Der Indikator für die Stimmung der Einkaufsmanager liegt damit erstmals seit September wieder unter der sogenannten Expansionsschwelle von 50 Punkten, was auf ein Schrumpfen der wirtschaftlichen Aktivitäten in Industriebetrieben der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hindeutet.
Noch stärker hat sich die Stimmung im Dienstleistungsbereich verschlechtert. Hier meldete das Statistikamt für Januar einen Einbruch um 2,0 Punkte auf 50,2 Punkte, statt den erwarteten, unveränderten 52,2 Punkten. Der Indexwert bleibt allerdings knapp über der Expansionsschelle.
Nach Einschätzung von Analyst Tommy Wu von der Commerzbank (Commerzbank Aktie) könnte die schlechtere Stimmung zum Teil auf das bevorstehende Neujahrsfest zurückzuführen sein. Dies habe einen tendenziell starken Effekt auf die Wirtschaftstätigkeit. Die Produktionstätigkeit in den Fabriken verlangsame sich in der Regel oder komme sogar zum Erliegen, da Wanderarbeiter bereits Tage vor dem offiziellen Feiertag in ihre Heimatstädte zurückreisen würden.
Die Stimmungseintrübung erfolgte trotz jüngster Bemühungen der Führung in Peking, die Wirtschaft wieder stärker in Schwung zu bringen. Unter anderem wurden die Regeln für die Kreditvergabe gelockert. Zudem will die Regierung mit Hilfen für Menschen der niedrigeren Einkommensschichten und einer Verbesserung der sozialen Absicherung die Nachfrage ankurbeln.
"Der Druck zu weiteren staatlichen Maßnahmen wächst", kommentierte Commerzbank-Experte Wu die aktuellen Stimmungsdaten. Der überraschende Stimmungsdämpfer zu Beginn des Jahres lasse "Zweifel daran aufkommen, ob sich das Wachstum nach dem robusteren Wachstum im vierten Quartal stabilisieren könnte"./jkr/mis
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