Freenet: Grün ist die Hoffnung
Die neue Marke des Service Providers Freenet lautet „Mobilcom-Debitel“ – Grüne Farbe der Freenet-Shops bleibt erhalten – Umgestaltung startet ab April 2009
Aus Alt mach Neu: Die Marke, mit der Freenet in Zukunft nach außen auftreten wird, heißt „Mobilcom-Debitel“. Damit erleben die beiden Ex-Service-Provider-Marken eine Renaissance, mit der viele wohl nicht mehr gerechnet hätten. Konsequenz der Entscheidung ist, dass die derzeitigen Freenet-Shops und -Partnershops, die Dug-Filialen sowie alle weiteren Verkaufsstellen im Fachhandel ein neues Outfit verpasst bekommen. Starttermin für die Umgestaltung der Shops ist der 1. April; im Fachhandel soll der Umbau ab Mai 2009 beginnen.
Im neuen Logo, das künftig an und in allen Outlets leuchten soll, bleibt das Freenet-Grün sowie der bekannte Freenet-„Dreizack“ – kombiniert mit dem Schriftzug „Mobilcom-Debitel“ – erhalten. Mit der Farbwahl will das Unternehmen insbesondere die Sichtbarkeit am PoS erhöhen, während durch den Doppelnamen Mobilcom-Debitel die „Kräfte zweier Einzelmarken gebündelt werden sollen“, wie Christoph Preuß, Bereichsleiter Shop Vertrieb bei Freenet, betont.
Im Zuge des Re-Branding verkauft Freenet zudem rund 80 Shops und Partnershops an den Netzbetreiber O2. Dabei handelt es sich um Standorte, bei denen bislang eine Dug-Filiale in unmittelbarer Nähe eines Freenet-Shops lag. Für manchen Shopbetreiber und Reseller ist die Umbenennung im Übrigen nichts wirklich Neues: So prangte über vielen Dug-Filialen früher das Debitel-Logo, und viele Freenet-Shops waren unter dem Label Mobilcom bekannt.
Neuer Markenname Mobilcom-Debitel mit grün leuchtendem Logo für Shops und Handel – Einheitlicher Markenauftritt soll das Beste beider Marken vereinen – Freenet, Talkline und Dug verschwinden aus der PoS-Landschaft – Umgestaltung der Shops beginnt Anfang April
Es kann nur eine geben:
Die neue Marke
Mobilcom-Debitel
Die Katze ist aus dem Sack: Der neue Markenauftritt, unter dem die Freenet AG künftig Mobilfunk- und DSL-Produkte verkaufen will, lautet „Mobilcom-Debitel“. Damit verschwinden die bisherigen Shop-Marken Dug und Freenet, aber auch die (Einzel-) Namen der Service Provider Mobilcom, Debitel und Talkline komplett aus der PoS-Landschaft.
Lange Zeit wurde über den neuen Markennamen spekuliert. Mit der Markenunion „Mobilcom-Debitel“ hat sich das Unternehmen nun dafür entschieden, die „Kräfte der beiden Einzelmarken Mobilcom und Debitel zu bündeln“, wie Christoph Preuß, Bereichsleiter Shop Vertrieb bei der Freenet AG, betont. Beide Marken verfügten über einen großen Kundenstamm und eine gute Präsenz im Handel, wobei Mobilcom insbesondere im Fachhandel und Debitel eher in der Großfläche anzutreffen ist. „Da die Wahrnehmung der Marke jedoch nicht einheitlich war, wurde viel Potenzial verschenkt“, so Preuß.
Mit der neuen Marke sollen sowohl die Bestandskunden beider Marken angesprochen werden als auch die Neukundenakquise erleichtert werden. Auch erhofft sich die Freenet AG eine stärkere Präsenz am PoS. „Zu den Anforderungen an einen neuen Markenauftritt gehört unter anderem ein hoher Wiedererkennungswert, gerade in den von Leuchtreklamen übersäten Innenstädten“, erklärt Preuß. Deshalb habe man sich bei der Farbe des neuen Logos für das bisher von den Freenet-Shops bekannte leuchtende Grün entschieden, da dieses – im Gegensatz zu den früheren Auftritten von Mobilcom und Debitel – über eine gute Signalwirkung verfüge.
