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Über Thomson ReutersEntspannung am Ölmarkt - Mehr Öl aus Saudi-Arabien
Freitag, 25. Februar 2011, 17:43 Uhr
Diesen Artikel drucken[-] Text [+] Frankfurt (Reuters) - Die Aufregung am Ölmarkt hat sich am Freitag etwas gelegt. Die Ölpreise entfernten sich von ihren Höchstständen des Vortages.
Allerdings blieb die Stimmung wegen der Unruhen in Libyen und der Sorge vor Lieferengpässen nervös.
Das Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete mit 111,28 Dollar 0,1 Prozent weniger als am späten Vorabend, die US-Sorte WTI war 0,9 Prozent günstiger mit 96,29 Dollar. Der rasante Ölpreisanstieg war am Donnerstag zum Stillstand gekommen, nachdem Saudi-Arabien höhere Ölexporte in Aussicht gestellt hatte. Industriekreisen zufolge ist die Förderung des weltweit größten Ölexporteurs auf mehr als neun Millionen Barrel pro Tag ausgeweitet worden - eine Steigerung von 700.000 Barrel je Tag.
"Gestern gab es eine sehr große Schockreaktion, es war das erste Mal, dass wir richtige Störungen bei Lieferungen hatten und wirkliche Auswirkungen auf die Exporte", sagte Analyst Christophe Barret Credit Agricole CIB. "Aber man sieht, dass das durch normale Marktmechanismen abgefangen werden kann und das ist es, was gerade passiert." Auch die Internationale Energie-Agentur (IEA) schlug beruhigende Töne an: die europäischen Raffinerien seien für etwa einen Monat ausreichend mit Öl versorgt.
Die Furcht vor einem stockenden Nachschub hatte den Preis für Brent am Donnerstag bis auf knapp 120 Dollar getrieben. "Wenn am Ölmarkt die Weltpolitik im Nahen Osten ins Spiel kommt, dann sind alle gewöhnlichen Annahmen zur Richtung des Ölpreises auf Basis von Angebot und Nachfrage oder ökonomischen Daten abgeschaltet", hieß es einem Marktkommentar der BNP Paribas. Der aktuelle Krisenherd Libyen ist der drittgrößte Ölförderer Afrikas. Raffinerien in Europa importieren rund 80 Prozent der libyschen Ölausführen von 1,3 Millionen Barrel am Tag. Nach Reuters-Berechnungen haben die Unruhen in Libyen bislang zu einem 25-prozentigen Einbruch der dortigen Produktion geführt. Zudem verunsichern Spekulationen auf ein mögliches Übergreifen der Proteste auf andere Ölförder-Staaten der arabischen Welt die Investoren. Der steigende Ölpreis gefährdet zusätzlich die Erholung der Weltwirtschaft.
Diese zunehmende Konjunkturskepsis war auch bei anderen Rohstoffen spürbar. Einige Anleger suchten ihr Heil im "sicheren Anlagehafen" Gold. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) des Edelmetalls stieg im Vergleich zum Vorabend um vier Dollar auf 1405 Dollar. Industriemetalle konnten sich von ihren Vortagesverlusten hingegen teilweise erholen. Kupfer kostete 9665 Dollar je Tonne nach 9505 Dollar am Vorabend.
Quelle: de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE71O0F720110225