Filiale des weltweit größten Möbelhändlers IKEA in Richmond, Kanada. (30. Mai 2013)
Dienstag, 27.08.2024 14:17 von | Aufrufe: 934

IKEA testet Online-Ebay-Konkurrent und greift digitale Konkurrenz an

Filiale des weltweit größten Möbelhändlers IKEA in Richmond, Kanada. (30. Mai 2013) - ©iStock

Der schwedische Möbelkonzern Ikea geht einen weiteren Schritt in Richtung Digitalisierung und Nachhaltigkeit. In Madrid und Oslo testet das Unternehmen den Online-Marktplatz "Ikea Preowned", auf dem Kunden ihre gebrauchten Möbel direkt an andere Verbraucher verkaufen können. Damit wagt Ikea den Vorstoß in ein Geschäftsfeld, das bisher von Plattformen wie Ebay, Craigslist und Gumtree dominiert wird.

Jesper Brodin, CEO von Ingka, dem Hauptbetreiber der Ikea-Einrichtungshäuser, erklärte gegenüber der „Financial Times“, dass die Testphase bis Ende des Jahres abgeschlossen sein soll. Der langfristige Plan ist es, diese Plattform weltweit einzuführen. „Dies ist schon seit einiger Zeit ein Traum“, so Brodin. „Wir sind bei Ikea an einem Punkt angelangt, an dem wir fortschrittlichere und coolere Dinge tun können. Es herrscht ein unglaubliches Vertrauen in die digitale Entwicklung des Unternehmens.“

Ikea's Entwicklung und globale Präsenz

Das Unternehmen Ikea, gegründet 1943 von Ingvar Kamprad in Schweden, hat sich seitdem zu einem der weltweit größten Möbelhändler entwickelt. Mit über 460 Einrichtungshäusern in 62 Ländern verzeichnet Ikea jährlich rund eine Milliarde Besucher in seinen Filialen. Deutschland ist dabei der größte Einzelmarkt, gefolgt von den USA und Frankreich.

Seit seiner Gründung hat Ikea immer wieder Innovationen vorangetrieben, die den Möbelhandel revolutioniert haben. Neben dem bekannten Selbstmontagekonzept, das sowohl Kosten senkt als auch die Transportlogistik vereinfacht, hat Ikea in den letzten Jahren massiv in digitale Technologien und nachhaltige Geschäftspraktiken investiert. Dazu gehört die Einführung von Augmented-Reality-Apps, die es Kunden ermöglichen, Möbel virtuell in ihrem Zuhause zu platzieren, sowie die Nutzung von Solarenergie in vielen seiner Filialen.

Nachhaltigkeitsinitiativen und strategische Ausrichtung

Im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie hat Ikea auch Programme ins Leben gerufen, um die Lebensdauer von Möbeln zu verlängern und den Abfall zu reduzieren. Die Rückkaufaktion, bei der Kunden gebrauchte Ikea-Möbel in den Filialen zurückgeben können, ist ein Schritt in diese Richtung. Die Einführung von "Ikea Preowned" ist eine Erweiterung dieser Bemühungen und zielt darauf ab, eine Kreislaufwirtschaft zu fördern, bei der Produkte mehrfach genutzt und weiterverkauft werden.

Ein weiteres strategisches Ziel von Ikea ist die stärkere Verankerung in städtischen Gebieten. Mit kleineren, innerstädtischen Stores, die speziell auf die Bedürfnisse der Stadtbewohner zugeschnitten sind, und einem verstärkten Fokus auf Onlineverkäufe, will das Unternehmen seine Reichweite ausbauen und sich den veränderten Konsumgewohnheiten anpassen.

Funktionalität von "Ikea Preowned"

Das Konzept von "Ikea Preowned" sieht vor, dass Verkäufer ihre Produkte mit eigenen Fotos und einem festgelegten Verkaufspreis einstellen können. Künstliche Intelligenz soll dabei helfen, die Angebote zu optimieren, indem sie Werbebilder und Produktmaße automatisch hinzufügt. Käufer holen die Möbel direkt beim Verkäufer ab, was den Prozess vereinfacht und den Kontakt zwischen den Nutzern fördert. Verkäufer haben die Möglichkeit, den Erlös in Form von Geld oder eines 15-Prozent-Gutscheins für zukünftige Einkäufe zu erhalten.

Diese Neuerung ist besonders relevant für den deutschen Markt, der für Ikea der größte Einzelmarkt weltweit ist. In Deutschland betreibt das Unternehmen 54 Einrichtungshäuser mit rund 19.500 Beschäftigten. Mit der Einführung von "Ikea Preowned" könnte das Unternehmen seine Stellung weiter festigen und gleichzeitig nachhaltige Konsumpraktiken fördern.

Quellen: handelsblatt.com

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