Die hier schon mehrfach aufgestellte These, dass die Inflation deutlich auf das Handelsverhalten der Kleinanleger durchschlagen sollte, teile ich nicht.
Unter der Inflation leiden überproportional einkommensschwache Haushalte. Gutqualifizierte Angestellte und Akademiker werden nur vergleichsweise moderat von der Inflation betroffen sein. Meist sind Haushaltseinkommen und Bildungsniveau korreliert. Die Aktienanlage ist in Deutschland (leider?!) noch immer eher den bildungsnahen Bevölkerungsschichten mit einem erhöhten Haushaltsnettoeinkommen vorbehalten. Viele Leute haben einfach total andere Probleme, als ihr Kapital vermögensmehrend anzulegen. Vereinfacht gesagt, haben die meisten Haushalte, die unter der Inflation stark leiden werden, weder eine ausgeprägte finanzielle Grundausbildung noch ein Aktien-/Kapitalanlagedepot. Einige werden eventuell mittlerweile ETF-Sparpläne haben, aber deren Einfluss auf die Handelsaktivitäten bei Flatex halte ich für überschaubar. Die Leute, die sich in meinem privaten Umfeld mit Aktienanlage beschäftigen, müssen den Gürtel wegen der Inflation nicht enger schnallen.
Lange Rede kurzer Sinn: Ich glaube nicht, dass bei dem Großteil der Flatexanleger die Inflation dazu führt, dass deutlich weniger Geld für die Vermögensanlage zur Verfügung steht.