"Alle wollen den dicken Schmitz schlachten"
Durch ein fast einstündiges Plädoyer, indem der Ex-Hacker Kim Schmitz seine Unschuld beteuerte, wurde heute vor dem Münchner Amtsgericht noch kein Urteil gesprochen. Eine Gerichtssprecherin konnte gegenüber de.internet.com nur immer wieder angeben, dass die Verhandlungen weiterliefen. Richterin Regina Holstein war zuvor davon ausgegangen, die Akte heute bereits schließen zu können. Die Staatsanwaltschaft klagt den schillernden Star der Internet-Branche wegen Insiderhandel an.
"Ganz Deutschland ist neidisch auf mich, dass ist das eigentliche Problem. Den dicken Schmitz kann man ja probeweise mal schlachten," klagte der ehemalige Hacker. Kimble hatte eigentlich nicht in die Firma Letsbuyit.com investieren wollen. Dann aber habe ihn CEO John Palmer bedrängt 1,15 Millionen Euro in das Unternehmen zu investieren und von noch höheren Beträgen vor der Presse anzugeben.
Nach einer Ad-hoc Mitteilung dazu schoss der "Kurs in die Höhe", so Schmitz, "Palmer hat mir versichert, dass das Vorgehen völlig legal sei." Kurz darauf verkaufte Kimble seine für 345.000 Euro erworbenen Aktien zum mehr als vierfachen Preis von 1,58 Millionen Euro. Doch der Gewinn zerrann bei einer Party in Monaco. Schmitz geriet in Finanznöte und floh vor Kreditwucherern nach Thailand.
Das Urteil erwartet man nun frühestens am heutigen Abend oder erst am kommenden Mittwoch. Doch Schmitz Angst vor einer Verurteilung kann allzu groß nicht sein: Bislang konnten Richter in ähnlichen Fällen nur sehr selten Insiderhandel wirklich nachzuweisen und bestrafen. (as)
[ Montag, 27.05.2002, 17:41 ]
bye peet