Die DOW-Theory ( Für Anfänger )

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Die DOW-Theory ( Für Anfänger )

 
06.05.03 16:17
Die DOW-Theory
 

Der Ursprung der technischen Analyse wird auf die Dow-Theorie zurückgeführt. Diese geht davon aus, daß
A) Indizes alle relevanten Informationen reflektieren.
B) Indizes auf den Börsenzyklen basieren und aus vier Trendkomponenten bestehen (Basis-, Primär-, Sekundär- und Tertiärtrend.

C) die Kursentwicklung der Zukunft sich aus dem historischen Marktgeschehen ableiten läßt.

Börsenzyklen

Bei langfristiger Betrachtung der Börsenkurse kann man feststellen, daß die Kursbewegungen in Wellen erfolgen. Diese Auf- und Abbewegungen oszillieren aber um einen Basistrend. Dieser umfaßt den gesamten Zeitraum des Index. Beim DOW geht dieser Trend bis ins Jahr 1790 zurück. Leider kann ich hier keinen solchen Langfristchart abbilden. Ab und zu entfernt sich der Kurs weit von dieser Trendlinie, kommen aber früher oder später auf dieselbe zurück. Beim Dow-Jones-Index befindet sich diese Basistrendlinie aktuell bei ca. 1500 Punkte! Diese Übertreibung wird sich irgendwann korrigieren müssen....

Doch zurück zu den Trends. Als nächstes kommt der Primärtrend. Dieser schwankt um den Basistrend und geht mindestens 2 Jahre zurück, wobei eine maximale Dauer nicht festzulegen ist. Im folgenden Chartbild kann man zwei aktuelle Primärtrends beim Dow-Jones-Industrial Index erkennen:

Die DOW-Theory ( Für Anfänger ) 1024016

Momentan gibt es beim Dow Jones Index nur Primärtrends, die im Aufwärtstrend sind. In den letzten 13 Jahren gab es keine Primärtrends, welche im Abwärtstrend waren. Eigentlich eine Seltenheit! Wichtig bei diesen Trends ist die Tatsache, daß die zeitliche Dauer sehr unterschiedlich ausfallen kann. Daher sind Prognosen über eine Trendwende allein aufgrund des Primärtrends nicht möglich.

Der Sekundärtrend schwankt um den Primärtrend und umfasst einen Zeitraum zwischen 3 bis 15 Monaten. Wobei es hier, wie unter Charttechnikern so üblich, unterschiedliche Meinungen gibt. Im folgenden Chartbild kann man vier Sekundärtrends erkennen:

Die DOW-Theory ( Für Anfänger ) 1024016

Die Schwankungen der Sekundärtrends kommen aufgrund der konjunkturellen Entwicklungen bzw. den Erwartungen der Börsenteilnehmer zustande. Diese können sich, je nach Nachrichtenlage, wöchentlich bzw. täglich ändern. Wie auch immer, man sollte erkennen, daß der Primärtrend erheblich aussagekräfriger als der Sekundärtrend ist.

Noch volatiler ist der Tertiärtrend. Er gilt als kurzfristige Fluktation und wird deshalb nicht von allen Börsenteilnehmern als Entscheidungshilfe angesehen. Der durchschnittliche Zeitraum dieser Trends liegt zwischen einer Woche und zwei Monaten. Im nachfolgendem Chartbild kann man etliche Tertiärtrends erkennen:

Die DOW-Theory ( Für Anfänger ) 1024016

Die Analyse des Tertiärtrends kann für bestimmte Marktteilnehmer (z.B. Trader, die schnell reagieren können und mit dem nötigen Kleingeld an den kurzfristigen Bewegungen verdienen können) sehr lukrativ sein. Jeder muß für sich selbst herausfinden zu welcher Gruppe der Anleger er sich zuordnen bzw. wie intensiv man sich mit den Märkten auseinandersetzen möchte. Aber zurück zur Dow-Theory...

Die Kernaussage der Dow-Theory

Die Dow-Theory betrachtet ausschließlich den Gesamtmarkt. Angewendet wird sie auf die Primär- und Sekundärtrends. Das nachfolgende Chartbild zeigt den typischen Verlauf eines Hausse- und eines Baissemarktes.

Die DOW-Theory ( Für Anfänger ) 1024016

Im linken Teil sieht man die Hausse, die dazugehörige Dow-Aussage lautet: "Solange das letzte Hoch und das letzte Tief des Sekundärtrends höher liegen als das jeweils davorgehende Hoch und Tief, solange ist die Hausse im Primärtrend intakt." Genau umgekehrt lautet die Aussage beim Baissemarkt:"Solange das letzte Tief und das letzte Hoch des Sekundärtrends tiefer liegen als das jeweils vorhergehende Tief und Hoch, solange ist die Baisse im Primärtrend intakt."

Generell kann man also sagen, daß die Dow-Theorie mit Hilfe der Sekundärtrends eine Trendaussage für den Primärtrend versucht. Die Dow-Theorie berücksichtigt aber nur die Entwicklung des Sekundärtrends für die Prognose des Primärtrends.

Wie sollte man diese Theorie am besten anwenden, um erfolgreicher an der Börse zu handeln? Nun, folgender Satz ist Ihnen eventuell schon einmal begegnet: "Don't fight the trend" - "Niemals gegen den Trend handeln". Dies bedeutet, daß man nicht auf fallende Kurse setzen sollte, solange der Primär- bzw. Sekundärtrend in einer Hausse sind und umgekehrt.

Zum Schluß muß man noch anmerken, daß die Dow-Theory oftmals mit der Bestätigungstheorie zwischen dem Dow-Jones-Industrial-Index und dem Dow-Jones-Transportation-Index verwechselt wird. Dies sind zwei komplett unterschiedliche Dinge!

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