Hr. Slabke hat auch dieses Jahr die Entwicklung von Hypoport beim Eigenkapitalforum vorgestellt.
Was habe ich mitgenommen:
- Die Volatilität im Institutionellen Geschäft wurde nochmals explizit und sehr gut verständlich erläutert.
- Bei Europace läuft die Entwicklung wie auf Schienen - aber auch "nur" Schritt für Schritt. Das Wachstumspotential ist noch beträchtlich, aber es braucht noch viel Zeit um alle von den Vorteilen zu überzeugen.
- Auf Smart-InsureTech ist er sehr ausführlich eingegangen. Dort bin ich in der Zwischenzeit optimistischer als zu Beginn, dass das wirklich ein Erfolg werden wird. Das Potential ist einfach sehr groß, und die Wettbewerber nicht in der selben Liga bzw. mit den selben Startvoraussetzungen ausgestattet als InsureTech. Spannend war in dem Zusammenhang auch der Vortrag von JDC. Die bauen ebenfalls an einer Plattform - allerdings für sich selber als Makler. Deren Ziel ist es auch möglichst viel Verträge auf die Plattform zu bringen, um Skaleneffekte zu bekommen (Aussage war, dass die 50 Mio. in die Plattform investiert haben). Und die scheinen in der Zwischenzeit auch ziemlich weit zu sein (vom Onboarding der Kunden und Partner, über die Abwicklung von Verträgen, Zahlungen und Schäden bis zur Anbindung der Versicherer)
Der Unterschied in der Strategie ist aber, dass die das nur für sich bauen und möglichst viele Vermittler als Sub-Makler auf die Plattform bringen wollen. Auf die Frage, ob die ihre Lösung auf als White-Label-Lösung anderen Maklern anbieten würden, wurde das klar verneint.
Hypoport könnte da damit tatsächlich die Lücke füllen, die den selbständig bleibenden Maklern (und das wird die Mehrheit sein) fehlt.
In Summe waren die Ausführungen damit ganz positiv. Wie die (ausbleibende) Kursreaktion aber schon gezeigt hat, war der Vortrag doch zum Teil "uninspirierend". Wie gesagt, in keinerlei Hinsicht schlecht und keinerlei negative Überraschungen, aber halt auch nichts wirklich Neues.
Dazu kommt, dass Hr. Slabke in Englisch (gegenüber der Vorstellung auf der HV in Deutsch) einfach nicht so gut und authentisch rüberkommt. Der doch sehr lange Vorspann über die Wohnsituation in Deutschland und dem Zwang auch in Zukunft Immobilien zu bauen (und damit finanzieren zu müssen) würde man (zumindest so wie er in Englisch rüberkam) eher einem Politiker zuschreiben, als einem CEO. Da hat man richtig das „Sendungsbewusstsein“ von Hrn. Slabke rausgespürt