HEBRON (dpa-AFX) - Mutmaßliche jüdische Extremisten haben in Hebron im Westjordanland den Kommandeur des israelischen Zentralkommandos bedrängt. Generalmajor Avi Bluth und mehrere weitere Offiziere seien beschimpft worden, teilte das israelische Militär mit. Zudem sei ihnen der Weg versperrt worden. Fünf Verdächtige seien daraufhin von der israelischen Polizei festgenommen worden.
Zehntausende Menschen waren zu einer jährlichen Pilgerreise nach Hebron gekommen. Jüdische Extremisten haben traditionell ein angespanntes Verhältnis zum Militär, weil es im Westjordanland auch immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Soldaten und Siedlern kommt. Bei der Wallfahrt in Hebron sei Generalmajor Bluth als "Verräter" bezeichnet worden, berichtete die Zeitung "The Times of Israel".
Seit dem Massaker der islamistischen Hamas vor über einem Jahr und dem Ausbruch des Gaza-Kriegs hat die Gewalt durch radikale Siedler gegen Palästinenser im Westjordanland Medienberichten zufolge zugenommen. Generalmajor Bluth sagte bei der Übernahme des Zentralkommandos im Juni, er werde davor nicht die Augen verschließen. Bereits sein Vorgänger hatte beklagt, dass einige Siedler "dem Weg des Feindes" folgten und die Anführer der Siedler-Bewegung die Gewalt nicht verurteilten./dde/DP/he
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