Der bisherige Markenname Freenet soll künftig nur noch für das Breitband- und das Portalgeschäft verwendet werden. Der Konzern will unter anderem das bestehende Internet-Portal für die Nutzung auf dem Handy optimieren, das Angebot soll Freenet inside heißen. Ganz neu ist dieser Ansatz bei Freenet indes nicht, bereits jetzt gibt es etwas Ähnliches unter mobil.freenet.de. Die Umgestaltung der eigenen Shops sowie der Franchise-Läden soll ab dem 1. April erfolgen und innerhalb von drei Monaten vollzogen sein. Davon betroffen sind rund 930 Dug-Filialen, Freenet-Shops- und
-Partnershops. Von 44 bisherigen Dug-Shops und 36 Freenet-Shops (davon sieben Partnershops) trennt sich das Unternehmen im Rahmen der Einführung der neuen Marke. Diese wurden en bloc an Telefónica O2 Germany verkauft. Wie Hubert Kluske, Leiter Retail bei Freenet, erklärt, sind davon diejenigen Standorte betroffen, bei denen bisher ein Dug- und ein Freenet-Shop weniger als 50 Meter voneinander entfernt liegen. Dass man sich dadurch die Konkurrenz quasi neben die eigenen Shops holt, sieht man bei Freenet unproblematisch, schließlich böte Freenet in seinen Outlets im Gegensatz zu Telefónica O2 eine netzunabhängige Beratung an.
Die Marke Talkline bleibt für Direktmarketing und E-Commerce
Umgestaltet werden soll aber auch eine Vielzahl weiterer eigener Verkaufsstellen, etwa bei Media Markt, Saturn, Karstadt und Kaufhof. Auch die verbliebenen Talkline-Stores bekommen zukünftig das Mobilcom-Freenet-Logo verpasst; die Marke Talkline soll künftig nur noch im Direktmarketing und im E-Commerce zum Einsatz kommen.
Natürlich wird auch der Fachhandel in das neue Markenkonzept integriert. „Der Fachhandel freut sich auf die Zusammenlegung der Marken und den damit verbundenen Zugang zu einem größeren Kundenstamm“, ist sich der neue Bereichsleiter Vertrieb Handel bei Freenet, Martin Witt, sicher
Re-Branding: 800 Fachhändler in drei Monaten
Der Umbau startet für den Fachhandel ab Mai, innerhalb der ersten drei Monate will Witt rund 800 Fachhändler „umrüsten“. Insgesamt sollen bis Ende des Jahres etwa 1.200 bis 1.500 der insgesamt 2.500 Reseller auf die neue Marke ausgerichtet sein. Die Umgestaltung der Läden betrifft dabei neben Shop-Möbeln auch Aufkleber und anderes PoS-Material im neuen Corporate Design. Die Kosten hierfür übernimmt der Konzern bei seinen Exklusivpartnern komplett, alle anderen können diese über WKZ und Marketingkosten-Zuschüsse verrechnen.
Dass der Handel zum Teil länger auf den Umbau warten muss, sei im Übrigen ein rein logistisches Problem, betont Witt. Der Fachhandel trage ähnlich viel zum Umsatz bei wie die eigenen Shops und sei daher ein „wesentlicher Bestandteil der Unternehmensstrategie“. Auch am bestehenden Verhältnis von Partnershops zu eigenen Filialen von etwa 30 zu 70 werde sich auch nach Einführung der neuen Markenstrategie nichts ändern, verspricht Witt. Auch Kluske betont, dass es im Gegensatz zu manchen Netzbetreibern bei Freenet keine Strategie gäbe, dem Fachhandel das Partnershop-Konzept aufzudrängen.
DSL in den Partnershops
Parallel mit der Einführung des neuen Markenauftritts bekommen die zukünftigen Mobilcom-Debitel-Partnershops erstmals auch die Möglichkeit, sämtliche Mobilfunkangebote und DSL-Produkte, etwa von HanseNet oder Arcor, zu vermarkten. Bislang war dies den Shop-Partnern nicht möglich. Im Gegensatz dazu betont Retail-Leiter Hubert Kluske jedoch, dass das DSL-Geschäft im Freenet-Konzern „nicht mehr Element der Kernstrategie“ sei. So sucht das Unternehmen noch immer nach einem Käufer für die eigene DSL-Sparte, um damit die Übernahme der Debitel-Gruppe zumindest teilweise zu refinanzieren.
Im Gespräch mit Telecom Handel bestätigte Christoph Preuß außerdem die Aufteilung der einzelnen Unternehmensbereiche, die bislang noch nicht final festgelegt worden war: „Das Mobilfunkgeschäft wird maßgeblich aus der Zentrale in Büdelsdorf gesteuert, unser Retail-Geschäft wird komplett aus Oberkrämer geleitet“, so Preuß. Nur noch eine relativ kleine Unit wird es dagegen am bisherigen Debitel-Headquarter in Stuttgart geben; dort verbleiben rund 120 Mitarbeiter.
Übrigens: Die Frage, inwieweit der etwas konstruiert wirkende neue Doppel-Markenname Mobilcom-Debitel tatsächlich langfristig Bestand haben wird, wollte man bei Freenet nicht kommentieren. Nicht ausgeschlossen erscheint ja, dass vielleicht irgendwann eine der beiden Marken wieder verschwinden könnte – und Shop- und Partnershopinhabern sowie Fachhändlern eine erneute Umdekorierung bevorstehen könnte. Aber darin haben diese mittlerweile ja schon einige Übung.
Quelle: www.telecom-handel.de