Putin verwehrt Ausländern zunehmend Geschäfte mit russischen Bodenschätzen
Mehrheitlich ausländische Firmen dürfen sich nicht mehr um Förder- und Abbaulizenzen in Russland bewerben. Das trifft vor allem BP hart.
Die Regierung des russischen Präsidenten Wladimir Putin hat ihren inoffiziellen Kurs, mehr Kontrolle über die natürlichen Ressourcen des Landes auszuüben, verschärft. Unternehmen, die mehrheitlich nicht in russischer Hand sind, werden künftig nicht mehr bei der Vergabe von Lizenzen zur Erschließung von Öl- und Gasfeldern oder Erzvorkommen berücksichtigt, sagte ein Sprecher des Ministeriums für natürliche Ressourcen in Moskau. Bewerben könnten sich nur noch Unternehmen, die zumindest zu 51 Prozent russischen Investoren gehörten.
Putin bemüht sich bereits seit einiger Zeit, mehr Kontrolle über die Ressourcen des Landes, aber auch über die Wirtschaft selbst auszuüben. Um mehr Einfluss über den Ölsektor zu bekommen, war Ende 2004 mit Jukos der größte private Ölkonzern des Landes de facto zerschlagen und über Scheingeschäfte wieder verstaatlicht worden. Vergangene Woche hatte sich darüber hinaus Widerstand gegen eine Übernahme des heimischen Maschinenbauers Power Maschines durch den deutschen Siemens-Konzern
geregt. Putin hat die Stärkung des staatlichen Einflusses indes nie direkt und offiziell zum Ziel seiner Regierung erklärt.
«Reserven sollen nur Marktwert steigern»
Eine dem Ministerium nahe stehende Quelle begründete die Entscheidung laut «Financial Times» damit, dass ausländische Konzerne «häufig nur deshalb Reserven ansammeln, um ihren Marktwert zu steigern, anstatt sie auszubeuten». Zudem sei Russland bei Metallvorkommen daran interessiert, dass die Rohstoffe auch im Land verarbeitet würden, statt in Form von Erzen ausgeführt zu werden.
Laut Angaben der Zeitung betrifft die Entscheidung in diesem Jahr die Vergabeverfahren für Öl- und Gasfelder unter anderem vor der pazifischen Insel Sachalin, das der US-Konzern Exxon Mobil entwickeln wollte, sowie Felder im Norden Russlands, an denen Chevron-Texaco, Total sowie das Joint-Venture TNK-BP Interesse haben sollen. Der britische BP-Konzern könnte von der Entscheidung am härtesten getroffen werden: Er hatte nämlich für rund 7,5 Milliarden Dollar nur 50 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen mit der russischen TNK erworben und würde demnach nicht mehr bei der Lizenzvergabe berücksichtigt.
Erinnerung an Privatisierungen in den 90ern
Die Zeitung zitierte einen Analysten damit, dass die Möglichkeit für einen Zuschlag für eines der Ölfelder bereits im BP-Aktienkurs eingepreist sei. An der Londoner Börse stand das Papier am Freitagnachmittag fast ein Prozent unter Vortagsschluss. Er fühle sich «an die Privatisierungen der 90er Jahre erinnert, als Ausländer de facto von der Teilnahme ausgeschlossen worden waren», kommentierte er die jüngste Entscheidung.
Er wies aber auch darauf hin, dass andere Ölstaaten wie Kuwait, Mexiko oder Saudi-Arabien ausländische Unternehmen bei der Exploration der Vorkommen bereits seit längerem ausschließen. Aus dieser Sicht sei die Situation in Russland bislang eher ungewöhnlich gewesen. (nz)
So sieht die Realität aus. Warum sollen sie sich "ausnehmen" lassen. Dazu müssen, leider, einige Dinge zurückgedreht werden. Wie gesagt, auf die Nutznießer dieser Maßnahmen, sollte man setzen.
Mehrheitlich ausländische Firmen dürfen sich nicht mehr um Förder- und Abbaulizenzen in Russland bewerben. Das trifft vor allem BP hart.
Die Regierung des russischen Präsidenten Wladimir Putin hat ihren inoffiziellen Kurs, mehr Kontrolle über die natürlichen Ressourcen des Landes auszuüben, verschärft. Unternehmen, die mehrheitlich nicht in russischer Hand sind, werden künftig nicht mehr bei der Vergabe von Lizenzen zur Erschließung von Öl- und Gasfeldern oder Erzvorkommen berücksichtigt, sagte ein Sprecher des Ministeriums für natürliche Ressourcen in Moskau. Bewerben könnten sich nur noch Unternehmen, die zumindest zu 51 Prozent russischen Investoren gehörten.
Putin bemüht sich bereits seit einiger Zeit, mehr Kontrolle über die Ressourcen des Landes, aber auch über die Wirtschaft selbst auszuüben. Um mehr Einfluss über den Ölsektor zu bekommen, war Ende 2004 mit Jukos der größte private Ölkonzern des Landes de facto zerschlagen und über Scheingeschäfte wieder verstaatlicht worden. Vergangene Woche hatte sich darüber hinaus Widerstand gegen eine Übernahme des heimischen Maschinenbauers Power Maschines durch den deutschen Siemens-Konzern
geregt. Putin hat die Stärkung des staatlichen Einflusses indes nie direkt und offiziell zum Ziel seiner Regierung erklärt.
«Reserven sollen nur Marktwert steigern»
Eine dem Ministerium nahe stehende Quelle begründete die Entscheidung laut «Financial Times» damit, dass ausländische Konzerne «häufig nur deshalb Reserven ansammeln, um ihren Marktwert zu steigern, anstatt sie auszubeuten». Zudem sei Russland bei Metallvorkommen daran interessiert, dass die Rohstoffe auch im Land verarbeitet würden, statt in Form von Erzen ausgeführt zu werden.
Laut Angaben der Zeitung betrifft die Entscheidung in diesem Jahr die Vergabeverfahren für Öl- und Gasfelder unter anderem vor der pazifischen Insel Sachalin, das der US-Konzern Exxon Mobil entwickeln wollte, sowie Felder im Norden Russlands, an denen Chevron-Texaco, Total sowie das Joint-Venture TNK-BP Interesse haben sollen. Der britische BP-Konzern könnte von der Entscheidung am härtesten getroffen werden: Er hatte nämlich für rund 7,5 Milliarden Dollar nur 50 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen mit der russischen TNK erworben und würde demnach nicht mehr bei der Lizenzvergabe berücksichtigt.
Erinnerung an Privatisierungen in den 90ern
Die Zeitung zitierte einen Analysten damit, dass die Möglichkeit für einen Zuschlag für eines der Ölfelder bereits im BP-Aktienkurs eingepreist sei. An der Londoner Börse stand das Papier am Freitagnachmittag fast ein Prozent unter Vortagsschluss. Er fühle sich «an die Privatisierungen der 90er Jahre erinnert, als Ausländer de facto von der Teilnahme ausgeschlossen worden waren», kommentierte er die jüngste Entscheidung.
Er wies aber auch darauf hin, dass andere Ölstaaten wie Kuwait, Mexiko oder Saudi-Arabien ausländische Unternehmen bei der Exploration der Vorkommen bereits seit längerem ausschließen. Aus dieser Sicht sei die Situation in Russland bislang eher ungewöhnlich gewesen. (nz)
So sieht die Realität aus. Warum sollen sie sich "ausnehmen" lassen. Dazu müssen, leider, einige Dinge zurückgedreht werden. Wie gesagt, auf die Nutznießer dieser Maßnahmen, sollte man setzen.