Die Finanzgeschäfte rund um den letztlich gescheiterten Versuch Porsches, sich Volkswagen (VW Aktie) einzuverleiben, schlagen weitere Wellen. Nach Informationen der Wirtschaftswoche klagt jetzt die Merckle-Gruppe auf Schadenersatz.
Die Merckle-Gruppe verklagt die Porsche SE auf über 200 Millionen Euro Schadenersatz. Das Merckle-Unternehmen HWO hat beim Landgericht Braunschweig Klage gegen Porsche eingereicht, sagte eine Sprecherin der Gruppe, zu der unter anderem der Geländefahrzeug-Hersteller Kässbohrer und rund 25 Prozent am Dax-Unternehmen Heidelberg Cement gehören, auf Anfrage der WirtschaftsWoche. Zu den Inhalten der Klage und zur Schadenshöhe wollte sich die Sprecherin mit Hinweis auf das laufende Verfahren nicht äußern. Bei uns ist eine weitere Klage gegen Porsche eingegangen, bestätigt die Sprecherin des Landgerichts Braunschweig, Maike Block-Cavallaro. Die Schadensumme beläuft sich auf über 200 Millionen Euro.
Die Klage sei unbegründet, das Unternehmen werde sich dagegen zur Wehr setzen, teilte Porsche mit. Hintergrund der Klage sind Aktiengeschäfte von Adolf Merckle, Gründer von Ratiopharm und Vater des jetzigen Clanchefs Ludwig Merckle. Adolf Merckle, der sich 2009 das Leben nahm, hatte 2008 auf sinkende VW-Kurse gewettet, tatsächlich stieg der Kurs jedoch sprunghaft an möglicherweise wegen Manipulationen durch Porsche. So verlor Merckle einen dreistelligen Millionenbetrag.
Im Januar dieses Jahres war bekannt geworden, dass HWO Antrag auf Eröffnung eines Güteverfahrens gegen Porsche gestellt hat. Darin forderte HWO 213 Millionen Euro Schadenersatz von Porsche. Weil es nicht zu einer außergerichtlichen Einigung kam, hat das Unternehmen nun Klage in Braunschweig eingereicht. Das Klagerisiko für Merckle ist hoch: Auf über 4,5 Millionen Euro belaufen sich nach Informationen von Insidern die Gerichts- und Anwaltskosten, wenn das Verfahren durch drei Instanzen geht. Allein die Gebühren des Landgerichts Braunschweig betragen 275 368 Euro.
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