Zitat: Was soll immer die Heuchelei mit den verbrannten Subventionen?
Wieso Heuchelei? Ich meine das vollkommen ernst. Der Markt macht den Preis! Schade um die Leute, keine Frage.
Zitat: Der Halbleitermarkt ist auf Grund seiner strategisch wichtigen Bedeutung aber extrem verzerrt und funktioniert nicht so, wie man sich das normalerweise wünschen würde.
Wünschen kann man sich viel, sich bestehenden Realitäten stellen ist angesagt. Frag mal bei den kleinen Mittelständlern in D nach, was da in den letzten Jahren unterstützend angekommen ist! Wenig bis nix.
Zitat: Die EU in ihrer naiven Marktgläubigkeit hat das leider noch nicht verstanden. Neue Chip-Fabriken werden z.B. in der EU mit nur 27% bezuschusst, in Asien mit 100%.
Kannst Du die 100% belegen?
passend hierzu:
www.ftd.de/meinung/kommentare/...ift-f%FCr-Qimonda/464824.html
und die haben wohl alle auch keine Ahnung...
"Süddeutsche Zeitung":
Es ist tragisch für die betroffenen Qimonda-Beschäftigten. Aber ihre Arbeitsplätze hatten nie eine Zukunft. Sie waren der Traum von Politikern wie Managern und konnten überhaupt nur mit Staatshilfen geschaffen werden. Allzu bereitwillig gingen die Politiker auf die Forderung des Siemens Konzerns ein, der Mitte der achtziger Jahre das Wettrennen um die Chiptechnologie aufnehmen wollte
"Kölner Stadt-Anzeiger"
Die Insolvenz von Qimonda reiht sich ein in eine Serie von Pleiten, die frühere Vorzeigeprojekte der deutschen Wirtschaft aus der Elektronikbranche ereilt hat. Es zeigt sich, dass viele Produkte aus der schönen neuen Elektronikwelt sich in Deutschland nicht dauerhaft marktfähig produzieren lassen. Für die Politik kann das nur eines heißen: So schön es auch sein mag, vom Silicon Valley an Elbe, Rhein oder sonst wo zu träumen die Förderung krisenfester, mittelständisch geprägter Wirtschaftsstrukturen stellt sich als erfolgreicher heraus als die medienwirksame Eröffnung von "Leuchtturmfabriken". Deren Fall zerstört am Ende mehr als nur Fördergelder. In Sachsen hängen am Millionengrab Qimonda auch mehr als 4000 indirekte Jobs.
"Badisches Tagblatt"
Qimonda ist wegen des dramatischen Preisverfalls bei Speicherchips und der starken Konkurrenz aus Fernost in Schieflage geraten. Nun hoffen Vorstand und Gewerkschaft, dass im Rahmen der Insolvenz wesentliche Unternehmensteile saniert werden und möglichst viele Arbeitsplätze in Deutschland erhalten bleiben können. Dazu bedarf es aber nicht nur weiterer finanzieller Mittel, sondern vor allem eines erfolgversprechenden Geschäftsmodells, das auf innovative Hightech-Produkte statt auf schnöde Massenware setzt. Man kann den Verantwortlichen nur alles Gute wünschen. Zuletzt wollten potenzielle Investoren Qimonda nicht einmal mehr geschenkt haben.
"Kölner Stadt-Anzeiger"
Die Insolvenz von Qimonda reiht sich ein in eine Serie von Pleiten, die frühere Vorzeigeprojekte der deutschen Wirtschaft aus der Elektronikbranche ereilt hat. Es zeigt sich, dass viele Produkte aus der schönen neuen Elektronikwelt sich in Deutschland nicht dauerhaft marktfähig produzieren lassen. Für die Politik kann das nur eines heißen: So schön es auch sein mag, vom Silicon Valley an Elbe, Rhein oder sonst wo zu träumen die Förderung krisenfester, mittelständisch geprägter Wirtschaftsstrukturen stellt sich als erfolgreicher heraus als die medienwirksame Eröffnung von "Leuchtturmfabriken". Deren Fall zerstört am Ende mehr als nur Fördergelder. In Sachsen hängen am Millionengrab Qimonda auch mehr als 4000 indirekte Jobs.
"Lausitzer Rundschau"
Gegenwärtig sieht es eher so aus, als ob Dresden zwar als kleine feine Denkfabrik der Halbleiter-Industrie eine Zukunft hat, nicht aber als großer Produktionsstandort in der Massenfertigung. Auch Qimonda soll einen enormen technologischen Vorsprung haben. Genutzt hat es dem Unternehmen nichts. Nun droht ein Dominoeffekt, der das ganze Musterland Sachsen schwer in Mitleidenschaft ziehen und Zigtausende Jobs kosten kann. Der Fall Qimonda zeigt, dass es richtig ist, auf den Kauf staatlicher Anteile an einem schlingernden Unternehmen zu verzichten. Der Freistaat Sachsen wird in Zukunft gut beraten sein, sich nicht nur an einigen wenigen strahlenden Leuchttürmen zu orientieren. Wie groß die Gefahr ist, dass die hellen Lichter einmal ausgehen, führt Qimonda schmerzlich vor Augen.
"Leipziger Volkszeitung"
Gegenwärtig sieht es eher so aus, als ob Dresden zwar als kleine feine Denkfabrik der Halbleiter-Industrie eine Zukunft hat, nicht aber als großer Produktionsstandort in der Massenfertigung. Qimonda soll einen enormen technologischen Vorsprung haben. Genutzt hat es dem Unternehmen nichts. Nun droht ein Dominoeffekt, der das ganze Musterland Sachsen schwer in Mitleidenschaft ziehen und zigtausende Jobs kosten kann. Der Fall Qimonda zeigt, dass es richtig ist, auf den Kauf staatlicher Anteile an einem schlingernden Unternehmen zu verzichten. Der Freistaat Sachsen wird in Zukunft gut beraten sein, sich nicht nur an einigen wenigen strahlenden Leuchttürmen zu orientieren. Wie groß die Gefahr ist, dass die hellen Lichter einmal ausgehen, führt Qimonda schmerzlich vor Augen.
"Fränkischer Tag"
Leider zeigt der Fall Qimonda erneut, dass staatliche Hilfe langfristig keine Managementprobleme lösen kann. 150 Mio. Euro vom Freistaat Sachsen, 100 Mio. von Portugal, wo es 1800 Qimonda-Angestellte gibt, sind nutzlos für das Unternehmens-Fass ohne Boden. Insofern wirkt der Insolvenzantrag schon beinahe wie ein Befreiungsschlag.
"Heilbronner Stimme"
Doch die Politik steckt in einer Zwickmühle. Großzügige finanzielle Hilfen sind nicht nur ordnungspolitisch fragwürdig - sie bieten auch keine Garantie, dass mit dem Staatsgeld nicht nur der Tod eines schwachen Unternehmens hinausgezögert wird. Andererseits können weder Land noch Bund zulassen, dass die ostdeutsche Vorzeige-Region im Bereich Hightech ausblutet. Bleibt die Hoffnung auf einen Investor. Dass sich ausgerechnet jetzt ein Interessent für Qimonda findet, ist aber fraglich - schließlich sucht Infineon seit Monaten erfolglos einen Käufer für die ungeliebte Tochter.
www.ftd.de/meinung/kommentare/...-nie-eine-Zukunft/465032.html
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont. Konrad Adenauer