MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Elektro-Flugzeugpionier Lilium
Insolvenzverfahren in Selbstverwaltung führten oft zu einem neuen Investorenprozess und einer bestmöglichen Lösung für die Gläubiger. Ob das Amtsgericht München dem Antrag auf Selbstverwaltung stattgebe, sei allerdings offen, teilte Lilium den Anlegern mit.
Lilium hat in den vergangenen Jahren ein elektrisch betriebenes Kleinflugzeug entwickelt. Nach vielen Testflügen war der erste bemannte Flug für das kommende Frühjahr, die erste Auslieferung an Kunden für 2026 geplant. Das Unternehmen unter Leitung des früheren Airbus
Bereits 1,5 Milliarden Euro investiert
Kunden und Investoren haben in das an der US-Börse Nasdaq gelistete Unternehmen bereits 1,5 Milliarden Euro investiert. Aber das anstehende Zulassungsverfahren und der Aufbau der Produktion hätten weitere große Summen gekostet. Allein im ersten Halbjahr 2024 hat Lilium fast 200 Millionen Euro ausgegeben.
Ein Antrag auf eine Kreditbürgschaft des Bundes in Höhe von 50 Millionen Euro hatte die Regierungskoalition in Berlin aber abgelehnt. SPD und FDP waren zwar mehrheitlich dafür, die Grünen jedoch dagegen. Bayern hatte bereits eine Bürgschaft über 50 Millionen Euro zugesagt - allerdings nur unter der Voraussetzung, dass auch der Bund sich in gleicher Weise einbringt.
Staatshilfe vermisst
Lilium-Chef Klaus Roewe hatte gesagt: "Die Anfangsinvestitionen sind einfach zu hoch, um rein privatwirtschaftlich gestemmt zu werden." Weltweit habe es kein einziges Flugzeugprogramm ohne staatliche Förderung zum Erfolg gebracht. China und die USA unterstützten die Entwicklung elektrischer Flugzeuge. Nach Unternehmensangaben hatte Frankreich Lilium erhebliche Förderung in Aussicht gestellt, wenn es einen Standort in Südwestfrankreich eröffnet./rol/DP/nas
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