommt mir bekannt vor (war auch kurz davor, habs aber gemeistert)

"Auch kommen jetzt die ersten Opfer der deutschen
Arbeitsmarktpolitik.
Bürger Ende 40 Anfang 50, vor zehn Jahren Haus gebaut, jetzt
beide (Mann und Frau) arbeitslos, Kredite laufen, können
nicht mehr bedient werden. Aussicht auf Arbeit in dem Alter?
Nicht wirklich!
Damals (vor 10 Jahren) hat damit niemand gerechnet, da sah's
noch toll aus."
Woodstore:

Noch was zum Thema private Insolvenzen

 
14.03.07 14:06
Mal ganz davon abgesehen, dass sich die Zahl der
Insolvenzen allgemein in den letzten 10 Jahren
versiebenfacht (7x) hat, hat der Anteil an Privaten
Insolvenz zu um das vierfache zugenommen, dass
heißt von den in 2006 angemeldeten 155.862
Insolvenzverfahren liefen lediglich
30.562 auf Unternehmensinsolvenzen zurück.
Das entspricht einem Anteil von 19,61 %

Oder andersrum  80,39 % Sind private Insolvenzen!
In der zahl dann 125.300 im Jahr 2006.
vergleich 1995 22,38 %  in Zahl 6.441

Das gibt mir zu denken!



Woodstore
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Großes fällt in sich selbst zusammen: Diese Beschränkung des Wachstums hat der göttliche Wille dem Erfolg aufgelegt.
Katjuscha:

Unternehmensinsolvenzen gehen aber seit 2005

 
14.03.07 14:09
zurück. Wieso Privatinsolvenzen dermaßen stark zunehmen, muss man mir mal erklären. Das hat sicherlich nicht nur mit der Arbeitslosigkeit oder Konjunktur zu tun. Vielleicht hats auch einfach mit dem überarbeiteten Insolvenzrecht zu tun.
Woodstore:

Erklärung in #13 Bestätigung in #14

 
14.03.07 14:14
Sicher hat nun jeder die Möglichkeit nach
sieben ruhigen Jahren wieder neu zu starten, aber
das muss auch jemand zahlen. Und da die Schuldner nix
zahlen, werden imho die Banken dafür Rechnung tragen!


Woodstore
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Großes fällt in sich selbst zusammen: Diese Beschränkung des Wachstums hat der göttliche Wille dem Erfolg aufgelegt.
Slater:

12.000 im Dow nicht gehalten

 
14.03.07 17:33
jetzt gibt es auf die Mütze
Slater:

Katjuscha

 
14.03.07 17:39
noch ne Bildungslücke?

na durch das neue (relativ neu) Insolvenzrecht. Egal wieviel Mio Schulden Du hast, 7 Jahre Wohlverhalten und Du kannst bei Null anfangen.

Das nutzen immer mehr
Slater:

nackte Angst

 
15.03.07 12:01

aus www.handelsblatt.com

Die Angst vor dem Ausverkauf

Von Torsten Riecke und Jens Eckhardt

New Century ist nur das bislang bekannteste Beispiel für die sich ausbreitende Krise auf dem amerikanischen Hypothekenmarkt, die mittlerweile auch an der Wall Street angekommen ist und von dort auch an die Börsen weltweit schwappt. Die Symptome eines Debakels sind nicht mehr zu übersehen – und jeder Schneeball kann zur Lawine werden.


 Mehr zum Thema: Krise des US-Immobilienmarktes
wie 1987, nur eben 20 Jahre später... 3157426

Infografiken: Turbulenzen am US-Hypothekenmarkt (15.03. 11:42)

Artikel

„Es wird noch ein Blutbad geben“ (14.03. 12:43)

Artikel

Kettenreaktion auf dem US-Immobilienmarkt  (13.03. 13:27)

wie 1987, nur eben 20 Jahre später... 3157426

Zum Special ...


wie 1987, nur eben 20 Jahre später... 3157426
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wie 1987, nur eben 20 Jahre später... 3157426
wie 1987, nur eben 20 Jahre später... 3157426
wie 1987, nur eben 20 Jahre später... 3157426
wie 1987, nur eben 20 Jahre später... 3157426Die Immobilienkrise sorgt an den US-Börsen für große Unruhe. Foto: ap

NEW YORK/PORTLAND. Das Firmenlogo ist die Botschaft. „New Century Financial – A New Shade of Blue Chip“. Mit diesem Werbeslogan unterstreicht der Baufinanzierer aus Irvine in Kalifornien seinen Anspruch, zu den ganz Großen zu gehören. In den Jahren 2003/04 wurde die Firma vom Wirtschaftsmagazin „Fortune“ zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen in Amerika gezählt. Der Immobilienboom machte es möglich. Das Volumen der von New Century vergebenen Hypotheken verzehnfachte sich innerhalb von fünf Jahren auf fast 60 Mrd. Dollar im vergangenen Jahr. „Wir haben so viel Geld verdient, man glaubt es kaum“, berichtet ein ehemaliger Mitarbeiter. Im Dezember 2004 erreichte der Börsenkurs mit 66 Dollar seinen Gipfel. Heute steht das Unternehmen vor dem Konkurs. Die Aktie ist keinen Dollar mehr wert und wurde von der New Yorker Börse verbannt. Ende eines amerikanischen Traums.

