Die Laborbranche bleibt zersplittert: Nach dem Verkauf von Synlab hat jetzt auch Amedes einen neuen Eigentümer. Der Laborkonzern geht an einen französischen Fonds. Der ist sonst hauptsächlich an Infrastruktur beteiligt.
Zwei Wochen nach dem größten deutschen Medizinlabor-Betreiber Synlab wechselt auch Amedes, die Nummer zwei auf dem zersplitterten Markt, den Eigentümer. Doch die von mehreren Finanzinvestoren erhoffte Bereinigung der Labor-Branche lässt weiter auf sich warten.
Denn die Hamburger Amedes-Gruppe geht nicht an eine der Beteiligungsgesellschaften, die bereits Labore gekauft hatten, sondern an den französischen Infrastruktur-Fonds Antin, wie die Beteiligten am Freitag mitteilten. Über den Kaufpreis hielten sich die Unternehmen bedeckt. Finanzkreisen zufolge lag er bei 750 bis 800 Millionen Euro. 500 Millionen davon finanziert Antin mit Krediten.
Amedes beschäftigt in Deutschland und Belgien 3500 Mitarbeiter in 35 Labors und 27 Praxen. Seit dem Einstieg von General Atlantic hat das Unternehmen den Umsatz - auch mit 30 Zukäufen - nach eigenen Angaben auf rund 400 Millionen Euro verdreifacht. Der operative Gewinn (Ebitda) lag zuletzt bei 80 Millionen Euro. Der neue Eigentümer setzt auf weiteres Wachstum vor allem im Inland. „Wir hoffen, Amedes weiter voranzubringen, und darauf, dass sich weitere Labore in Deutschland anschließen“, sagte Antin-Partnerin Angelika Schöchlin.
Noch vor einem Jahr hatte die 2007 bei Amedes eingestiegene General Atlantic einen Verkauf platzen lassen, weil die Offerten nicht hoch genug ausfielen. Auch Synlab hatte sich bemüht, war aber ebenfalls abgeblitzt. Seither seien immer wieder Anfragen eingegangen, sagte General-Atlantic-Manager Christian Figge zu Reuters. „Antin hat ein attraktives Angebot vorgelegt, mit dem das Entwicklungspotenzial von Amedes angemessen bewertet ist.“
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