12. April 2019 Fremont / CA / USA - Außenansicht der Tesla-Fabrik in der East San Francisco Bay Area, Kalifornien
Dienstag, 20.08.2024 17:40 von | Aufrufe: 1092

Tesla erzielt EU-Autozollsenkung für China-Importe

12. April 2019 Fremont / CA / USA - Außenansicht der Tesla-Fabrik in der East San Francisco Bay Area, Kalifornien - ©iStock

Die Europäische Union hat den ursprünglich vorgesehenen Strafzoll für Tesla-Importe aus China deutlich gesenkt. Anstatt der im Juli festgelegten vorläufigen 20,8 Prozent zusätzlich zum Standardsatz von 10 Prozent, muss Tesla nun lediglich 9 Prozent zahlen. Dieser Schritt erfolgte nach einem erfolgreichen Antrag von Tesla, die Berechnungsgrundlage bei der Europäischen Kommission neu zu prüfen. Tesla produziert sein Model 3 kostengünstig in China und importiert es von dort aus nach Europa, wo es auf dem Markt stark nachgefragt ist.

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Die Entscheidung der EU-Kommission steht im Kontext eines größeren Streits um die Subventionen der chinesischen Elektroautoindustrie. Die EU hatte Anfang Juli Strafzölle zwischen 17,4 und 37,6 Prozent auf Importe chinesischer Elektrofahrzeuge verhängt, um die europäischen Autohersteller zu schützen. Die Kommission ist der Ansicht, dass die chinesische E-Autoproduktion massiv subventioniert wird, was zu einer Marktverzerrung führt und die Umstellung auf Elektromobilität in Europa gefährdet. Die Marktanteile chinesischer Elektroautos in Europa haben sich in den letzten Jahren deutlich erhöht, von unter 1 Prozent im Jahr 2019 auf etwa 8 Prozent in 2023. Dieser Anteil könnte laut EU-Schätzungen im kommenden Jahr auf 15 Prozent steigen.

Neben Tesla profitieren auch andere chinesische Hersteller von den jüngsten Anpassungen der EU-Zölle. So wurden die ursprünglich festgelegten Strafzölle für BYD, Geely und SAIC ebenfalls leicht gesenkt. Für BYD, das zuvor mit einem Strafzoll von 17,4 Prozent rechnen musste, gilt nun ein Satz von 17,0 Prozent. Geely, ein Partner von Mercedes und Hersteller von Smart-Fahrzeugen, wird künftig mit 19,3 Prozent (statt 19,9 Prozent) belastet. Der chinesische Autobauer SAIC, der eng mit Volkswagen kooperiert, muss nun 36,3 Prozent (statt 37,6 Prozent) zahlen.

Allerdings sind nicht alle Zollsätze gesenkt worden. Für Unternehmen, die sich kooperativ gezeigt haben, bleibt der Satz bei 21,3 Prozent, während für unkooperative Unternehmen der Höchstzollsatz von 36,3 Prozent gilt.

Auch deutsche Hersteller wie BMW, Renault und die Volkswagen-Tochter Cupra sind von den höheren Importzöllen betroffen, da sie teilweise stark auf Zulieferungen aus China angewiesen sind. In der deutschen Autoindustrie herrscht daher Besorgnis über mögliche Vergeltungsmaßnahmen Chinas, die den Export europäischer Autos beeinträchtigen könnten. Insidern zufolge bemühen sich auch BMW und VW um eine Reduzierung der Zusatzzölle für ihre Modelle, darunter den Mini und den Cupra Tavascan.

Die Untersuchung der EU-Kommission ist noch nicht abgeschlossen und könnte bis zu zwei Monate andauern. Bis zum 30. August haben betroffene Parteien Zeit, ihre Stellungnahmen zu den bisherigen Ergebnissen abzugeben. Die endgültigen Zölle werden von den 27 EU-Mitgliedstaaten beschlossen, wobei eine qualifizierte Mehrheit erforderlich ist, um Änderungen vorzunehmen. Da dies eine hohe Hürde darstellt, ist es unwahrscheinlich, dass es noch zu größeren Anpassungen kommt.

Quellen: dpa-AFX

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