Die Aktie des Jahres 2000

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Die Aktie des Jahres 2000

 
18.07.00 17:28
Zusammenarbeit soll den Technologievorsprung sichern
 
Eine richtungsweisende Partnerschaft geht Mediascape mit dem Mobilfunkriesen und Weltmarktführer im Bereich Netzfunktechnik, Ericsson, ein. Beide Unternehmen haben vereinbart, im Bereich der High-Speed-Internetprotokolle zusammen zu arbeiten. ...weiter



Immer mehr Unternehmen werden in Zukunft auf High-Speed-Internetzugänge setzen, so auch Ericsson. Netzinhalte wie z.B. Video-on-Demand oder auch der stetig zunehmende Datenverkehr verursachen auf der Datenautobahn immer öfter Staus von erheblichem Ausmaß. Hier setzt die Technologie von Mediascape an. Mit seinem Richtfunknetz hat das Unternehmen bereits Übertragungsraten von 155 Megabit/Sekunde erzielt, was einem Vielfachen der augenblicklich üblichen Geschwindigkeit entspricht.



Dabei bietet Mediascape nur die Übertragungsbandbreite und die Netzkapazität an. Die Netzinfrastruktur, also zum Beispiel Antennen und sonstige Hardware, bezieht das Unternehmen von externen Herstellern. „Hier verwenden wir schon seit 1 ½ Jahren Ericsson-Technologie und vertiefen nun diese Zusammenarbeit“, erläutert Frank Brügmann, CFO im Vorstand des Unternehmens, im Gespräch mit w:o. Und genau dort soll auch in Zukunft der Vorteil für das Hamburger Unternehmen liegen. Ericsson wird im Rahmen der Partnerschaft Mediascape Neuentwicklungen zur Verfügung stellen, welche die Hamburger in ihrem Richtfunknetz testen sollen. Die Erkenntnisse aus diesen Tests fließen nun bei den Skandinaviern in die Weiterentwicklung der Produkte ein.



Mediascape ist damit in der Lage, Einfluss auf Forschung und Entwicklung in der Richtfunktechnologie bei Ericsson zu nehmen. Neuentwicklungen können so auf die Bedürfnisse des eigenen Richtfunknetzes abgestimmt. Brügmann: „Zwar erhalten wir von Ericsson kein Geld für die Tests, doch sichern wir uns durch den Einsatz der jeweils neuesten Produktlinie einen Technologievorsprung“. Auf jeden Fall ein wichtiger zeitlicher Vorteil für das Hamburger Unternehmen gegenüber seinen Konkurrenten.



Kritik ist an Mediascape laut geworden, die Zusammenarbeit mit Ericsson in Form einer Ad-hoc-Mitteilung zu veröffentlichen. Dabei ist die Form der Mitteilung nicht zu kritisieren. Im Wertpapierhandelsgesetz (WPHG) steht zum Thema Ad-hoc-Publizität folgendes: „Der Emittent von Wertpapieren, die zum Handel an einer inländischen Börse zugelassen sind, muss unverzüglich eine neue Tatsache veröffentlichen, die in seinem Tätigkeitsbereich eingetreten und nicht öffentlich bekannt ist, wenn sie wegen der Auswirkungen auf die Vermögens- oder Finanzlage oder auf den allgemeinen Geschäftsverlauf des Emittenten geeignet ist, den Börsenpreis der zugelassenen Wertpapiere erheblich zu beeinflussen (Paragraph 15 WPHG). Und bei Mediascape sei die Zusammenarbeit mit einem Unternehmen wie Ericsson durchaus als kursrelevant eingeschätzt worden, wie das Unternehmen w:o gegenüber versicherte. Der Kurs heute zeigt, dass die Hamburger damit richtig liegen: Immerhin 12 Prozent auf 28 Euro kann der Kurs in Frankfurt zulegen.



 
16:00 18.07, Michael Barck
wallstreet-online GmbH
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