Eichel: 'Anfang nächsten Jahres geht es wieder aufwärts'
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) sieht Deutschland nicht in einer Rezession und geht davon aus, dass es bereits "Anfang nächsten Jahres wieder aufwärts geht". In einem am Mittwoch auszugsweise vorab veröffentlichten Interview mit der Zeitschrift "WirtschaftsWoche" sagte Eichel, von einer Rezession in Deutschland könne erst dann gesprochen werden, wenn das Inlandsprodukt auch im vierten Quartal weiter schrumpfe.
Eichels Definition einer Rezession widerspricht allerdings der gängigen Auffassung, wonach eine Rezession dann vorliegt, wenn das Bruttoinlandsprodukt (BIP) an zwei aufeinander folgenden Quartalen schrumpft. Vom ersten auf das zweite Quartal hatte das Wachstum auf Grund einer legitimen statistischen Rundung gerade noch eine "rote Null" aufgewiesen. Vom zweiten auf das dritte Quartal schrumpfte das BIP dann um 0,1 Prozent.
'LIBERALISIERUNG UND DEREGULIERUNG VORANTREIBEN'
Eichel sagte der Zeitschrift, die Rezession stecke "vor allem in den Köpfen der Menschen, nicht in der Wirtschaft selbst". Auch Bundesbank -Direktoriumsmitglied Hermann Remsperger hatte in der vergangenen Woche erklärt, Deutschland stehe nicht in einer Rezession, sondern in einer Stagnation.
Die wichtigste Aufgabe der Regierung besteht laut Eichel nun darin, die Liberalisierung und Deregulierung in Europa voranzutreiben. Deutschland würde in dieser Hinsicht gerne schneller voranschreiten als andere europäische Staaten, vor allem bei der Liberalisierung der Telekom- und Energiemärkte.
KRITISCHE BEMERKUNGEN ZUR US-GELDPOLITIK
Zur Geldpolitik der US-Notenbank äußerte sich Eichel ungewohnt kritisch. "Mein Ziel ist es nicht, kurzfristig ein von den Finanzmärkten extrem getriebenes Wirtschaftswachstum wie in den USA vorzuweisen." Statt einem von den Aktienmärkten bestimmten "unkontrollierten Zickzackkurs" bevorzuge er ein "mittelfristig stabiles Wachstum". Daher setze er auf eine langfristige Haushaltskonsolidierung und Steuersenkungen./mk/ar
Der letzte Absatz gefällt mir gar richtig gut.
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) sieht Deutschland nicht in einer Rezession und geht davon aus, dass es bereits "Anfang nächsten Jahres wieder aufwärts geht". In einem am Mittwoch auszugsweise vorab veröffentlichten Interview mit der Zeitschrift "WirtschaftsWoche" sagte Eichel, von einer Rezession in Deutschland könne erst dann gesprochen werden, wenn das Inlandsprodukt auch im vierten Quartal weiter schrumpfe.
Eichels Definition einer Rezession widerspricht allerdings der gängigen Auffassung, wonach eine Rezession dann vorliegt, wenn das Bruttoinlandsprodukt (BIP) an zwei aufeinander folgenden Quartalen schrumpft. Vom ersten auf das zweite Quartal hatte das Wachstum auf Grund einer legitimen statistischen Rundung gerade noch eine "rote Null" aufgewiesen. Vom zweiten auf das dritte Quartal schrumpfte das BIP dann um 0,1 Prozent.
'LIBERALISIERUNG UND DEREGULIERUNG VORANTREIBEN'
Eichel sagte der Zeitschrift, die Rezession stecke "vor allem in den Köpfen der Menschen, nicht in der Wirtschaft selbst". Auch Bundesbank -Direktoriumsmitglied Hermann Remsperger hatte in der vergangenen Woche erklärt, Deutschland stehe nicht in einer Rezession, sondern in einer Stagnation.
Die wichtigste Aufgabe der Regierung besteht laut Eichel nun darin, die Liberalisierung und Deregulierung in Europa voranzutreiben. Deutschland würde in dieser Hinsicht gerne schneller voranschreiten als andere europäische Staaten, vor allem bei der Liberalisierung der Telekom- und Energiemärkte.
KRITISCHE BEMERKUNGEN ZUR US-GELDPOLITIK
Zur Geldpolitik der US-Notenbank äußerte sich Eichel ungewohnt kritisch. "Mein Ziel ist es nicht, kurzfristig ein von den Finanzmärkten extrem getriebenes Wirtschaftswachstum wie in den USA vorzuweisen." Statt einem von den Aktienmärkten bestimmten "unkontrollierten Zickzackkurs" bevorzuge er ein "mittelfristig stabiles Wachstum". Daher setze er auf eine langfristige Haushaltskonsolidierung und Steuersenkungen./mk/ar
Der letzte Absatz gefällt mir gar richtig gut.