News - 13.11.07 10:59
AKTIEN IM FOKUS: Bankentitel setzen Erholungskurs fort - 'Titel sind billig'
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bankenwerte haben am Dienstag ihren Erholungskurs vom Vortag fortgesetzt. So stiegen Aktien von Deutsche Postbank gegen 10.40 Uhr um 1,18 Prozent auf 52,19 Euro und waren damit der Favorit der Anleger im DAX . Für Titel der Deutschen Bank ging es um 0,47 Prozent auf 84,78 Euro nach oben, und Papiere der Hypo Real Estate (HRE) verteuerten sich moderat um 0,06 Prozent auf 35,98 Euro. Titel der Commerzbank verloren unterdurchschnittlich und sanken um 0,11 Prozent auf 26,74 Euro. Der Leitindex gab zugleich um 0,49 Prozent auf 7.769,01 Zähler nach.
Analyst Dirk Becker von Kepler Equities begründete das gute Abschneiden der Finanztitel mit der Auffassung vieler Anleger, dass Bankaktien nach den Kursverlusten der letzten Monate im Zuge der Hypothekenkrise nunmehr billig seien. Investoren, die diese Titel untergewichtet hätten, würden nun nahezu jede Gelegenheit nutzen, um eine Rally bei den Finanztiteln nicht zu verpassen.
Jüngster Auslöser der Kursanstiege bei den Banken waren dem Kepler-Experten zufolge die jüngsten positiven Nachrichten zur Postbank. Die Titel hatten am Montag von einem Goldman-Sachs-Kommentar profitiert und sich in der Folge gegen den negativen Trend sehr fest präsentiert. Der Nebel um das Engagement im Subprime-Bereich habe sich nach den Quartalszahlen gelichtet, schreiben die Goldman Sachs-Analysten. Darüber hinaus habe das Institut mit der Offenlegung der Wertberichtigungen einen robusten Weg gewählt, um Spekulationen über versteckte Gefahren vorzubeugen.
Auch außerhalb Deutschlands hatten sich die Bankaktien laut Becker seit einigen Tagen gegen die Kursverluste bei den Standardwerten gestemmt. So konnten am Montag die Finanztitel an den europäischen Börsen die Verluste bei den Öl- und Versorgerwerten kompensiert, die unter den rückläufigen Rohstoffpreisen litten, sagten Händler. Der Kepler-Analyst warnte aber davor, die jüngste Erholung bei den Bankenpapieren als Wende zu interpretieren. 'Anleger müssen sich auf weitere schlechte Nachrichten aus dem Sektor einstellen', sagte der Experte und verwies auf Übertragungseffekte von den kriselnden Hypotheken- in andere Finanzprodukte wie etwa Instrumente, mit denen Übernahmen durch außenstehende oder betriebszugehörige Investoren finanziert werden (Leveraged Buy Outs, LBOs). Falls die Zinskosten im Zuge der Finanzkrise weiter stiegen, verteuerten sich auch diese Übernahmeprojekte.
Ebenfalls skeptisch zeigen sich die Analysten von Morgan Stanley, die den Bankensektoe von 'In-Line' auf 'Cautious' herabgestuft hatten. Die Finanzkrise vertiefe sich und könnte die gesamte Volkswirtschaft ernsthaft beeinträchtigen', schrieben die Experten. Vor diesem Hintergrund steige das Risiko, dass weniger Kredite vergeben werden und die USA damit in eine Rezession abgleiten könnten. Dies wiederum könnte Banken wie die HSBC Holdings negativ treffen, die in den USA engagiert seien./la/fat
Quelle: dpa-AFX
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