News - 07.05.07 14:53
Börse Frankfurt-News: Deutsche Aktienfonds sind Anlegers Liebling
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Marktbericht vom Handel mit Fonds
7. Mai. Der Fondshandel auf dem Frankfurter Parkett weist derzeit eindeutige Tendenzen auf. Christoph Schmidt vom Spezialisten N.M. Fleischhacker berichtet, dass der Umsatz wegen der verkürzten Handelswoche moderat gewesen sei und die Anleger die gleichen Strategien wie in den zurückliegenden Wochen fahren würden. Wir beobachten noch immer Umschichtungen von Geldmarkt- in Aktienfonds. Die DAX®-Rallye motiviert viele Anleger dazu, jetzt in Fonds mit deutschen Aktien einzusteigen. Sie haben lange zugeschaut und wollen endlich mitspielen, kommentiert Schmidt.
Auf den Abgabelisten finden sich seiner Auskunft nach Geldmarktfonds wie der Pioneer Investments Euro Geldmarkt Plus (WKN
975247) oder DWS Geldmarkt Plus (WKN
847423). Gekauft werden Fonds, die in deutsche Aktien investieren wie der DWS Aktien Strategie Deutschland (WKN
976986) oder Cominvest Fondak (WKN
847101).
Auch Lydia Szabries vom Spezialisten DBM Deutsche Börsenmakler hat Verkäufe bei deutschen Aktienfonds wie dem DWS Vermögensbildungsfonds (WKN
847652) registriert. Die Verkäufe sind sehr auffällig und halten schon seit mehreren Wochen an, erläutert Szabries. Vor einiger Zeit wäre in einem Fernsehbeitrag berichtet worden, dass sich der Fonds nicht mehr so gut entwickle wie seine Konkurrenz. Seitdem hätten Investoren vermehrt ihre Positionen getauscht.
Christoph Schmidt führt die Beliebtheit deutscher Aktienfonds auf gute Vorgaben deutscher Standardwerte zurück. Es ist Dividendenhochsaison und die Berichtssaison läuft besser als erwartet. Deutsche Unternehmen zeigen sich als solide Alternative und weisen kein Anlage-Währungsrisiko auf, so Schmidt.
Gute Unternehmensberichte stützen Aktienmarkt
Roger Peeters, Redaktionsleiter der Platow Börse, ist verhalten optimistisch für den deutschen Aktienmarkt. Die Indizes, sowohl der Benchmark-Index DAX als auch die Nebenwerte-Indizes SDAX, MDAX und TecDAX, sind sehr stark gelaufen. Dem Markt stünde eine Korrektur nicht schlecht zu Gesicht, meint Peeters. Viele Akteure würden geradezu auf eine Korrektur warten und eben deshalb komme sie nicht. Die Märkte sind immer noch in einem Aufwärtstrend. Nicht zuletzt, weil es an Alternativen mangelt. So wäre die Zinsseite noch nicht attraktiv genug. Außerdem stützten positive Nachrichten die Indizes, wie die Berichte für das erste Geschäftsquartal gezeigt hätten.
Viele Unternehmen sind Peeters Einschätzung zufolge gemessen an Kennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) noch verhältnismäßig günstig. Der Markt ist noch nicht überbewertet. Das ist der große Unterschied zum Jahr 2000. Da haben wir uns auf einem ähnlichen Niveau bewegt, aber die Gewinne waren nicht da, fährt Peeters fort. Auffallend ist außerdem, dass zyklische Aktien wie BMW, MAN oder Thyssen länger laufen als von vielen erwartet wurde. Der wirtschaftliche Aufschwung hätte bei eben diesen zyklischen Unternehmen seine Spuren hinterlassen, die sich in den guten Zahlen widerspiegeln würden. Ein weiteres Beispiel ist Rheinmetall. Die Aktie hat ein starkes zyklisches Momentum. Sie zeigt sich aber nach guten Zahlen trotzdem erstaunlich fest, fügt Peeters hinzu.
Zurückhaltung bei Schwellenländer-Fonds
Die Skepsis bei Emerging Markets-Fonds hält an. Schmidt berichtet von anhaltenden Abgaben der Investoren, obwohl sich die betreffenden Märkte teilweise gut entwickeln würden. China zum Beispiel ist in letzter Zeit gut gelaufen. Auch in Indien hat die Börse vorgelegt, betont Schmidt. Trotzdem hätten sich Anleger von ihren Anteilen getrennt und Kasse gemacht. Auf den Verkaufslisten stehen unter anderem der DWS China (WKN
565129), DWS India (WKN
974879) und DWS Russia (WKN
939855).
Ein anderes Szenario hat Lydia Szabries von DBM beobachtet. Zwar hätten Anleger Anfang der vorigen Woche ihre Beteiligungen am Baring Hong Kong China Funds (WKN
972840) zunächst verkauft. Gegen Ende der Woche und auch heute fragen Investoren den Fonds jedoch wieder deutlich nach, führt Szabries aus.
© 7. Mai 2007/ sl
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Quelle: Deutsche Börse AG. Beachten Sie bitte weitere Informationen und unseren Disclaimer unter
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Quelle: dpa-AFX
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