Ich habe einige Aspekte aus dem oben zitierten Vortrag zusammenzufassen, die mir wesentlich erschienen:
Zum langfristigen Bedarf an Kalium:
•§Aufgrund des globalen Bevölkerungswachstums gibt es immer mehr Menschen, die ernährt werden müssen. Gleichzeitig nimmt die landwirtschaftlich nutzbare Fläche pro Kopf und insgesamt ab, unter anderem durch zunehmende Urbanisierung.
•§Um die steigende Nachfrage nach Nahrungsmitteln zu decken, muss die Produktivität der Landwirtschaft zunehmen. Höhere Erträge pro Hektar sind nur durch intensive Bewirtschaftung und Düngung zu erreichen.
•§Kaliumdünger spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie stärken das Wurzelwerk der Pflanzen und erhöhen die Wasser- und Trockenheitsresistenz. Zudem verbessern sie die Bodenfruchtbarkeit.
•§Insgesamt ist daher von einem langfristig steigenden Bedarf an Kalium auszugehen. Diese Nachfrage kann nur durch eine ausreichende Versorgung mit dem Rohstoff gedeckt werden.
Zum Kalibedarf in verschiedenen Ländern und Regionen:
•§In den letzten Jahren kam es vor allem in Brasilien und China zu einem starken Anstieg der Kalinachfrage. Beide Länder haben ihre landwirtschaftlichen Anbauflächen erheblich ausgeweitet.
•§China hat zudem die Düngerausbringung optimiert. In Indien besteht noch Nachholbedarf für eine ausgewogene Nährstoffversorgung. Hier wird der Kali-Bedarf in Zukunft deutlich zunehmen.
•§Insgesamt ist die Nachfrage nach Kalium weltweit auf Wachstumskurs. Eine steigende Kaliversorgung ist unerlässlich, um die Ernährung der globalen Bevölkerung sicherzustellen.
Zur Struktur des Kalimarktes unter besonderer Berücksichtigung von Russland und Belarus:
•§Die geologisch bedingten Kalivorkommen liegen überwiegend auf der nördlichen Halbkugel, insbesondere in Kanada, Russland, Belarus und Deutschland.
•§Belarus deckt rund 12 Millionen Tonnen der jährlichen Nachfrage von 77 Millionen Tonnen ab. Aufgrund westlicher Sanktionen hat das Land jedoch den Zugang zu wichtigen Exporthäfen verloren.
•§Auch Russland ist durch den Ukraine-Krieg mit Exportproblemen konfrontiert. 2021 fehlten 15 Millionen Tonnen russisches und belarussisches Kali auf dem Weltmarkt, 2022 immerhin noch 7 Millionen Tonnen.
Weiter fehlendes Angebot aus Russland und Belarus sowie hohe Transportkosten:
•§Für 2022 gelang es Russland und Belarus zwar, ihre Lieferfähigkeit durch hohe Logistik-Aufschläge etwas zu verbessern. Es fehlen aber immer noch rund 10% des Angebots.
•§Laut Experten ist frühestens 2026 wieder mit einer Normalisierung der Exporte aus Russland und Belarus zu rechnen.
Russland und Belarus arbeiten nicht an ihren Expansionsprojekten:
•§Russland und Belarus investieren aufgrund der Sanktionen und Exportbeschränkungen derzeit nicht in die Erschließung neuer Lagerstätten.
•§Üblicherweise wären von beiden Ländern in den nächsten Jahren große Kapazitätserweiterungen zu erwarten gewesen. Diese Projekte liegen nun auf Eis.
•§Für den Weltmarkt ist das mittelfristig eine gute Nachricht, da so ein Überangebot verhindert wird. Die Marktsituation bleibt dadurch angespannt.
Zur Entwicklung der Kalipreise:
•§Nach dem starken Preisanstieg 2021 auf über 1000 US-Dollar pro Tonne kam es 2022 zu einer schnellen Korrektur.
•§Statt der erwarteten Bodenbildung bei mindestens 500 US-Dollar sanken die Preise auf rund 320 US-Dollar. Gründe waren fehlende Nachfrage in der Landwirtschaft und ein Vertrag Chinas mit kanadischen Anbietern, der überraschend niedrige Preise beinhaltete.
•§Aktuell pendeln sich die Preise bei 350 bis 360 US-Dollar ein. Dies könnte ein Zeichen für eine wieder anziehende Nachfrage sein und für eine Verknappung des Angebots sprechen. Eine erneute Preissteigerung ist daher wahrscheinlich.
Einige Beispiele für den Fokus auf unsere Projekte:
•§Kernelement unserer Wachstumsstrategie ist die schrittweise Steigerung der Förderkapazität in unserem Minenprojekt Bethune in Kanada auf 4 Millionen Tonnen pro Jahr.
•§Mit dem Projekt Werra 2060 verbinden wir Kostenvorteile mit ökologischen Verbesserungen. Wir reduzieren Abfälle, Treibhausgasemissionen und Energieverbrauch.
•§Zudem verlängert sich so die Lebensdauer dieser Lagerstätte. Insgesamt ist dies ein sehr wirtschaftliches Projekt.
Zur Kapitalallokationsstrategie:
•§Aufgrund des erfolgreichen Geschäftsjahres 2022 konnten wir 40% des Cashflows an die Aktionäre ausschütten, je zur Hälfte als Dividende und Aktienrückkauf.
•§Künftig soll ein bestimmter Anteil des Cashflows regelmäßig ausgeschüttet werden. Dabei sollen die Dividenden möglichst stabil bleiben.
•§Zusätzlich sollen in ertragsstarken Jahren weitere Mittel durch Aktienrückkäufe an die Anteilseigner fließen. Auf diese Weise wird die Gesamtausschüttung erhöht.
Zu unserem Aktienrückkaufprogramm:
•§Von dem Aktienrückkaufprogramm 2022 in Höhe von 200 Millionen Euro haben wir bereits über 60% umgesetzt. Die Abwicklung erfolgt durch eine Bank.
•§Die Entscheidung über Umfang und Volumen des Programms wird jährlich getroffen. Dabei fließt die Höhe des Cashflows aus dem Vorjahr ein.
•§Aktienrückkauf und Dividende werden stets in einem Gesamtpaket festgelegt. Die nächste Entscheidung erfolgt im März.
Quelle:
https://www.youtube.com/watch?v=0GxTTuWeWCk(Meine subjektive Zusammenfassung, ohne Gewähr. Bitte bei Bedarf selbst prüfen.)