New Century ist nur das bislang bekannteste Beispiel für die sich ausbreitende Krise auf dem amerikanischen Hypothekenmarkt. Die Symptome eines Debakels sind nicht mehr zu übersehen: Die Zahl der in Zwangsvollstreckung befindlichen Hypothekenkredite ist im vierten Quartal 2006 auf den höchsten Stand seit 37 Jahren gestiegen. Viele Hausbesitzer können ihre Hypotheken nach den Zinssteigerungen der letzten Monate nicht mehr bedienen. Sie hatten sich zuvor von den Baufinanzierern zu Darlehen mit variablen Zinssätzen überreden lassen und kapitulieren jetzt. Die Zahlungsausfälle der Schuldner haben bereits mehr als 20 Hypothekenanbieter mit in den Abgrund gerissen.

Bislang konzentriert sich die Krise im untersten Segment für Kunden mit geringer Bonität. Jan Hatzius warnt jedoch vor einem Übergreifen auf den Gesamtmarkt. Die Zahlen zeigten, dass die Kreditprobleme weit über den „subprime market“ hinausreichten, schreibt der Chefökonom der Investmentbank Goldman Sachs. Sein Kollege David Rosenberg von Merrill Lynch befürchtet, dass die Zahlungskrise den taumelnden Immobilienmarkt einen zusätzlichen Schlag versetzen könnte. Die Nachfrage nach Häusern und die Preise würden weiter sinken. Rosenberg schätzt, dass dadurch das Wirtschaftswachstum der USA 2007 um einen halben Prozentpunkt geringer ausfallen könnte.

Die Krise ist mittlerweile auch an der Wall Street angekommen. Große Banken haben ihre Kreditvergabe an Baufinanzierer verschärft und fordern ihr Geld für faule Hypothekendarlehen zurück. Das beschleunigt die Abwärtsspirale noch. Bei der Investmentbank Lehman Brothers drückte die Immobilienkrise das Ergebnis im Handel mit Hypothekenanleihen. Die frühere Finanztochter des US-Autobauers General Motors, GMAC, musste eine Mrd. Dollar an die neuen Eigentümer nachzahlen, um die Risiken im Hypothekengeschäft zu decken. In Washington läuten die Alarmglocken. Chris Dodd, Vorsitzender des Bankenausschusses im Senat, fordert strengere Vorschriften bei der Darlehensvergabe. Haben doch Baufinanzierer wie New Century allzu oft ihre Hypotheken vergeben, ohne das Einkommen ihrer Kunden zu kontrollieren.

<!--nodist-->

Slater:

diese Woche kommen einige Statistiken

 
19.03.07 08:48
und Unternehmensdaten von US-Immobilienunternehmen, danach wissen wir, wo die Reise hingeht.
Slater:

handelsblatt.com

 
02.04.07 22:18
  

Charttechnik sieht 2007 als Wendejahr  Von Felix Pieplow, Finanzmarkt- und Wirtschaftsanalyst
  

Im Vergleich der aktuellen Charts mit denen der dreißiger Jahre fallen erstaunliche Parallelen auf. Wenn der Trend sich bestätigt, geht es ab dem dritten Quartal wieder bergab. Die Inflation spielt dabei eine besondere Rolle.


  
 Mehr zum Thema: Anlagestrategien für 2007
wie 1987, nur eben 20 Jahre später... 3198115

Exklusiv: Die Charts der Woche (30.03. 07:30)

wie 1987, nur eben 20 Jahre später... 3198115

Analysten sehen noch Potenzial für den Dax (21.03. 16:12)

wie 1987, nur eben 20 Jahre später... 3198115

Die wichtigsten Börsentage und Anlegermessen 2007 (19.03. 11:27)

 
wie 1987, nur eben 20 Jahre später... 3198115

Zum Special ...

