Ein Teil des Geldes wird für Maßnahmen benutzt, um den Anteil der
Zahlungsrückabwicklungen am Gesamttransaktionsvolumen jeder Einzelgesellschaft künstlich zu senken. Daraus ergeben sich dann weitere Erlöse für die Acquiring-Bank bzw. auch für Kartenausgebende Institute.
Nach der Erinnerung von Herrn Marsalek versuchte die Wirecard in den
Jahren 2009 und 2010 die hier beschriebenen wesentlichen
Prozessschritte technisch innerhalb der Wirecard abzubilden, um so den Kunden eine ganzheitliche und integrierte Lösung bieten zu können.
Aufgrund von Problemen, die sich mit den Kreditkartengesellschaften ergaben, fehlte allerdings nach Erinnerung von Herrn Marsalek dann zuletzt der firmenpolitische Wille, diese gewünschte Zentralisierung tatsächlich vorzunehmen, weshalb man bei dem nunmehr bekannten TPA-Modell verblieb.
Mit weiterem Zeitablauf wurde sogar die Abhängigkeit des TPA-Geschäfts von den Konzernstrukturen von Wirecard zunehmend reduziert, bzw. schlussendlich aufgelöst. Im TPA-Geschäft wurden de facto alle
Prozessschritte außerhalb von Wirecard abgebildet. Eine technische und
Zu den Aussagen von Herrn Bellenhaus bezüglich des Herrn (...) möchte
Herr Marsalek folgendes angeben. Herr Bellenhaus hat seit mehreren Jahren eine aus Sicht meines Mandanten komplexbehaftete Obsession mit der Karriere von Herrn (...), die er voller Neid verfolgte. Er hatte auf Herrn Marsalek nicht bekannten Umwegen Einblicke in die
Gehaltsstruktur von Herrn (...) erhalten und diese gegenüber Herrn
Marsalek mehrfach wiederholt kritisiert. Nicht zuletzt aufgrund dieser Situation fühlte sich offensichtlich Herr Bellenhaus aus Sicht meines Mandanten chronisch unterbezahlt.
Herrn Marsalek wurde mehrfach zugetragen, dass Herr Bellenhaus in
Gesprächen mit Dritten Herrn (...) als „dreckigen Inder" bezeichnete. Die Situation zwischen Herrn Bellenhaus und Herrn (...) eskalierte weiter, als
Herr Bellenhaus mit dem Aufbau einer eigenständigen ProcessingInfrastruktur für das TPA-Geschäft in Österreich scheiterte. Daraufhin hat dann Herr (...) nach Erinnerung meines Mandanten kurzfristig und unter höchstem persönlichen Einsatz gemeinsam mit den technischen Teams bei Wirecard und den TPA-Partnern Wirecards eigene Software hierfür zum Einsatz bringen können. Herr Bellenhaus hatte bis zur letzten Minute gegen diese notwenige Maßnahme opponiert.
Die Aussage, Herr Stephan von Erffa sei der Vorgesetzte von Herrn Bellenhaus gewesen, ist falsch. Herr Marsalek selbst war unmittelbarer
Vorgesetzter von Herrn Bellenhaus. Aus Sicht von Herrn Marsalek nutzt Herr Bellenhaus nicht nur die Plattform des Ermittlungsverfahrens, sondern auch die Plattform der Hauptverhandlung dazu, sich für alte Befindlichkeiten und Konflikte bezüglich einzelner Personen zu revanchieren. Dies gilt nicht nur für die hier bereits erwähnten jetzigen Angeklagten Herren Dr. Braun und van Erffa, sondern auch für den damaligen Vorstand Herrn Ley, aber auch für den bereits erwähnten Herrn
Herr Marsalek möchte besonders auf den Umstand hinweisen, dass er selbst Herr Bellenhaus im Zuge der EY bzw KPMG Prüfung für das Jahr 2019 im Frühjahr 2020 über eine gemeinsam getroffene Entscheidung zwischen Herrn Dr. Braun und ihm selbst informiert hat, dass Herr
Bellenhaus nach Abschluss der Prüfungen Wirecard verlassen muss.