Ein Mann liest Wirtschaftsnachrichten (Symbolbild).
Donnerstag, 12.12.2024 14:35 von | Aufrufe: 86

IWH sieht Fortsetzung der Stagnation

Ein Mann liest Wirtschaftsnachrichten (Symbolbild). pixabay.com

HALLE (dpa-AFX) - Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) sieht "frostige Aussichten für die deutsche Wirtschaft". Die Industrie verliere an Wettbewerbsfähigkeit, und wegen der unklaren wirtschaftspolitischen Aussichten hielten sich Unternehmen und Verbraucher mit Ausgaben und Investitionen zurück. Deshalb senkt das IWH seine Konjunkturprognose und erwartet dieses Jahr einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent und nächstes Jahr ein Wachstum von 0,4 Prozent.

"Soll die wirtschaftliche Zuversicht wieder zunehmen, müsste es im kommenden Frühjahr zur Bildung einer stabilen Regierung mit erkennbarem wirtschaftspolitischem Konzept kommen", sagt IWH-Vizepräsident Oliver Holtemöller. Derzeit setze sich die Stagnation der deutschen Wirtschaft fort, während die weltweite Produktion wachse. Die gesamtwirtschaftliche Produktion und auch die Exporte seien lediglich auf dem Niveau von 2019, die Ausrüstungsinvestitionen sogar deutlich darunter. Höhere US-Zölle dürften den deutschen Export zusätzlich belasten.

"Strukturelle Probleme nicht leicht zu lösen"

Die hohe wirtschaftspolitische Unsicherheit und die zunehmenden Sorgen um den Arbeitsplatz bremsten den privaten Konsum. Die Arbeitslosenquote dürfte von 6,0 auf 6,2 Prozent steigen, der Beschäftigungsaufbau sei zum Stillstand gekommen. Der private Konsum dürfte aber etwas anziehen, wenn eine neue Bundesregierung die wirtschaftspolitische Unsicherheit verringere. "Ein kräftiger Aufschwung ist indes nicht zu erwarten", sagt Holtemöller. "Die strukturellen Probleme wie die Verteuerung der Energie in Deutschland, die Alterung der Erwerbsbevölkerung und der Fachkräftemangel sind nicht leicht zu lösen."

Sollten die Meldungen über erhebliche Stellenstreichungen in der Industrie anhalten, würde sich die Konsumnachfrage entgegen der Prognose nicht erholen. Ein weiteres Risiko wäre ein weltweiter Handelskrieg, der die deutsche Wirtschaft besonders hart treffen würde./rol/DP/stk

Werbung

Mehr Nachrichten kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News

ARIVA.DE Redaktion Thumbnail
14:17 - ARIVA.DE Redaktion