 

FRANKFURT. Immer wieder wird spekuliert, dass die aktuelle Dekade hinsichtlich Börse und Wirtschaft den dreißiger Jahren ähnele. Im Chart werden beide Zeiträume miteinander verglichen. Es ist zu sehen, dass auf die beiden Hochs im Dow-Jones-Index in den Jahren 1929 und 2000 ein dreijähriger Bärenmarkt gefolgt war. Danach schloss sich eine vierjährige Hausse an, die im ersten Quartal 1937 durch einen raschen Kurseinbruch beendet wurde. Es folgten ein weiterer Kurseinbruch im dritten Quartal, ein sechsmonatiger, scharfer Bärenmarkt und eine Rezession. Sind ähnliche Meilensteine in den nächsten zwölf Monaten zu erwarten?

Die Frage ist wegen der zusätzlichen, fundamentalen Ähnlichkeiten berechtigt. Zu nennen sind: eine Hausse bei Gold und Rohstoffen, eine sehr hohe Verschuldung (derzeit in den USA dreieinhalb Mal mehr Schulden als Wirtschaftsleistung), die Existenz internationaler Finanzierungslücken, die man mit innovativen Instrumenten, wie beispielsweise der günstigen Kreditaufnahme in Japan zu stopfen versucht. In den dreißiger Jahren gab es ähnliche Erscheinungen, zum Beispiel die berühmten Mefo-Wechsel, die der stark überschuldeten deutschen Wirtschaft weitere Finanzierungen ermöglichten – ohne offiziell die Bücher der Notenbank zu belasten.

Ben Bernanke hatte in einer viel beachteten Rede noch vor seiner Amtszeit als Chef der US-Notenbank in direktem Bezug zu den dreißiger Jahren erklärt, die Notenbanken würden heute alles tun, um einer deflationären Krise vorzubeugen. Einige der vorgeschlagenen Maßnahmen laufen auf eine Abwertung der Währung hinaus.

Hier ergibt sich ein weiterer Bezug zum Chart. Es fällt auf, dass der Kurseinbruch in der aktuellen Dekade wesentlich geringer ausfiel als der in den Dreißigern. Dies liegt an der rund 60-prozentigen Abwertung des Dollars gegen den Euro seit dem Jahr 2000, die den Kurseinbruch noch größer macht.

BeMi:

Alles

2
02.04.07 22:26
denkbar, sogar wahrscheinlich,
aber man hat (hoffentlich) aus 1987
gelernt.
Die möglichen Massnahmen der Geldpolitik
sind gegeben.
Es kommt auf die "Entscheider" drauf an.
Kritisch wird es, wenn aufgrund der Inflations-
entwicklung die Leitzinsen drastisch angehoben
werden müssen (restriktive Geldpolitik).
Noch sind wir von 10 bis 11% weit entfernt.

Grüsse
B.
moebius:

Zins-/Geld-/Finanzsystem

 
02.04.07 22:56
Damit solltet ihr euch unbedingt beschäftigen, vor allem wer solche Vergleiche sucht, sich überschuldet, Geld und Werte anlegen und mehren möchte.
Es lohnt sich - besser spät als nie.


"Kritisch wird es, wenn aufgrund der Inflations-
entwicklung die Leitzinsen drastisch angehoben
werden müssen (restriktive Geldpolitik).
Noch sind wir von 10 bis 11% weit entfernt."

=> Das ist das bei weitem weniger schmerzvolle und derzeit wahrscheinlichere Szenario.
Wirklich kritisch würde es anders herum!


BeMi:

moebius

2
02.04.07 23:14
Alles eine Frage der gesamtwirtschaftlichen
bzw. monetären Ziele.
Wie bekannt:

- Während die EZB eine monetaristische
  Geldmengensteuerung à la M. Friedman
  verfolgt (seit ca. 1976 die Bundesbank)
  mit dem alleinigen Ziel der Inflationsbekämpfung,
- hat die Fed diese Geldmengensteuerung
  offensichtlich begraben (M3 wird nicht mehr
  veröffentlicht) und versteht unter Geldpolitik
  eine Zinspolitik als Konjunkturpolitik.
  Ziel: Konjunkturbelebung und Vollbeschäftigung.
- Sie könnte also, um das Ziel einer Vollbeschäftigung
  zu erreichen und die Immobilienkrise zugleich abzuwenden
  eine gewisse Inflationsrate tolerieren und die
  Nominalzinsen relativ niedrig halten.
- Die Fed ist immer für unkonventionelle Überraschungen
  gut.
- China als weltwirtschaftlicher Unsicherheitsfaktor:
  Welches Konzept die ZB dort verfolgt, ist nicht
  bekannt. Ihr stehen planwirtschaftliche Mechanismen
  zur Verfügung.

Also, u.U. kommt alles ganz anders als in P # 1,
die Verantwortlichen haben u.U. aus 1987 gelernt.

Grüsse
B.
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