Wer steht ganz oben auf dem DAX-Treppchen?
Mittwoch, 06.09.2017 15:53 von Janine-Isabell Franz, ARIVA.DE Redaktion | Aufrufe: 3509

35 Prozent plus und mehr: Dies sind die bisherigen Top-Aktien 2017 aus dem DAX

Wer steht ganz oben auf dem DAX-Treppchen? - © Skywalker_ll istock.com

Einen Rekord gab es bereits im Juni zu verkünden: Der DAX hat sein Allzeithoch von fast 12.900 Punkten erreicht. Und auch sonst ging es für die meisten deutschen Blue-Chip-Unternehmen in der ersten Jahreshälfte bergauf. Nach einer aktuellen Untersuchung der Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) hat sich die Zahl der Prognose-Anhebungen der 300 im Prime Standard der Deutschen Börse gelisteten Unternehmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Von den 30 DAX-Konzernen erhöhten neun ihre Prognose - bei nur einer Gewinnwarnung. Trotz der nach wie vor hohen politischen Unsicherheit haben die deutschen Konzerne einen überraschend starken Jahresstart hingelegt. Dank einer positiven weltweiten Konjunkturentwicklung, niedriger Zinsen und vor allem einer deutlich anziehenden Nachfrage in Europa entwickeln sich die Geschäfte gut – besser als viele Unternehmen es zu Jahresbeginn erwartet hatten“, sagt Marc Förstemann von EY. Aber der deutsche Leitindex hat seit seinem Rekordhoch im Juni wieder Federn lassen müssen. Derzeit notiert der DAX bei knapp 12.200 Punkten und hat damit seit Jahresbeginn nunmehr lediglich eine Rendite von rund fünf Prozent vorzuweisen. Die Top-Performer der ersten acht Monate aus dem Leitindex haben im Vergleich dazu deutlich mehr Rendite erwirtschaftet. Hier die Top 3 Dax-Konzerne nach bisheriger Kursperformance in 2017:

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Neue Strategie bringt Commerzbank-Aktie in Schwung

Um die Commerzbank ist es nach der Ankündigung einer internen Restrukturierung im vergangenen Jahr ruhig geworden. Das Frankfurter Geldhaus hatte angekündigt, im Rahmen seiner neuen Strategie "Commerzbank 4.0" rund 80 Prozent seiner Prozesse zu digitalisieren und damit gleichzeitig etwa 9.600 Vollzeitstellen zu streichen. Die Bank gab an, sich in Zukunft außerdem auf zwei Kernbereiche konzentrieren zu wollen: Privat- und Unternehmenskunden sowie Firmenkunden. Die Aktivitäten im Investmentbanking sollen reduziert werden. Die Pläne von Chef Martin Zielke schlugen sich im ersten Halbjahr auch gleich deutlich in der Bilanz der Commerzbank nieder. Das Konzernergebnis lag Ende Juni nach Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von rund 807 Millionen Euro mit 406 Millionen Euro im Minus. Für das Geschäftsjahr 2017 rechnet das Bankhaus dennoch mit einem positiven Ergebnis. Zudem konnte die Bank nach eigenen Aussagen seit Umsetzung der neuen Strategie rund 500.000 Neukunden gewinnen. Die Aussichten der neuen Strategie hinterließ Eindruck bei den Aktionären. Seit Jahresbeginn legte die Commerzbank-Aktie rund 35 Prozent an Wert zu und steht damit momentan auf Platz drei der Top-Performer des DAX in 2017.

RWE-Titel zuletzt wie elektrisiert

Der Essener Energiekonzern hatte es nicht leicht im vergangenen Jahr. RWE schloss das Geschäftsjahr 2016 mit einem Konzernverlust von rund 5,7 Milliarden Euro ab. Die Aktie des Stromerzeugers hat sich jedoch wieder erholt. Nachdem die Kernbrennstoffsteuer für Kernkraftwerkbetreiber im April für rechtswidrig erklärt wurde, erhielt RWE 1,7 Milliarden Euro zurück. Mit dem Geld soll den Aktionären im kommenden Geschäftsjahr eine Sonderdividende von einem Euro je Aktie gezahlt werden. Gleichzeitig musste der Energieversorger aber rund 6,8 Milliarden Euro für den Fonds der Bundesregierung zum Ausstieg aus der Kernenergie zahlen. Insgesamt blickt RWE-Chef Rolf Martin Schmitz jedoch positiv auf das erste Halbjahr 2017 zurück. Das bereinigte Nettoergebnis (ohne Berücksichtigung der Kernbrennstoffsteuer) betrug 809 Millionen Euro und lag damit rund 35 Prozent über dem Vorjahreswert. Schmitz geht weiterhin von einem Nettoergebnis von 1,0 bis 1,3 Milliarden Euro zum Jahresende aus. Dem Konzern haben die positiven Ergebnisse der ersten Jahreshälfte gut getan. Die Aktie des Energieversorgers befindet sich derzeit im Höhenflug. Seit Anfang Januar haben die RWE-Titel rund 71 Prozent gut gemacht und stehen daher zurzeit auf Platz zwei im DAX-Ranking 2017.

Lufthansa als Top-Performer: Der Kranich fliegt allen davon

Für Lufthansa hätte das Jahr 2017 bisher nicht besser laufen können. Gleich zu Beginn des Jahres kündigte die Kranich-Airline an, rund 3.000 neue Mitarbeiter einstellen zu wollen. Im April gab die Airline dann das nach eigenen Aussagen beste Quartalsergebnis seit 2008 bekannt, gefolgt vom nächsten Rekord im Juli. Im ersten Halbjahr verbuchte Lufthansa nämlich fast 60 Millionen Fluggäste, so viele wie noch nie. Auch das Konzernergebnis von 672 Millionen Euro, was einem Plus von über 56 Prozent gegenüber dem Halbjahr 2016 entspricht, konnte sich sehen lassen. Am meisten Aufsehen erregte jedoch wahrscheinlich die erst im August bekannt gewordene Beteiligung der Lufthansa an der Restrukturierung von Air Berlin. Lufthansa gab bekannt, bereits mit der insolventen Fluglinie über einen Teilerwerb der Airline zu verhandeln. Im Zuge dessen soll auch der weitere Betrieb der von Lufthansa geleasten Air Berlin-Flugzeuge gesichert werden. Aktionäre sehen anscheinend noch weiteres Potential in der Kranich-Airline. Nicht umsonst ist die Fluglinie derzeit der Top-Performer des DAX. Die Lufthansa-Aktie hat seit Jahresbeginn rund 72,5 Prozent an Wert zugelegt und notiert zur Stunde bei 21,72 Euro.

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