Wie wir in den letzten Tagen gesehen haben, haben es die Bullen trotz saisonalem Rückenwind schwer. Ich schreibe Bärenmarkt, weil seit dem Hoch im Frühjahr die Hochpunkte der Wellen immer tiefer liegen. Die Begründung warum ich das für richtig halte habe ich hier schon mehrfach gepostet.
Aber man sollte seine Meinung immer in Frage stellen. Insofern suche ich nach Triggern, die den Bärenmarkt beenden könnten.
1. Das Wachstum in China beschleunigt sich wieder. Das ist eher unwahrscheinlich, aber es können natürlich entsprechende Zahlen veröffentlicht werden. Frage ist ob man offiziellen chinesischen Zahlen Glauben schenken kann, aber die meisten würden und wollen es wohl tun.
2. Die geopolitischen Spannungen können verringert werden. Der Westen arbeitet tatsächlich mit Russland zusammen und die Sanktionen werden aufgehoben. Gemeinsam wird der IS besiegt. Hier hat die EU leider gerade in der letzten Woche die Sanktionen verlängert, warum auch immer, wahrscheinlich auf Druck der Amerikaner(die sind ja kaum betroffen). Allerdings gibt´s auch kleine Zeichen der Annäherung, z.B. arbeiten der russische und französische Geheimdienst jetzt zusammen. Ein Alleingang der Franzosen oder ein Anfang der Annäherung? Vielleicht ein Thema in der 2.Jahreshälfte.
3. Es gibt keinen Brexit. Europa bleibt stabil. Spanien bekommt eine neue handlungsfähige Regierung.
4. Die Rohstoffpreise stabilisieren sich. Die OPEC verringert die Förderung, idealtypisch zu einem Zeitpunkt wenn die US-Produktion anfängt stärker zu fallen. Auch Russland und andere Nicht-OPEC-Staaten verringern die Produktion. Venezuela wird vor dem Bankrott gerettet. Idealtypisch fällt das zusammen mit Punkt 2. Ich gehe davon aus, dass der Ölpreis teilweise auch von den Amerikanern manipuliert wurde um Russland und andere böse Staaten zu treffen. Der zeitliche Zusammenhang war schon eindeutig.
5. Unternehmensgewinne steigen - trotz steigender Löhne und Null Inflation.
6. Die FED gibt bekannt die Zinsen für einen längeren Zeitraum unverändert zu lassen.
Ich persönlich gehe davon aus, dass von den o.g. Punkten in der ersten Monaten des neuen Jahres keiner in Frage kommt. Insofern stelle ich mich darauf ein, dass die Saisonalität (starkes erstes Quartal) 2016 nicht funktioniert. Aber im späteren Jahresverlauf könnte sicherlich etwas passieren, zum Guten oder auch zum Bösen hin. Am ehesten sehe ich noch positive chinesische Daten und Hoffnug auf die Notenbanken kann man ja immer haben. Aber bis dahin ist noch ein langer Weg, durchaus mit einer hohen Wahrscheinlichkeit den DAX unter 10.000 zu sehen.