Dietrich, Dir erst einmal Glückwunsch zur neuen Position, die Gesellschaft scheint also die Fokussierung auf Europa und im speziellen Österreich voranzutreiben. Erste Frage aber an Stefan: Was waren die Beweggründe für das Board of Directors, Dietrich zum neuen CEO zu berufen?
Stefan Müller: Wir verfolgen seit der Erstellung unserer internen PFS im Frühjahr letzten Jahres einen klaren und geradlinigen Kurs mit dem Ziel, in Wolfsberg in naher Zukunft Lithium zu fördern - und mit der Erstellung der PFS, übrigens hervorragend begleitet vom bisherigen CEO Steve Kesler, haben wir einen großen Schritt in diese Richtung getan. Mit dem bisher erreichten und den zu erwartenden weiteren Bohrergebnissen ist European Lithium nicht länger ein Explorer. Mit der übrigens planmäßigen Ernennung von Dietrich zum CEO tragen wir den nun deutlich veränderten Anforderungen in der Gesellschaft Rechnung, denn wir benötigen nun Dietrichs langjährige Erfahrung beim Aufbau und der Inbetriebnahme von Minenprojekten. Weiterhin wandeln wir die österreichische GmbH, deren Geschäftsführer Dietrich ja auch jetzt schon ist, gerade in eine AG um, es war daher wie Du sagst nur konsequent, Ihn zum CEO der Mutter der österreichischen Gesellschaft zu machen. Er hat auch das gesamte Team Wolfsberg zusammengestellt und kennt die Mine besser als jeder andere.
Dietrich, wie sieht der Weg hin zur Mine denn nun aus?
Dietrich Wanke: Der letzte nennen wir es formale Akt wird die Erstellung der DFS (endgültige Machbarkeitsstudie) sein, wir holen aktuell entsprechende Angebote ein und rechnen mit der Auftragserteilung Anfang des dritten Quartals. Parallel dazu führen wir die für den JORC Code nötigen Bohrungen in Zone eins durch und schließen das Bohrprogramm in Zone zwei ab. Wie bereits vermeldet, gehen wir davon aus, eine Ressourcengröße von über 20mio Tonnen nachweisen zu können. Nach der Fertigstellung der DFS wird dann mit der Auffahrung der Mine begonnen und wir rechnen nach heutigem Stand mit dem Beginn der Produktion im Jahr 2020. Wie Du ja bereits berichtet hast und wir auf den Roadshows schon sagten, verfügen wir dank den Explorationsarbeiten in den 80er Jahren bereits über eine intakte Minenstruktur, auf welche wir problemlos aufbauen können und welche uns ein klares Bild über die geologischen Verhältnisse im Berg gibt.
Der Start der Produktion wird Geld kosten. Wie viel kalkuliert ihr da? Und geht das ohne weitere Kapitalerhöhung oder wird man sich wieder an die Anleger wenden?
Müller: Wir rechnen aktuell mit einem weiteren Kapitalbedarf für die DFS von max.15m Euro aber planen nicht, diese Mittel durch weitere Kapitalerhöhungen einzuwerben. Die Kosten für die Bohrprogramme sind größtenteils bezahlt bzw. die entsprechenden Mittel vorhanden. Spätestens seit dem positiven Abschluss der PFS sind wir bei vielen der potenziellen Lithiumkäufer in Europa auf dem Radar und sind mit einigen von ihnen bereits in konkreten Gesprächen über potenzielle Partnerschaften. Eine Vorfinanzierung der DFS könnte neben anderen Modellen ein möglicher Bestandteil einer solchen Partnerschaft sein. Auch wenn wir die aktuelle Ungeduld der Aktionäre verstehen, werden wir uns jetzt die Zeit nehmen die sehr bedeutenden strategischen Entscheidungen gut überlegt zu treffen. European Lithium erfährt großes Interesse aus der Industrie und z.B. auch im Umfeld der European Battery Alliance, dort sind wir als einer der sehr wenigen Europäischen potenziellen Produzenten in den entsprechenden Meetings präsent. Die Kosten für die Auffahrung der Mine werden definitiv nicht über Kapitalerhöhungen, sondern wie übrigens auch allgemein üblich durch Partnerschaften, Finanzierungen, Subventionen, Zuschüsse oder im Falle einer Übernahme komplett von Dritten dargestellt.
Katharina Löckinger hat das am Freitag am Stammtisch nochmals präzisiert. Am 29. und 30. Mai ladet ihr nach Wolfsberg zur Minenbesichtigung ein was erwartet die Teilnehmer dort und habt Ihr - trotz ausgebucht noch zwei Plätze für unseren Börse Social Network Club?
Wanke: Stimmt, am 29. werden ca. 20 europäische größtenteils institutionelle Investoren zu Gast sein und am 30. werden wir eine größere Gruppe privater Anleger begrüßen der Termin war bereits kurz nach Bekanntgabe ausgebucht. Wir werden unseren Gästen einen umfassenden Einblick in das Projekt geben und das gesamte Team vor Ort wird für Fragen und Gespräche zur Verfügung stehen. Darüber hinaus werden wir unser Bohrkernlager besichtigen. Für unsere Investoren wird es sicherlich eindrucksvoll sein, Ihr Projekt begehen zu können - Deine zwei Leute vom Börse Social Network Club sind natürlich herzlich willkommen.
Müller: Lass mich noch hinzufügen, dass wir uns sehr freuen würden, unsere besonders kritischen Aktionäre und Follower vom Potenzial des Projektes und der entsprechenden Ableitung des Projektwertes überzeugen zu können.
In den vergangenen Tagen haben alle drei Direktoren European Lithium bzw. Cape Lambert Aktien gekauft, es gibt durchaus positiven Newsflow und Euer Ausblick klingt ja nicht schlecht warum kommt die Aktie derzeit nicht vom Fleck?
Müller: Zum einen sind Rohstoff- und vor allem auch Lithiumaktien in den letzten Wochen weltweit wieder zurückgekommen, zum anderen erwarten unsere Aktionäre immer noch News in kürzesten Abständen. Diese wird es wie bisher gewohnt nicht mehr geben, denn die Bohrarbeiten sind größtenteils abgeschlossen bzw. werden für keine wirklichen Neuigkeiten mehr sorgen. Das Management Team hat nun die Aufgabe, die für die Aktionäre bestmöglichen Entscheidungen zu treffen und da dies von einigen der größten Unternehmen in Ihren Branchen abhängt, dauert der Prozess. Einige Anleger ziehen daraus falsche Schlüsse und verkaufen. Die nächsten Wochen und Monate werden sehr spannend für unser Unternehmen und wir alle sind sicher, dass European Lithium uns allen noch sehr viel Freude bereiten wird. Bereits jetzt, also auf Basis einer offiziellen Ressourcengröße die wohl nur ca. ein Drittel dessen darstellt was aufgrund der letzten Bohrergebnisse zu erwarten ist, kommen sowohl die PFS als auch Frist Berlin in Ihrem Research Report zu Ergebnissen deutlich höher als die aktuellen Kurse. Kommen nun noch harte Fakten in Form von Partnerschaften hinzu, sollte die Börse dies auch honorieren.