Das erlaubt es dem Shortseller, sich hinter einem Dritten zu verstecken, der die öffentliche Auseinandersetzung führt.
Meines Wissens gibt es zwei Varianten dieses Vorgehens. Zum einen kann der Shortseller einen als Research verkleideten Laden beauftragen, die Analyse zu veröffentlichen. Das bekannteste Beispiel hierfür ist wohl Viceroy Research (Fraser Perring), die regelmäßig als Front für Dritte agieren.
Zum anderen kann ein Shortseller bei einem echten Analysehaus eine Studie beauftragen, die das Research des Shortsellers weiter verbreitet. Ein Beispiel hierfür aus Deutschland ist Sphene Capital, die z.B. das negative Research bezüglich Vectron als Auftragsresearch verfasst haben.
Im konkreten Fall der Berenberg Bank halte ich das aber für praktisch ausgeschlossen. Berenberg ist ein sehr seriöses Haus mit breiter Kundschaft im DACH Raum. Ich halte es für ausgeschlossen, dass sie Auftragsresearch von Shortsellern annehmen würden. Berenberg ist keine Klitsche wie Sphene.
Zum anderen muss ein solches Auftragsresearch rechtlich auch klar gekennzeichnet sein. Auch Point72 dürfte kein Interesse daran haben, das zu verheimlichen. Denn nach der Verurteilung von Cohen steht dieser was Compliance angeht unter intensiver Beobachtung.
Falls jemand Zugang zum Berenberg Research hat, wäre es sehr nett, wenn er hier posten könnte, was die Detailbegründung für das Kursziel ist.